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'Denken Sie jetzt nichts!' - Seiten 001 - 064
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Wieviel Prozent der Leser müssten nach dem Vorwort aufhören, mangels Reiseziel?
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Gedanken, die mir auf den ersten Seiten zu Bauchgefühlen gekommen sind:
In welchem Alter entstehen sie, haben Jugendliche schon Bauchgefühle, braucht man als Pubertierender erst den Protest gegen Mutters Bauchgefühle (bist du sicher, dass du mit 25 ein Tattoo auch noch toll finden wirst?), um zu den eigenen Bauchgefühlen zu finden?Wie wird begründet, dass unbewusste Vorgänge nicht zu verändern sind? Ist es nicht schon eine Veränderung, wenn ich meine Einstellung zu bestimmten Abläufen verändere?
Die Verbindung zwischen Bravheit, Anpassungsbereitschaft und Bereitschaft zu einer Therapie finde ich einen wichtigen Gedanken.
Schreiben Therapeuten Ratgeberbücher, um einer breiten Leserschaft zu vermitteln, dass sie "in Ordnung" sind? Ist das Bravseinwollen und alles Richtigmachenwollen unser Motiv um Ratgeberbücher zu lesen?
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Zitat
Original von Buchdoktor
Ist das Bravseinwollen und alles Richtigmachenwollen unser Motiv um Ratgeberbücher zu lesen?Dieser Gedanke treibt mich eher nicht an :grin.
Ich lese nur Ratgeber, von denen ich mir interessante Informationen verspreche. Gerne auch solche, die einen gewissen Unterhaltungswert haben - wie diejenigen von Andrea Jolander.
Nicht alle Informationen empfinde ich als für mich wichtig, so wird es sicher auch hier sein. Aber beim letzten Buch konnte ich schon einiges an Erkenntnissen für mich mitnehmen und davon gehe ich auch jetzt wieder aus.Wie Andrea im Vorwort schreibt, fühlen sich ihre "Ratgeber" gar nicht so sehr wie solche an, sondern eher nach einer sowohl gemütlichen als auch informativen Plauderei.
Ansonsten stecke ich noch mitten im ersten Abschnitt. Obwohl angenehm flüssig zu lesen, geht es (zumindest bei mir) nicht so flott wie bei einem Unterhaltungsroman.
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Zitat
Original von beowulf
Wieviel Prozent der Leser müssten nach dem Vorwort aufhören, mangels Reiseziel?
Böser Beo.Gerade beim Thema Bauchgefühl dachte ich immer, die Analyse benötigt das Hirn gar nicht. Als kopflastiger Mensch treffe ich öfter Entscheidungen entgegen dieses Unbehagens im Bauch, die sich hinterher als falsch herausstellen. Dann ärger ich mich, dass ich a) nicht auf den Bauch gehört habe und b) mir mit mit der Abwägung aller Fakten so viel Zeit ans Bein gebunden habe. Andersherum wollte ich aber auch nie in die Situation kommen, dass ich in einer Besprechung sagen muss: "Ich weiß auch nicht, wieso ich diese Lösung anstrebe. Das sagt halt mein Bauchgefühl."
Als Lebensretter ist das Bauchgefühl schon eher zu gebrauchen. Wer würde beim Anblick des Tigers schon überlegen: "Ja, er hat schon scharfe Zähne. Aber vielleicht beißt er mich nur in die Wade und ich bin ja auch geimpft. Wenn ich jetzt weglaufe, lauert hinter der nächsten Ecke bestimmt diese schwarze Mamba. Was mach ich nur, was mach ich nur? …"
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Du stellst ja vieles in Frage. Hast du gar kein Bauchgefühl?
ZitatOriginal von Buchdoktor
Gedanken, die mir auf den ersten Seiten zu Bauchgefühlen gekommen sind:
In welchem Alter entstehen sie, haben Jugendliche schon Bauchgefühle, braucht man als Pubertierender erst den Protest gegen Mutters Bauchgefühle (bist du sicher, dass du mit 25 ein Tattoo auch noch toll finden wirst?), um zu den eigenen Bauchgefühlen zu finden?
Ich hatte bei meinen Kindern immer das Gefühl, dass sie vom ersten Tag an nach Bauchgefühl handelten. Erst beim Protest gegen die Mutter stellten sie - für die Mutter komplett nicht nachzuvollziehende - Überlegungen an.ZitatOriginal von Buchdoktor
Wie wird begründet, dass unbewusste Vorgänge nicht zu verändern sind? Ist es nicht schon eine Veränderung, wenn ich meine Einstellung zu bestimmten Abläufen verändere?
