Regisseur: Hans Deppe
Drehbuch: Joseph Dahlmann und Charlie Amberg
Musik: Hans Ebert
Darsteller: Hansi Knoteck, Paul Richter, Gustl Stark-Gstettenbauer, Käthe Merk, Rolf Pinegger, Hans Adalbert Schlettow, Hermann Erhardt, Rudolf Wendl u. v. a.
Sprache: Deutsch
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Bonus: Booklet, Drehberichte zu weiteren Ganghofer-Produktionen
Altersfreigabe: FSK ab 12
Erschienen: Film: 1937 / DVD: 2015
EAN: 4042564155761 (Firma: Fernsehjuwelen)
Der Box liegt ein Booklet mit ausführlichen Angaben zu allen drei Verfilmungen bei.
Der Rezithread zum Buch: Das Schweigen im Walde - Ludwig Ganghofer
Weitere Angaben im Internet:
- < Klick > - die Seite zum Film bei filmportal.de (mit kompletter Inhaltsangabe und Daten zum Film)
- < Klick > - die Seite zum Film bei imdb.com
Zum Inhalt (Quelle: eigene Angabe)
Fürst von Ettingen hat sich von seiner Geliebten Edith von Prankha endgültig getrennt und ist mit seinem Diener inkognito in sein Jagdhaus gereist. Dort trifft er im Wald auf Lo Petri, mit der er sich anfreundet. Toni Mazegger hat selbst ein Auge auf Lo geworden und reagiert eifersüchtig. Als schließlich noch Edith von Prankha anreist, bahnt sich eine Katastrophe an.
Meine Meinung
Die Buchvorlage von Ludwig Ganghofer habe ich schon mehrfach gelesen, höchste Zeit also, sich mit den Verfilmungen zu befassen. Kürzlich ist im Rahmen der „Ganghofer Verfilmungen“ die Box mit drei Verfilmungen des Buches erschienen, da habe ich dann recht bald zugegriffen.
Diesem ältesten der drei Filme merkt man sein Alter naturgemäß an, wenngleich ich Bild und Ton für einen Werk diesen Alters für erstaunlich gut und klar hielt. Die Filmmusik hat mich an manchen Stellen, natürlich ohne an den Meister heranzukommen, an Lautmalereien Richard Wagners erinnert. Wenn man an die Entstehungszeit denkt, ist das vielleicht nicht ganz unbeabsichtigt.
Bei Filmen (und Büchern) aus dieser Zeit bin ich meist etwas vorsichtig wegen der möglichen ideologischen Ausrichtung bzw. Beeinflussung. Inwieweit eine solche in diesem Film gegeben ist, mögen andere, die dazu berufener sind als ich, beurteilen.
Mich hat vor allem die Handlung und wie die Buchvorlage umgesetzt wurde interessiert. Gewißlich gibt es einige Abweichungen - vor allem Vereinfachungen; so tauchen etwa die Mutter Lo Petris und ihr Bruder überhaupt nicht auf. Etwas erstaunt hat mich, daß der Ausgang der Geschichte, der im Buch einen doch recht breiten Raum einnimmt, hier eher (zu) kurz kommt und eigentlich nur angedeutet wird. Die Grundlinien sind jedoch vorhanden und bilden für meine Begriffe einen typischen 30er Jahre-Film. Auch ist an manchen Details, zum Beispiel dem Auto des Fürsten, zu erkennen, daß man die Handlung eher in der Entstehungszeit des Filmes denn im ausgehenden 19. Jahrhundert angesiedelt hat.
Nicht zuletzt durch die zeitliche Distanz vermochte mich der Film nicht so ganz zu fesseln oder „in die Handlung hineinzuziehen“, wie das bei später entstandenen Werken oft der Fall ist. Das mag vielleicht auch mit daran liegen, daß Paul Richter zwar gut gespielt hat, mir als Heinz von Ettingen jedoch etwas zu alt vor kam (der Schauspieler war zum Drehzeitpunkt 42 Jahre alt, die Darstellerin der Lo Petri 23).
Insgesamt trotz der Änderungen eine recht gediegene Umsetzung des Buches, die aber doch deutlich Patina angesetzt hat.
Kurzfassung
Der erste Tonfilm vom „Schweigen im Walde“ hält sich weitgehend an die Buchvorlage, aber man merkt ihm sein Alter deutlich an.
.