'Denken Sie jetzt nichts!' - Seiten 065 - 098

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich hatte auch eine innere Diskussion ;-) Mein Bruder hat am Freitag geheiratet, allerdings auf Sylt und alleine - also ohne Gäste. Ich war ja der Meinung, dass man den beiden etwas schenken sollte (ich mag sie und wir haben Kontakt), aber alle anderen waren der Meinung, sie bekommen erst was, wenn sie die Hochzeit feiern und auch Gäste einladen. Wir haben jetzt nichts geschenkt, aber ich bin immer noch nicht glücklich über die Entscheidung. Da würde es mich jetzt mal interessieren, was ihr darüber denkt und ob ich auch unbewusst überlege, was andere von mir denken, wenn ich meinem Bruder nichts zur Hochzeit schenke.


    Leuten, die ich gern mag, schenke ich was zur Hochzeit, auch wenn sie nur klein feiern und ich nicht eingeladen bin.
    Etwas anstrengend finde ich allerdings, wenn denen dann hinterher doch noch einfällt groß zu feiern und ich ja zum großen Fest nicht mit leeren Händen kommen will, mit Einladung aber mehr geschenkt hätte als ohne und ich mir nun nochmal Gedanken um ein 2. Geschenk machen "muss" und ich dann aber doch rechne, was ich schon ausgegeben habe.....

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Genau das ist es, was mich hat mit mir selber diskutieren lassen. Aber wer weiß schon, ob sie wirklich kirchlich heiraten und dann feiern?


    Wenn ich meinen Bruder frage, sagt er eh, er möchte was haben und dann stehe ich so da, wie chiclana es erklärt hat.


    Ich würde jetzt was schenken und dann halt ggf. nochmal was Zweites. Falls noch ein großes Fest folgt, kannst Du ja dann evtl. auch den Schwerpunkt auf einen individuellen Festbeitrag legen oder so.

  • So nun bin ich hier auch fertig geworden.


    Sollte man als Mutter wirklich auf jede Reaktion des Kindes reagieren? Ich hatte vielmehr angenommen, dass ein bestimmter Rhythmus gut ist, so dass das Kind weiß, dass Mama bald wiederkommt, denn sonst nutzt das Kind das doch irgendwann aus oder nicht? Zumindest war das bei meiner Nichte so, die als sie 3 war das Babyphone als Walky Talky missbraucht hat. Sie will dies und das und jenes. Ihre Eltern konnten nicht mal gemeinsam essen, weil einer immer bei dem Kind sein musste. Das fand ich zu überfürsorglich. Na ja und für mein Empfinden tanzt sie heute ihren Eltern ganz schön auf der Nase rum. Sollte ich mal Kinder haben, dann möchte ich das aber nicht.


    Ansonsten denke ich wirklich, dass man vieles wie die eigenen Eltern macht, nur frage ich mich, ob Leute, die eine schlechte Kindheit hatten, ihren Kindern dann automatisch auch eine schlechte Kindheit bieten?


    Ich habe meine Kindheit in guter Erinnerung. Das Einzige, was ich total nervig fand war, dass ich immer mithelfen musste, sei es Rasen mähen, Wäsche machen, mal mit Tapezieren oder ähnliches. Immer mussten erst die Aufgaben erledigt sein, bevor ich zu meinen Freunden durfte. Und wenn die Aufgaben eben 3 Stunden gedauert haben, dann ging es eben danach erst los. Im Erwachsenenleben hat mir das aber schon viel genützt, denn so kann ich Dinge wie Tapezieren etc. auch alleine.

  • Zitat

    Original von nicigirl85
    ...
    Sollte man als Mutter wirklich auf jede Reaktion des Kindes reagieren? Ich hatte vielmehr angenommen, dass ein bestimmter Rhythmus gut ist, so dass das Kind weiß, dass Mama bald wiederkommt, denn sonst nutzt das Kind das doch irgendwann aus oder nicht? Zumindest war das bei meiner Nichte so, die als sie 3 war das Babyphone als Walky Talky missbraucht hat. Sie will dies und das und jenes. Ihre Eltern konnten nicht mal gemeinsam essen, weil einer immer bei dem Kind sein musste. Das fand ich zu überfürsorglich. Na ja und für mein Empfinden tanzt sie heute ihren Eltern ganz schön auf der Nase rum. Sollte ich mal Kinder haben, dann möchte ich das aber nicht.