Das ist interessant. Aber ist die bewusste Veränderung nicht schon der Ausschluss vom Unbewussten? Für mich sieht das aus, als würde sich das Unbewusste in die bewusste Ebene verlagern und ist demnach nicht mehr unbewusst.ZitatOriginal von Buchdoktor
Die Verbindung zwischen Bravheit, Anpassungsbereitschaft und Bereitschaft zu einer Therapie finde ich einen wichtigen Gedanken.
Verstehe ich dich richtig, dass nur der brave, angepasste Mensch die Bereitschaft zu einer Therapie aufbringt?ZitatOriginal von Buchdoktor
Schreiben Therapeuten Ratgeberbücher, um einer breiten Leserschaft zu vermitteln, dass sie "in Ordnung" sind? Ist das Bravseinwollen und alles Richtigmachenwollen unser Motiv um Ratgeberbücher zu lesen?
Ich dachte immer, dass die meisten Therapeuten Bücher veröffentlichen, damit ihre Erkenntnisse einer breiten Masse zugänglich gemacht werden. Die Wartelisten sind sowieso schon nicht mehr aufzuarbeiten. (jetzt bekomme ich bestimmt von Andrea) -
Zitat
Original von Büchersally
Du stellst ja vieles in Frage. Hast du gar kein Bauchgefühl?
Mein Hauptbauchgefühl ist: ich bin dagegen, damit pubertiere ich sozusagen dauerhaft.ZitatOriginal von Büchersally
Das ist interessant. Aber ist die bewusste Veränderung nicht schon der Ausschluss vom Unbewussten? Für mich sieht das aus, als würde sich das Unbewusste in die bewusste Ebene verlagern und ist demnach nicht mehr unbewusst.
Das klingt archiv-fähig.ZitatOriginal von Büchersally
Verstehe ich dich richtig, dass nur der brave, angepasste Mensch die Bereitschaft zu einer Therapie aufbringt?
Nein, aber das Bedürfnis, brav sein zu sollen/zu wollen, ist ein wichtiger Antrieb dafür/Bestandteil der Entscheidung.ZitatOriginal von Büchersally
Ich dachte immer, dass die meisten Therapeuten Bücher veröffentlichen, damit ihre Erkenntnisse einer breiten Masse zugänglich gemacht werden. Die Wartelisten sind sowieso schon nicht mehr aufzuarbeiten. (jetzt bekomme ich bestimmt von Andrea)
Hier würde ich Therapeuten durch Autoren ersetzen wollen. Schreiben denn überhaupt viele Therapeuten Ratgeber oder sind es nicht eher Ratgeberautoren, die auch über psychologische Themen schreiben? -
Hömma, ich habe Friedemann Schulz von Thun praktisch auswendig gelernt. Da kann ich doch mal mitphilosophieren.
ZitatHier würde ich Therapeuten durch Autoren ersetzen wollen. Schreiben denn überhaupt viele Therapeuten Ratgeber oder sind es nicht eher Ratgeberautoren, die auch über psychologische Themen schreiben?
Die Frage ist ähnlich schwierig, wie die nach dem Huhn und dem Ei.
Muss man nicht, um hilfreiche Ratgeber zu schreiben, auch großen Einblick in die Materie haben? Von daher dachte ich immer, es seien Therapeuten, die schreiben. Bei einigen konnte ich mir auch gut vorstellen, dass sie es einfach satt hatten, dass ständig nörgelnde Patienten reinkommen und sowieso nie ein Ende der Therapie abzusehen ist. Da würde ich lieber auch ein Buch schreiben. (nochmal :hau) Oder haben Therapeuten diese destruktiven Gedanken nicht?Hier habe ich gleich mal eine Frage an Andrea: wie lange sammelst du Material, um ein Thema zu behandeln? Kann man das überhaupt in Praxisjahren ausdrücken?
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Zitat
Original von Büchersally
Die Frage ist ähnlich schwierig, wie die nach dem Huhn und dem Ei.
Muss man nicht, um hilfreiche Ratgeber zu schreiben, auch großen Einblick in die Materie haben? Von daher dachte ich immer, es seien Therapeuten, die schreiben. Bei einigen konnte ich mir auch gut vorstellen, dass sie es einfach satt hatten, dass ständig nörgelnde Patienten reinkommen und sowieso nie ein Ende der Therapie abzusehen ist. Da würde ich lieber auch ein Buch schreiben. (nochmal :hau) Oder haben Therapeuten diese destruktiven Gedanken nicht?Als Buchhandlungs-Erkunderin sehe ich es so, dass Autoren Ratgeber schreiben, ...
