Graeme Simsion - Das Rosie-Projekt

  • Verlag: Argon Verlag
    Laufzeit: 6 Stunden, 24 Minuten
    5 CDs im Digifile
    Art: Autorisierte Lesefassung
    Originaltitel: The Rosie Project
    erschienen am 27. Dezember 2013


    über den Autor: Quelle: Fischer-Verlage
    Kann ein international erfolgreicher IT-Berater einen großen Roman schreiben? Der Australier Graeme Simsion hat es bewiesen. Die ganze Welt ist in sein Buch verliebt. ›Das Rosie-Projekt‹ wurde in 40 Länder verkauft. Graeme Simsion ist verheiratet und hat zwei Kinder. Mit seiner Familie lebt er in Melbourne.


    zum Inhalt:
    Don Tillman beschließt mit 39 Jahren, die geeignete Frau für das Leben an seiner Seite zu suchen. Der hochintelligente Wissenschaftler mit den autistischen Zügen hat dabei eine ganz eigene Vorgehensweise. Für sein Ehefrau-Projekt entwickelt er einen Fragebogen, der die perfekte Frau aus der großen Menge an Bewerberinnen herausfiltern soll. Er sucht eine Partnerin, die weder raucht, unpünktlich ist oder einen BMI von mehr als 22 hat. Durch Zufall trifft er Rosie und muss erkennen, dass auch ohne Fragebogen manchmal alles beantwortet wird.


    meine Meinung:
    Graeme Simsion schafft in seinem Roman über den unter dem Asperger-Syndrom leidenden Don die Gratwanderung, einen witzigen Unterhaltungsroman zu schreiben und gleichzeitig auf das Leiden der betroffenen Menschen aufmerksam zu machen. Das Syndrom äußert sich vor allem darin, dass eine Beziehung nur schwer aufzubauen ist. Erschwert wird das, weil die Betroffenen nicht auf körpersprachliche Signale reagieren können. Im Gegensatz dazu steht ihre überdurchschnittliche Intelligenz. Das Leiden ist mit bloßem Auge nicht zu erfassen, weswegen es im Umgang mit anderen häufig zu skurrilen Situationen kommt.


    Der Autor beschreibt in seinem Protagonisten sämtliche Symptome und stellt Rosie an seine Seite. Sie kann Dons eingefahrenen Rituale in Bezug auf Essensplan und Tagesablauf durchbrechen und ihm Alternativen aufzeigen. Zwar scheint sie alles andere als die ideale Partnerin zu sein, kann den Bindungswilligen aber eher ungewollt überzeugen. Als weitere Bezugspersonen hat Don seinen Freund, den ebenfalls in der Genforschung tätigen Gene und dessen Ehefrau und Psychologin Claudia. Diese kleine Welt lernt auch der Hörer dieses von Robert Stadlober unnachahmlich vertonten Buches kennen.


    Der Sprecher variiert nur mäßig mit seiner Stimmlage. Zudem spricht er eher schnell als langsam. Das drückt die Art aus, in der Don denkt. Als Hörer kann man sich so hervorragend in Don hineinversetzen. Die unfreiwillige Komik entsteht durch den Bezug zu allgemein bekannten Denkweisen und Handlungen. Die rund sechseinhalt Stunden dauernde autorisierte Lesefassung erzählt von einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte, die in „Der Rosie-Effekt“ seine Fortsetzung findet. Als Hörfassung trifft sie die Kernaussage noch besser als das Buch. Genau wie Don sich über manche Entscheidungen der anderen wundert, gibt es auch für uns erstaunliche Einblicke in sein Leben.