    Hier muss man zwischen Babys und Kindern unterscheiden, die einem schon entgegenschleudern können "Geh weg, du nicht, Mama soll kommen!" Wenn sie das können, kann das nächtliche Drama der Monster unter dem Bett und der Teddys mit Bauchweh nicht ganz so furchtbar sein. :rofl


    Die Geschichte mit dem Rhytmus halte ich für ein Ammenmärchen der 50er Jahre. Wenn du mit einem Kind bereits sprechen kannst, kannst du ihm auch in jungem Alter beibringen, dass du selbst schläfst, wenn es dunkel ist, dass du nachts keine Gespräche führst und keine Getränke servierst. Eine 3-Jährige, die nicht schlafen kann, kann sich selbst Licht machen und ein Buch angucken, ohne andere zu stören.


    Zitat

    Ansonsten denke ich wirklich, dass man vieles wie die eigenen Eltern macht, nur frage ich mich, ob Leute, die eine schlechte Kindheit hatten, ihren Kindern dann automatisch auch eine schlechte Kindheit bieten?


    Auf die Idee, es wie meine Eltern zu machen, wäre ich ehrlich gesagt nie gekommen. Ich habe mir Rollenvorbilder unter Müttern meiner eigenen Generation gesucht - davon sehr viele negative Vorbilder, wie ich es nicht machen will. Es scheint ein Murphy-Gesetz zu geben, dass du die Probleme gar nicht bekommst, auf die du vorbereitet bist. Aus meiner Zeit mit Jugendgruppen kannte ich endlos viele Kinder, die am Essen mäkeln und mit Essen rummatschen. Natürlich habe ich kein Kind mit Essmacke bekommen, obwohl ich in Gedanken dafür gerüstet war. :chen


    Meine paar gesetzten Erziehungsziele ziehe ich allerdings gnadenlos durch. In meinem Haushalt isst jedes Kind, auch jedes Besucherkind, am Esstisch. Das gibt oft lange Gesichter bei Müttern, die der Meinung sind, kein Kind könne sich ein paar Minuten ohne Trinkpulle, Kekse und Werweißwasnoch in einem fremden Kinderzimmer zum Spielen aufhalten. In der Reaktion zeigt sich ein klassisches Erziehungsproblem: Als Elternteil muss ich wissen, was ich will und das klar ausdrücken. Ein Kind von sich aus kann nicht wissen, was ich von ihm erwarte.


    Zitat

    Ich habe meine Kindheit in guter Erinnerung. Das Einzige, was ich total nervig fand war, dass ich immer mithelfen musste, sei es Rasen mähen, Wäsche machen, mal mit Tapezieren oder ähnliches. Immer mussten erst die Aufgaben erledigt sein, bevor ich zu meinen Freunden durfte. Und wenn die Aufgaben eben 3 Stunden gedauert haben, dann ging es eben danach erst los. Im Erwachsenenleben hat mir das aber schon viel genützt, denn so kann ich Dinge wie Tapezieren etc. auch alleine.


    Hätten deine Eltern dich nicht gezwungen, würdest du es ihnen heute vielleicht nachtragen. ;-) "Warum habt ihr mich nicht zum Tapezieren gezwungen, dann könnte ich es ..."

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    Hier muss man zwischen Babys und Kindern unterscheiden, die einem schon entgegenschleudern können "Geh weg, du nicht, Mama soll kommen!" Wenn sie das können, kann das nächtliche Drama der Monster unter dem Bett und der Teddys mit Bauchweh nicht ganz so furchtbar sein. :rofl


    Absolut. In dem Buch geht es schwerpunktmäßig um die ersten eineinhalb Jahre, weil eben noch nicht allgemein bekannt ist, was ein Kind in dieser Zeit unbedingt braucht und was noch nicht. Mit drei oder vier sieht das dann schon wieder völlig anders aus, da kann ein Kind dann durchaus schon lernen, dass auch andere Rechte besitzen. (Und sollte es auch.)


    Zitat

    Ansonsten denke ich wirklich, dass man vieles wie die eigenen Eltern macht, nur frage ich mich, ob Leute, die eine schlechte Kindheit hatten, ihren Kindern dann automatisch auch eine schlechte Kindheit bieten?