- weil sie oder ihre Verlage einen Markt dafür sehen
- weil sie irgendwie übersehen haben, dass es zu ihrem Thema schon 2m Literatur gibt
- weil sie in dem Bereich erfahren sind
- weil sie eine Mission haben
- weil ihre Klienten, Besucher, Volontäre immer wieder gefragt haben, ob es "das" nicht auch als Buch gibt. -
Buchdoktor
Das ist eine überaus wirtschaftliche Sicht auf die Ambition, ein Buch zu schreiben. Wo bleibt da das Gute?Therapeuten werden zu Autoren, weil …
- ihre Patienten auch zwischen den Therapiestunden eine Art Geländer brauchen.
- so auch Nicht-Patienten eine Informationsquelle bekommen.
- eine Therapiestunde nicht ausreichen würde, um alles anzusprechen.
- das Buch eigentlich für den nichttherapierbaren Partner ist.
- sie mit dem geschriebenen Wort mehr Interessenten (wie eine Leserunde) erreichen. -
Hmm, eigentlich wollte ich die LR mitmachen. Aber nach den Kommentaren, weiß ich nicht so recht. Ich bin vorbelastet. Und das scheint mir keine gute Kombi zu sein, weil ich da doch recht ernsthaft an so ein Thema rangehe und ich nicht so flapsig über "Therapierte" sprechen kann.
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Hallo Runde,
Autorin an Bord!
Ich versuch mal, zumindest auf einige eurer Fragen zu antworten.ZitatOriginal von Buchdoktor
Gedanken, die mir auf den ersten Seiten zu Bauchgefühlen gekommen sind:
In welchem Alter entstehen sie, haben Jugendliche schon Bauchgefühle, braucht man als Pubertierender erst den Protest gegen Mutters Bauchgefühle (bist du sicher, dass du mit 25 ein Tattoo auch noch toll finden wirst?), um zu den eigenen Bauchgefühlen zu finden?
Bauchgefühle sind von Anfang an da, als Instinkte, als Wahrnehmung der Körperfunktionen, zunehmend auch als Archiv der gemachten Erfahrungen.
Zu dem Thema Tattoos kommt später noch was im Buch. Da geht es zwar nicht um eine Pubertierende, sondern um eine Spielerfrau, aber ich finde es ganz gut übertragbar.
Ich denke, bei der Mutter handelt es sich eher um den bewussten Teil, der aufgrund größerer Lebenserfahrung eingreift. Der unbewusste Teil würde wohl eher sagen: Ich sperr sie ein, bis sie achtzehn ist und werf den Schlüssel weg.ZitatWie wird begründet, dass unbewusste Vorgänge nicht zu verändern sind? Ist es nicht schon eine Veränderung, wenn ich meine Einstellung zu bestimmten Abläufen verändere?
Klar, in dem Moment, wo es bewusst wird, kann man auch versuchen, es zu verändern. Es ist nur so gut wie unmöglich, etwas dauerhaft zu verändern, das das Unbewusste nicht einsieht. Und da plädiere ich eben stark dafür, zumindest erstmal hinzuhören, was es denn stattdessen will.ZitatSchreiben Therapeuten Ratgeberbücher, um einer breiten Leserschaft zu vermitteln, dass sie "in Ordnung" sind? Ist das Bravseinwollen und alles Richtigmachenwollen unser Motiv um Ratgeberbücher zu lesen?
Ich denke, das Motiv ist eher, dass man spürt, dass etwas nicht stimmt. Aber der Rat, den einschlägige Bücher geben, greift oft zu kurz, weil er die unbewussten Motive, die dem entgegenstehen, nicht berücksichtigt.
Deshalb sind Therapeuten (v.a. die von der tiefenpsychologischen Sorte) eher so gar nicht die Freunde von Ratschlägen. Therapie geht oft erst da los, wo Leute genau wissen, was sie gern verändern würden, wenn sie aber nicht wissen, was sie hemmt. (Und ob diese Hemmung nicht vielleicht sogar ganz sinnvoll ist.) -
Zitat
Original von Büchersally
Ich dachte immer, dass die meisten Therapeuten Bücher veröffentlichen, damit ihre Erkenntnisse einer breiten Masse zugänglich gemacht werden.
