Kirsten Fuchs - Mädchenmeute

  • Titel: Mädchenmeute
    Autorin: Kirsten Fuchs
    Verlag: Rowohlt Berlin
    Erschienen: Februar 2015
    Seitenzahl: 464
    ISBN-10: 3871347647
    ISBN-13: 978-3871347641
    Preis: 19.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Nur widerwillig fährt Charlotte Nowak, fünfzehn und sehr schüchtern, mit sieben anderen Mädchen ins Sommerferiencamp. Doch dort ist schnell alles anders als erwartet: Dinge verschwinden, und als eines Morgens die Gruppenleiterin ausrastet, flüchten die Mädchen, klauen ein Hundefängerauto samt Hunden und fahren ins Erzgebirge, wo eine von ihnen einen alten Stollen kennt. Hier schlagen sie sich durch immer freiere, immer aufregendere und schönere Sommertage zwischen Waldabenteuern und nächtlichen Streifzügen zu Supermarkt-Containern - und Charly Nowak merkt, dass sie nicht nur schüchtern ist. Doch plötzlich stoßen die Mädchen auf eine brisante DDRHinterlassenschaft, die Außenwelt holt sie ein, und dann kommt auch noch die erste Liebe. Charly muss das, was sie gerade an Mut und Freundschaft entdeckt hat, unter Beweis stellen ...


    Die Autorin:
    Kirsten Fuchs, 1977 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) geboren, absolvierte eine Ausbildung zur Tischlerin. Sie ist Mitglied verschiedener Berliner Lesebühnen und schreibt regelmäßig für die "taz". 2003 gewann Kirsten Fuchs den renommierten Berliner Literaturwettbewerb "Open Mike".


    Meine Meinung:
    Ein sehr lesenswerter Roman, vielleicht ein klein wenig merkwürdig – darüberhinaus auch unrealistisch und einiges scheint an den Haaren herbeigezogen. Trotzdem – oder vielleich gerade deswegen – eine wunderschöne Geschichte über das erste Erleben der Freiheit (oder was man dafür hält), über die erste Liebe (auch wenn es mehr oder weniger bei Andeutungen bleibt – ist ja vielleicht auch besser so!); eine Geschichte sehr ausdrucksstark und intensiv erzählt. Die Mädchen leben mehr oder weniger einen Traum, den sie eigentlich nicht geträumt haben, in den sie einfach so hineingeworfen wurden – und was man ggf. als Traum bezeichnen könnte, ist in diesem Roman Realität. Mächen auch auf dem Weg zu sich selbst, gerade dem Kindsein entronnen, aber eben auch noch nicht beim Frausein angekommen.
    Am Ende löst sich dann alles auch, auch wenn das Erzgebirge natürlich seine Mythen behalten darf.
    Sprachlich ist dieser Roman einfach nur großartig. Kirsten Fuchs beherrscht die Sprache und versteht es meisterhaft sie auch anzuwenden.
    Fazit: Ein etwas merkwürdiges Buch, unrealistisch – aber in jedem Falle sehr lesenswert. 7 Eulenpunkte.


    ASIN/ISBN: 3871347647

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Dieses Buch war ein Tipp meines Buchhändlers und ich habe jede Seite darin genossen.


    Voltaire hat völlig zu Recht bemerkt, dass einige Details des Buches ein wenig unrealistisch daherkommen.
    Darüber konnte ich aber ganz schnell hinweglesen. Kirsten Fuchs Sprache ist witzig und zieht die Leserin durch ihren Bilderreichtum völlig in ihren Bann. Für mich war es an manchen Stellen, als ob ich eine Brille aufhätte, durch die ich die Welt viel deutlicher und farbenprächtiger sehe.
    Auch die Entwicklung der Mädchen, ihre unterschiedliche Art, die ungewohnte Situation für sich zu nutzen, sich mit ihr abzufinden oder Verbündete zu gewinnen, das alles ist nachvollziehbar und mit Sinn für Situationskomik erzählt.
    Besonders gelungen finde ich die Art, wie Kirsten Fuchs die Dynamik innerhalb der Mädchengruppe schildert.


    8 von 10 Punkten für diesen unterhaltsamen Roman

  • Für Jugendliche, die nicht so viel lesen, finde ich das Buch zu langatmig.

    Mir selbst ging es leider ähnlich. Trotzdem ist die Sprache sehr bildlich und alles ist sehr anschaulich beschrieben. Ist wie das weibliche Gegenstück zu Tschick.


    Fazit: Nett, aber kein Muss.

    6,5 Punkte

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“