    Wie gesagt, bei dreiviertel aller Menschen ist es so, dass sie ihre Kinder so behandeln, wie sie selbst behandelt worden sind. Die, die daneben noch andere, positivere Einflüsse erlebt haben, machen es dann anders.


    Zitat

    Meine paar gesetzten Erziehungsziele ziehe ich allerdings gnadenlos durch. In meinem Haushalt isst jedes Kind, auch jedes Besucherkind, am Esstisch. Das gibt oft lange Gesichter bei Müttern, die der Meinung sind, kein Kind könne sich ein paar Minuten ohne Trinkpulle, Kekse und Werweißwasnoch in einem fremden Kinderzimmer zum Spielen aufhalten. In der Reaktion zeigt sich ein klassisches Erziehungsproblem: Als Elternteil muss ich wissen, was ich will und das klar ausdrücken. Ein Kind von sich aus kann nicht wissen, was ich von ihm erwarte.


    Du glaubst also nicht, dass ein Kind schwer dadurch traumisiert wird, dass es die Erfahrung machen muss, dass nicht überall die gleichen Regeln herrschen? :lache
    (Ich übrigens auch nicht. Aber manche Eltern offenbar.)


    Zitat

    Hätten deine Eltern dich nicht gezwungen, würdest du es ihnen heute vielleicht nachtragen. ;-) "Warum habt ihr mich nicht zum Tapezieren gezwungen, dann könnte ich es ..."


    Ich habe mal ein Interview mit Loriot gesehen, wo er meinte, er werfe seinem Vater nur eines vor: "Er hätte strenger darauf achten müssen, dass ich Klavierspielen lerne." :grin

  • Zitat

    Original von Katerina


    Du glaubst also nicht, dass ein Kind schwer dadurch traumisiert wird, dass es die Erfahrung machen muss, dass nicht überall die gleichen Regeln herrschen? :lache
    (Ich übrigens auch nicht. Aber manche Eltern offenbar.)


    Schlimmer, ich glaube an erzieherische Wunder, die Paten oder Nachbarinnen vollbringen können, die sich Mütter nie trauen würden. :chen

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Schlimmer, ich glaube an erzieherische Wunder, die Paten oder Nachbarinnen vollbringen können, die sich Mütter nie trauen würden. :chen


    Dieser Glaubensrichtung gehörst Du also an? Dann glaubst Du vielleicht auch, dass bezüglich Verhaltensänderung Außenstehende jemandem etwas erfolgreich stecken könnten, womit der eigene Partner niemals nicht Erfolg hatte? :grin

  • Was ist normal? Eine gute Frage. Ich sage auch öffter ich bin nicht normal, aber das finde ich sogar gut ;)
    Ich mache mir aber leider auch immer zu viele Gedanken, was die Leute über mich denken...eigentlich sollte man auf so etwas keine Zeit verschwenden. Werde darüber mal nachdenken :)


    ...und ja ich rede auch mit meinem Hund. Erschreckend finde ich nur das er mich manchmal anschaut als hätte ich sich nicht mehr alle. "Lass Frauchen mal reden..."
    Ich merke auch immer oft das ich schneller Lösungen finde wenn ich Fragen laut aussprechen, jetzt weiß ich auch warum.


    Es faziniert mich immer mehr wie wir Menschen so ticken....mal sehen was ich noch lernen kann.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Lucy ,
    danke ich hatte es schon gegoogelt.
    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • "Normal" sind die Normen, nach denen unsere Gesellschaft funktioniert. Manche haben mehr Sinn, mache weniger. Ich bin ein sehr anpassungsfähiger Mensch, kann mich in (fast) jede Gruppe integrieren ohne groß aufzufallen und mein Großer kann das auch. Ich hielt das immer für etwas Gutes (harmonieren ist besser als anecken) und habe das gefördert, bis mir ein paar Ereignisse und Bekannschaften vor Augen geführt haben, dass es nur bis zu einem gewissen Grad "gesund" ist. Besonders die Erziehung und das Zusammensein mit Heranwachsenden öffnet einen für solche Dinge die Augen. Man sollte den Kindern mehr Selbstbewußtsein zugestehen und die Kraft zu "ihren" Vorlieben und Anliegen zu stehen und sich nicht ständig den unbewussten Zwängen der Masse zu beugen, aber das muss im Umkehrschluss auch bei anderen akzeptiert werden. Leider habe ich das Gefühl, das unsere Gesellschaft aber auf einem Dampfer sitzt, der in die entgegengesetzte Richtung fährt...