Das war auf alle Fälle bei mir der Grund. Ich hatte festgestellt, dass es mir - auch hier im Forum - Spaß macht, diesbezügliche Fragen zu beantworten. Und beim ersten Buch (Da gehen doch nur Bekloppte hin) war ich sicher auch ganz stark angetrieben von der Wut darüber, wieviel Müll immer noch über Psychotherapie verbreitet wird.ZitatDie Wartelisten sind sowieso schon nicht mehr aufzuarbeiten. (jetzt bekomme ich bestimmt von Andrea)
Nein, gar nicht, denn da hast Du völlig recht. Erst seit 1999 ist es für Psychologische Psychotherapeuten möglich, eine Kassenzulassung zu erhalten. Leider wurden damals die Bedarfszahlen auf völlig falscher Grundlage ermittelt. Man ging davon aus, dass ein Therapeut vierzig Patienten pro Woche (à eine Stunde) haben könnte. Und vergaß dabei, dass mindestens ein Drittel unserer Zeit für andere Dinge draufgeht.
Allerdings kann ein Ratgeberbuch - nicht nur aus den genannten Gründen - eine Therapie, so denn nötig, so wenig ersetzen wie ein Medizinratgeber den Arzt. -
Zitat
Original von Büchersally
Bei einigen konnte ich mir auch gut vorstellen, dass sie es einfach satt hatten, dass ständig nörgelnde Patienten reinkommen und sowieso nie ein Ende der Therapie abzusehen ist. Da würde ich lieber auch ein Buch schreiben. (nochmal :hau) Oder haben Therapeuten diese destruktiven Gedanken nicht?
Ich hoffe nicht. Zumindest hoffentlich keine, die ich ausgebildet habe.
Wenn einen der Patient nervt, hat man was falsch gemacht. Punkt.ZitatHier habe ich gleich mal eine Frage an Andrea: wie lange sammelst du Material, um ein Thema zu behandeln? Kann man das überhaupt in Praxisjahren ausdrücken?
Das kann ich wirklich nicht sagen. Es handelt sich um Erfahrungen oder Überlegungen, die ich teilweise schon vor Jahrzehnten gemacht habe. Aber natürlich versuche ich auch immer, was mir an ganz aktuellen Sachen über den Weg läuft, mit einzubauen. Seit ich schreibe, sammele ich praktisch ständig, und manchmal liegt ein Thema sozusagen auf Halde, bis ich so viel an Material zusammen habe, dass daraus ein neues Buch werden kann. Oder mein Unbewusstes sammelt klammheimlich, tippt mir irgendwann auf die Schulter und fragt, ob das nicht mal ein Thema wäre. -
Zitat
Original von Buchdoktor
Als Buchhandlungs-Erkunderin sehe ich es so, dass Autoren Ratgeber schreiben, ...
- weil sie oder ihre Verlage einen Markt dafür sehen
- weil sie irgendwie übersehen haben, dass es zu ihrem Thema schon 2m Literatur gibt
- weil sie in dem Bereich erfahren sind
- weil sie eine Mission haben
- weil ihre Klienten, Besucher, Volontäre immer wieder gefragt haben, ob es "das" nicht auch als Buch gibt.
ZitatOriginal von Büchersally
Buchdoktor
Das ist eine überaus wirtschaftliche Sicht auf die Ambition, ein Buch zu schreiben. Wo bleibt da das Gute?Therapeuten werden zu Autoren, weil …
- ihre Patienten auch zwischen den Therapiestunden eine Art Geländer brauchen.
- so auch Nicht-Patienten eine Informationsquelle bekommen.
- eine Therapiestunde nicht ausreichen würde, um alles anzusprechen.
- das Buch eigentlich für den nichttherapierbaren Partner ist.
- sie mit dem geschriebenen Wort mehr Interessenten (wie eine Leserunde) erreichen.
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Zitat
Original von Nikki
Hmm, eigentlich wollte ich die LR mitmachen. Aber nach den Kommentaren, weiß ich nicht so recht. Ich bin vorbelastet. Und das scheint mir keine gute Kombi zu sein, weil ich da doch recht ernsthaft an so ein Thema rangehe und ich nicht so flapsig über "Therapierte" sprechen kann.Über Therapierte finde ich in der Diskussion gar nichts, nur nichttherapierte Partner. Darin, der Nennung der Partner, sehe ich keine Wertung; weil es dafür ja verschiedenste Gründe gibt. Es lag nicht in meiner Absicht, mich über Patienten von Therapeuten lustig zu machen. Ich stochere nur ein wenig im Nebel, wohin es nach diesem Vorwort vorn im Buch gehen wird. Meine Vermutung: Die Leser(innen!) sollen sich normal fühlen und eine Lotushaut gegen Forderungen Außenstehender entwickeln, wie sie zu sein und was sie zu empfinden hätten. Und dahinter könnte eine Mission stehen.