    Zitat

    Original von Katerina


    Das ist ja das absolut Eigenartige an dem Phänomen. Die Mehrheit der Deutschen hat ein Haustier. Jeder Haustierbesitzer redet mit seinem Tier. Und trotzdem meint jeder von ihnen (zumindest die, denen ich begegne), man werde ihn deshalb für nicht normal halten. :wow


    Ich rede mit meiner Katze, mit meinen Fischen, mit den Nacktschnecken im Garten, mit mir selbst, manchmal sogar mit Möbeln und erwarte eigentlich selten bis gar nicht eine Antwort. Ich führe ja kein Gespräch, sondern ich spreche nur meine Gedanken manchmal laut aus. Ich habe kein Problem damit und amüsiere mich manchmal über Passanten, die mich seltsam ansehen, wenn sie mich dabei beobachten, wie ich auf das Kopfsteinpflaster schimpfe, dass mich wieder mal hat stolpern und stürzen lassen. Manche sind aber auch ganz lässig, grinsen oder geben einen Kommentar ab.


    Zitat

    Original von Booklooker
    Andererseits kenne ich auch Leute, die zwanghaft anders sein wollen und bei denen man einfach merkt, dass ihre Art oder auch ihr Aussehen total gestellt sind, dass das nicht sie selber sind. Ich finde das gerade schwer zu erklären, aber vielleicht wisst ihr, was ich meine.


    Das habe ich auch schon erlebt. Menschen, die sich unbedingt von der Masse abheben wollen, mit irgendeiner "Marotte", von der sie vielleicht nicht einmal hundertprozentig überzeugt sind, ob es jetzt um Verhalten, Aussehen, Eßgewohnheiten oder sonstiges handelt.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich hatte auch eine innere Diskussion ;-) Mein Bruder hat am Freitag geheiratet, allerdings auf Sylt und alleine - also ohne Gäste. Ich war ja der Meinung, dass man den beiden etwas schenken sollte (ich mag sie und wir haben Kontakt), aber alle anderen waren der Meinung, sie bekommen erst was, wenn sie die Hochzeit feiern und auch Gäste einladen. Wir haben jetzt nichts geschenkt, aber ich bin immer noch nicht glücklich über die Entscheidung. Da würde es mich jetzt mal interessieren, was ihr darüber denkt und ob ich auch unbewusst überlege, was andere von mir denken, wenn ich meinem Bruder nichts zur Hochzeit schenke.

    Das hört sich für mich so an, als hättest du entgegen deiner inneren Überzeugung deinem Bruder nichts geschenkt, weil du dir Gedanken darüber gemacht hast, was die anderen darüber denken, wenn du ihm trotzdem etwas schenkst :gruebel


    Dieses Thema hatten wir vor kurzem auch. Wir haben fast etwas wie ein Schenkritual, an das sich alle halten, wegen der ziemlich großen Verwandtschaft. Es bestimmt, wann und wieviel geschenkt wird, damit alles gerecht zugeht. Jetzt hatten wir den unerhörten Fall, dass ein Neffe "nur" standesamtlich geheiratet und nicht alle eingeladen hat. Ein Präzedenzfall. Alle waren der Meinung, da wird zur Hochzeit nichts geschenkt. Die bekommen erst was, wenn sie "richtig" heiraten. Da ich nicht wusste, ob sie überhaupt mal kirchlich heiraten wollen, wir ein gutes Verhältnis haben und ich ein Geschenk als die Würdigung eines freudigen Ereignisses erachte, das ich gerne gebe, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, habe ich mich aus dem allgemeinen Konsens ausgeklinkt und trotzdem was geschenkt. Das zog natürlich einige Diskussionen nach sich und im nachhinein haben sich fast alle mir angeschlossen. Sollten sie jetzt wirklich noch kirchlich heiraten, dann bekommen sie noch den Rest was zum obligatorischen Hochzeitsgeschenk fehlt.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Man sollte den Kindern mehr Selbstbewußtsein zugestehen und die Kraft zu "ihren" Vorlieben und Anliegen zu stehen und sich nicht ständig den unbewussten Zwängen der Masse zu beugen, aber das muss im Umkehrschluss auch bei anderen akzeptiert werden. Leider habe ich das Gefühl, das unsere Gesellschaft aber auf einem Dampfer sitzt, der in die entgegengesetzte Richtung fährt...


    In manchen Bereichen schon, in anderen zum Glück nicht.
    Aussehen wird für viele immer wichtiger, von Medien geprägte Schönheitsideale vor allem für junge Menschen geradezu erdrückend. Auf der anderen Seite: Wenn man vor einer Generation prophezeit hätte, die Mehrheit der Deutschen sei für die Homoehe, hätte man das nicht geglaubt.


    Zitat

    Das habe ich auch schon erlebt. Menschen, die sich unbedingt von der Masse abheben wollen, mit irgendeiner "Marotte", von der sie vielleicht nicht einmal hundertprozentig überzeugt sind, ob es jetzt um Verhalten, Aussehen, Eßgewohnheiten oder sonstiges handelt.


    Mich macht sowas eher immer neugierig, da ich ja davon ausgehe, dass es für alles einen Grund gibt. Natürlich würden die Leute, wenn man sie darauf anspricht, mit einer Erklärung des bewussten Teils antworten, irgendwas in der Art von: Ich will auf keinen Fall mit der Masse schwimmen. Wenn man dann tiefer gräbt, ist die unbewusste Motivation oft schlicht und einfach, nur nicht so zu sein wie die Eltern. :grin
    Und als Beobachter kriegt man (ebenfalls unbewusst) mit, dass das kein entspanntes, selbstbewusstes Verhalten ist, sondern dass es eher was von pubertärem Protest hat.

  • Ich habe wieder Internet! Nun kann ich zum Rest etwas schreiben.


    Zitat

    Original von Buchdoktor
    Meine Kerngedanken in diesem Abschnitt waren:
    - Die Menschen sind verschieden, zum Glück, aber wissen das auch alle?


    Leider nicht. Ich finde, man sollte sich das viel öfters vor Augen führen und sich nicht mit anderen vergleichen.

    Zitat

    Original von Buchdoktor- Wie hängen Instinkt und Bauchgefühl zusammen? War ein konkretes Bauchgefühl mal ein Instinkt oder ist Vorhandensein von Instinkten Voraussetzung, damit Bauchgefühle wirken können?

    Für mich immer noch ein großes/schwieriges Problem/Thema.


    Zitat

    Original von Booklooker
    Tolles Thema: Was ist eigentlich normal? Ich denke da öfter mal drüber nach und bin immer noch nicht zu einem Schluss gekommen. Am besten trifft es meiner Meinung nach Leute, die total angepasst sind und die immer darüber nachdenken, was andere von ihnen halten. Die keinen Mut haben, mal was auszuprobieren oder vielleicht auch ihren festen Rhythmus (das Wort musste ich jetzt tatsächlich googeln!!) für alles haben ohne je davon abzuweichen. Zumindest ist das für mich normal... Muss nicht schlecht sein, aber irgendwie ist es unkreativ und ich stelle mir das Leben langweilig vor.


    Was ist normal? Eine Frage, die ich mir nicht mehr stelle. Ich bin nun so weit, dass es mir egal ist, ob ich als normal oder unnormal gesehen werde, da ich da schon sehr drunter gelitten habe. Für viele bin ich wohl normal, für einige aber definitiv unnormal. Es würde mich zerreissen, wenn ich dauernd darüber nachdenken würde, was nun normal ist und was nicht und ob mein Verhalten da reinpasst.


    Zitat

    Original von BooklookerAndererseits kenne ich auch Leute, die zwanghaft anders sein wollen und bei denen man einfach merkt, dass ihre Art oder auch ihr Aussehen total gestellt sind, dass das nicht sie selber sind. Ich finde das gerade schwer zu erklären, aber vielleicht wisst ihr, was ich meine. Ich selber halte es so, wenn mir was gefällt oder wenn ich was für richtig halte, mache ich das. Und mir ist beispielsweise bei Kleidung egal, ob das zusammen passt oder ob das eine bestimmte Art vorbehalten ist. Mit dem Verhalten reagiere ich auch aus dem Bauch heraus.

    Ja, ich denke ich weiß was du meinst. Mir kommt dieses "Weg vom Mainstream" oft wie eine Rebellion vor. Einfach um nicht in der breiten Masse zu verschwinden. Aber es bringt nichts, wenn man eine Rolle spielt.