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Zitat
Original von Nikki
Hmm, eigentlich wollte ich die LR mitmachen. Aber nach den Kommentaren, weiß ich nicht so recht. Ich bin vorbelastet. Und das scheint mir keine gute Kombi zu sein, weil ich da doch recht ernsthaft an so ein Thema rangehe und ich nicht so flapsig über "Therapierte" sprechen kann.
Das fände ich natürlich sehr schade, andererseits habe ich natürlich alles Verständnis dafür, wenn jemand sich schützen möchte. Und eigentlich bekommt es jeder, der flapsig über Menschen spricht, die eine Therapie machen, sehr schnell und sehr deutlich mit mir zu tun.
Vielleicht könntest Du Dir vorstellen, erstmal sozusagen den Detektor für flapsige Kommentare zu machen und darauf hinzuweisen? -
Hmm, schwierig. Instinktiv die richtigen Entscheidungen treffen. Mein Instinkt ist ja etwas "durchgedreht" vor zwei Jahren. Jetzt bin ich selbst flapsig. Ich war nicht mehr handlungsfähig und sah nur den großen, riesigen Säbelzahntiger... es ist schon unglaublich, was das für Reaktionen sind. Aber das ist ja nicht das Thema.
Jemand will mich gerade verbiegen oder mir eindringlich Ratschläge geben, aber innerlich sträube ich mich dagegen... ist das instinktiv richtig oder sollte man doch dem nachspüren, was einem zugetragen wird? Ich sollte vielleicht weiter im Buch lesen. Bisher nurch das Vorwort gelesen.
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Irgendwie schafft es Andrea immer, dass ich das Gefühl habe mich selbst therapieren zu müssen, wenn ich eines ihrer Bücher lese.
Zum Thema Partner riechen können habe ich mich direkt gefragt, ob man den Partner immer gut riechen kann oder nur manchmal? Mein Mann und ich sind ein Herz und eine Seele und wir gleichen uns total aus, erden uns und passen wirklich super zusammen. Allerdings hapert es mit dem Riechen ein wenig. Kommt mein Mann von der Arbeit heim, dann würde ich ihn am liebsten samt Kleidung in die Waschmaschine hauen. Natürlich stinkt er mir nicht immer.
Ich zähle übrigens auch zu den Menschen, die sich überwinden müssen. Vor 2 Jahren habe ich noch unheimlich gern Sport gemacht, 2-3 Mal die Woche. Mittlerweile kann ich das einfach nicht mehr, denn wenn ich von der Arbeit heim komme, würde ich am liebsten schlafen. Erst nach gut 1 h Regenerationszeit bin ich wieder zu etwas zu gebrauchen, aber dann entspanne ich lieber bei einem guten Buch als Sport zu treiben.
Zum Thema Selbstverletzung kann ich nur sagen: Kenne ich. In der Pubertät war ich oft sehr wütend. Lange sah ich aus wie ein Junge, groß, dünn, flachbrüstig, na ja das typische Theater. Wenn ich dann so richtig sauer war, dann habe ich mich selbst geschlagen. Sobald ich den brennenden Schmerz auf der Haut gespürt habe, ging es mir schlagartig besser und ich bin wieder runter gekommen. Mittlerweile brauche ich das nicht mehr.
Zum Thema dünn: Ich zähle zu den Geschlagenen, die kein Gramm zunehmen und essen können was sie wollen. Klingt erstmal gut, aber wenn ich Magen- Darm oder so habe, dann sind schnell mal 1 kg runter und dann dauert es 6 Monate und länger eh das wieder drauf ist. So etwas mehrmals hintereinander kann ganz schön schwächen. Und ich tue rein gar nichts dafür. Nachdem man mir jahrelang erzählt hat von Ärzten unterschiedlicher Ausrichtung, dass ich doch froh sein solle so ein guter Futterverwerter zu sein, könnte jetzt per Zufallsdiagnose mein Problem bald ein Ende haben. Mal sehen ob mein verwirrter Hormonhaushalt die Ursache ist...
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@ Buchdoktor: Ich glaube als Teenager und später junger Erwachsener war ich eher in der Lage Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen. Wenn man da mitten in der Nacht Lust hatte seinen besten Kumpel zu besuchen und dort zu nächtigen, dann ist man einfach los gefahren ohne Rücksicht auf Verluste. Heute würde ich so etwas nicht mehr tun.