    Zitat

    Original von BooklookerMit Tieren zu sprechen finde ich total wichtig. Meinen Katzen erzähle ich total viel und habe das auch noch nie unnormal gefunden. Ich erzähle denen, wenn ich etwas besonderes vor habe, wenn ich mich geärgert habe oder einfach nur so. Im Abschnitt davor erwähnte ich schon, dass ich öfter mal mit ihnen diskutiere. Das ist dann wirklich so. Man kann doch leicht herausfinden, ob sie genervt sind, ob sie sich freuen oder oder oder. Genauso gut können sie das bei uns auch. Warum sollte man nicht mit seinen Tieren reden?

    Ich rede auch mit meinen Katzen, allerdings komme ich mir manchmal etwas verschroben dabei vor. Vielleicht weil man eingeimpft bekam, dass Tiere keine Menschen sind und man Tiere nicht vermenschlichen darf. Aber ich liebe sie trotzdem und warum sollte ich dann nicht mit ihnen reden. Aber ich komme mir schon seltsam vor, weil das nicht wirklich gesellschaftlich anerkannt ist.


    Zitat

    Original von BooklookerGenauso wie ich mit mir selber rede. Manchmal ist es mir nicht bewusst und wenn ich es dann bewusst mitbekomme, schüttle ich schon mal den Kopf. Wobei ich wiederum gerne laute Selbstgespräche führe, wenn ich über etwas Nachdenke - ....


    Den Satz "Was sollen die Leute denken?" kenne ich auch nur zu gut. Nicht von meinen Eltern, aber generell aus dem Umfeld. Ich sage dann immer, dass mir das egal wäre. Und das ist es meistens auch. Ich glaube übrigens generell, dass man mit sich selber immer viel viel strenger ist als mit anderen und deswegen ist man mit sich selber unzufrieden.


    Wirkliche Selbstgespräche führe ich nicht bzw nicht laut. Ich gehe in Gedanken viel durch, versuche mich dann zu beruhigen oder mir gut zuzureden, aber so ein Gespräch führe ich nicht.
    "Was sollen die Leute denken?" ist für mich einer der schlimmsten Sätze überhaupt. Mir wurde er in der Kindheit regelrecht eingeimpft (meine Mutter lebt immer noch danach). Erst seit ca. 2-3 Jahren versuche ich mich davon "zu befreien", d.h. ich mache mir immer wieder klar, dass es egal ist, was andere von mir denken. Und es ist mir auch mittlerweile egal, zumindest 90-95% je nach psychischer/emotionaler Lage. Wenn ich nicht so gefestigt bin, einfach wegen verschiedener aufwühlender Situationen, dann denke ich schon was andere von mir denken bzw mache mir wieder viele Gedanken dazu. Aber das ist einfach ein Teufelskreis und wenn ich mir das wieder vor Augen führe, dann realisiere ich das auch wieder und alles ist dann wieder gut. :-)

  • Zitat

    Original von hasewue
    Was ist normal? Eine Frage, die ich mir nicht mehr stelle. Ich bin nun so weit, dass es mir egal ist, ob ich als normal oder unnormal gesehen werde, da ich da schon sehr drunter gelitten habe. Für viele bin ich wohl normal, für einige aber definitiv unnormal. Es würde mich zerreissen, wenn ich dauernd darüber nachdenken würde, was nun normal ist und was nicht und ob mein Verhalten da reinpasst.


    Ich denke, dass jeder von uns ein Stück dazu beiträgt, die Welt zu gestalten.
    Wenn ich der Meinung bin, alle Leute sollen sollten gewissen Normen entsprechen, tue ich gut daran, mich selbst daran zu halten.
    Bin ich der Meinung, es ist schön, dass es Vielfalt gibt, finde ich es nicht ganz folgerichtig zu sagen: Ich persönlich finde Vielfalt schöner, aber ich beuge mich dem von mir empfundenen Druck und passe mich an. Natürlich gilt das nur für empfundenen Druck, nicht beispielsweise für Kulturen, in denen dieser Druck tatsächlich vorhanden ist. Da kann ich nur selbst entscheiden, wieviel mir meine Selbstverwirklichung wert ist.


    Zitat

    Ich rede auch mit meinen Katzen, allerdings komme ich mir manchmal etwas verschroben dabei vor. Vielleicht weil man eingeimpft bekam, dass Tiere keine Menschen sind und man Tiere nicht vermenschlichen darf. Aber ich liebe sie trotzdem und warum sollte ich dann nicht mit ihnen reden. Aber ich komme mir schon seltsam vor, weil das nicht wirklich gesellschaftlich anerkannt ist.


    Aber nur von den 45 Prozent Nicht-Tierbesitzern ... :grin
    Das mit dem "Tiere nicht vermenschlichen" kann ich nicht uneingeschränkt unterschreiben. Für mich stammt das noch etwas aus der Zeit, als man noch wenig über tierische Intelligenz forschte. Wo liegen denn die Wurzeln unserer Fähigkeiten und unserer Emotionen, wenn nicht bei unseren tierischen Vorfahren?


    Zitat

    Wirkliche Selbstgespräche führe ich nicht bzw nicht laut. Ich gehe in Gedanken viel durch, versuche mich dann zu beruhigen oder mir gut zuzureden, aber so ein Gespräch führe ich nicht.
    "Was sollen die Leute denken?" ist für mich einer der schlimmsten Sätze überhaupt. Mir wurde er in der Kindheit regelrecht eingeimpft (meine Mutter lebt immer noch danach). Erst seit ca. 2-3 Jahren versuche ich mich davon "zu befreien", d.h. ich mache mir immer wieder klar, dass es egal ist, was andere von mir denken. Und es ist mir auch mittlerweile egal, zumindest 90-95% je nach psychischer/emotionaler Lage. Wenn ich nicht so gefestigt bin, einfach wegen verschiedener aufwühlender Situationen, dann denke ich schon was andere von mir denken bzw mache mir wieder viele Gedanken dazu. Aber das ist einfach ein Teufelskreis und wenn ich mir das wieder vor Augen führe, dann realisiere ich das auch wieder und alles ist dann wieder gut. :-)


    Ich denke, ein gutes Mittel gegen "Was sollen die Leute denken?" ist es zu überlegen: Welche Menschen denn? Menschen, die meine Einstellungen teilen oder Menschen, die es nicht tun? Und nur, weil jemand noch in einem Denken gefangen ist, mit dem er selbst aufgewachsen ist, muss ich das in einer stark veränderten Welt ja nicht fortführen.

  • Seufzzz... Besser spät als nie.
    Mit reichlich Verspätung dann auch diesen Abschnitt beendet, für den nächsten werde ich wieder ein wenig brauchen... -ist blöd, aber leider das Leben....


    Zitat

    Original von Suzann
    Ich rede mit meiner Katze, mit meinen Fischen, mit den Nacktschnecken im Garten, mit mir selbst, manchmal sogar mit Möbeln und erwarte eigentlich selten bis gar nicht eine Antwort. Ich führe ja kein Gespräch, sondern ich spreche nur meine Gedanken manchmal laut aus. Ich habe kein Problem damit und amüsiere mich manchmal über Passanten, die mich seltsam ansehen, wenn sie mich dabei beobachten, wie ich auf das Kopfsteinpflaster schimpfe, dass mich wieder mal hat stolpern und stürzen lassen. Manche sind aber auch ganz lässig, grinsen oder geben einen Kommentar ab.


    :rofl :rofl okeeee.... Also, mit meinen Möbeln rede ich eher weniger...
    Aber der Satz danach, der isses ja: " Ich führe ja kein Gespräch, sondern ich spreche nur meine Gedanken manchmal laut aus." -Genau so und nicht anders.
    Ich bin auch immer -wenn ich allein bin, oder meine Freundin schläft- murmelnd, brabbelnd, laut sinnierend in der Wohnung unterwegs.
    Das die Katze ein vollwertiges Familienmitglied ist, versteht sich von selbst - natürlich wird mit ihr gesprochen!


    Luschtig ist's, wenn die Grinse loszieht und auf der Terrasse die Blumen gießt :lache :lache -da bekommt jeder Topf -jedes Kraut, jedes Gemüse, jede Frucht und jede Blume- seine persönliche herzliche Ansprache! - Uuuuund: Der Erfolg gibt mir recht. So. :-]
    (Gleiches gilt selbstredend ;-) auch für alle Wohnungspflanzen! :grin)

    "I have lived a thousand lives and I've loved a thousand loves. I've walked on distant worlds and seen the end of time."


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