'Denken Sie jetzt nichts!' - Seiten 065 - 098

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    Original von Lucy1987
    … und wer einmal das Vollbild einer histrionischen, narzisstischen oder emotional instabilen Persönlichkeitsstörung an einem Menschen hautnah im Alltag miterlebt, wird die Frage ,,wer oder was ist normal" sicherlich etwas anders beantworten. ...


    Da klingt ja schon die Diagnose so, als würde ich es nicht auch noch miterleben müssen. ;-)


    Ich glaube, du siehst berufsbedingt viel schlimmere Fälle, als sie Andrea in ihrem Buch beschreibt.

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    Original von Büchersally
    Ich glaube, du siehst berufsbedingt viel schlimmere Fälle, als sie Andrea in ihrem Buch beschreibt.


    Ich antworte heute abend noch mal auf einiges ausführlicher, hierzu nur kurz:
    Absolut! Die Psychotherapierichtlinien schränken (nicht zu Unrecht) ein, für wen eine ambulante Psychotherapie in Frage kommt. Es darf z.B. keine akute Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegen, es muss eine ausreichende Krankheitseinsicht vorliegen (was bei den psychiatrischen Patienten oft nicht der Fall ist) und sie müssen imstande sein, regelmäßige Termine wahrnehmen zu können.

  • Also mein Highlight in diesem Abschnitt war ganz klar die Geschichte mit dem Esel und wer diesen wie wann reitet. Als Vater und Sohn den Esel dann tragen, da lag ich vor Lachen lang.


    Die Geschichte mit dem was normal und nicht normal ist war sehr interessant, wobei ich vieles trotzdem als normal ansehe. Klar rede ich mit meinem Haustier, selbst wenn meine Orchideen neue Blütenstängel ausgetrieben haben, lobe ich sie dafür. Und mit mir selbst rede ich oft, wenn ich hoch konzentriert sein muss oder Dinge tun muss, die mir unangenehm sind. Zum Beispiel hasse ich es Autobahn zu fahren und bin da ehrlich gesagt sehr ängstlich. Da quassel ich mich dann die ganze Zeit voll, dass schon nichts passieren wird und ich eine gute Autofahrerin bin, das hilft mir wirklich sehr. Klingt bescheuert, aber es hilft und dann mache ich das, egal was andere darüber denken.


    Mit Worten kann man lügen, mit der Körpersprache nicht. Aber hier ist wohl die Erfahrung gefragt, dass man das wirklich sieht. Da fiel mir spontan ein Satz ein, den ich schon häufiger in Romanen gelesen habe: „Er lächelte sie an, aber es erreichte seine Augen nicht.“ Sprich er wirkt zwar freundlich, aber das ist nicht echt.

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    Original von Zwergin
    Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass irgendjemand ein Haustier hat und nicht mit ihm redet, außer vllt mit seinem Goldfisch.


    Ich habe aktuell kein Haustier, aber die wären, wenn es sie gäbe sicher froh, wenn ich mal nicht quatschen würde. :lache


    Mit dem Goldfisch würde ich zumindest reden, wenn ich ihm Futter ins Wasser streue. ;-) Ob ich mich extra davor setze und ihm beim Schwimmen zusehe und dann anquassel wüsste ich jetzt nicht. :chen

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    Original von Nikki
    Ich merke aber das Unverständnisovon Nicht-Tierbesitzern, wenn ich mal von meiner Katze rede. Meist lasse ich es sein und tausche mich in der Hinsicht mit Gleichgesinnten aus.


    Das ist aber schade, wenn Nicht- Tierbesitzer in deiner Umgebung so reagieren. Ich habe gerade kein Haustier, finde es aber spannend, wenn meine Arbeitskollegin mir berichtet, was ihre beiden Katzen in der Wohnung wieder angestellt haben. :chen

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    Original von Jaune
    Ich bin so in der Mitte dieses Abschnitts und merke, dass ich aufgrund des Nachdenkens auch deutlich länger brauche als ich dachte.


    Ich hab ja nun erstmal das Buch durchgelesen, aber seitdem arbeitet es in mir - ich brauche also auf andere Art auch lange.


    Dieser Abschnitt mit den Exzentrikern, den Normen und den Viecherchen war für mich schön kurzweilig, da wird es später doch schwieriger. Dazu schreib ich aber in Ruhe am Wochenende und erzähle jetzt nur kurz, daß ich zustimme. Ja, Tiere sind schlau. Gerade die, die in Gruppen leben, haben sozial einiges drauf. Eine Bekannte hatte eine Ratte, die einem Besucher, der ihr nicht guttat, die Schuhe zerbiß.


    Und ich bin natürlich überhaupt nicht normal, weil ich mich an der Intelligenz von Wespen erfreuen kann. Mit denen muß ich nämlich nicht mal reden, die verstehen meine Gedanken. Wo Brummer und Stubenfliege sich noch neben dem offenen Fenster den Insektenschädel an der Scheibe plattwummern, surft Wespi zu meinem freundlichen "Bißchen weiter links!" elegant ins Freie. :grin

  • @ Lucy: Kannst du mir erklären, was histrionisch ist?
    Danke
    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Alexina


    Das mit der Ratte und den Schuhen erinnert mich an einen Kumpel aus Schulzeit.
    Seine Katze hat Babys bekommen, die aber gerade geschlafen haben
    Und nachdem es Zeit war heim zu gehen wollte ich doch noch einen Blick auf die miniwesen werfen. Da waren sie aber weg :wow


    Wir haben überall gesucht und sie waren unauffindbar.
    Ganz traurig wollte ich heim, als wir die drei in meinen Schuhen gefunden haben. :chen

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • @nicigirl1985


    Ausnahmen habe ich auch kennengelernt, eine ehemalige Kollegin konnte aufgrund von Zeitmangel keine Katze halten. Sie erzählte mir von Nachbarskatzen, ich von meinem. Wir hatten auch andere Themen :-] schade, dass sie nun weg.

  • Wie 'normal' vermutlich gleichzusetzen ist mit 'das macht man so!' erging es mir grade so:
    Ein Cousin meines Mannes feierte Silberhochzeit. Wir haben mit denen nichts zu tun, ehrlich gesagt, wir mögen sie nicht mal, aber weil man es nunmal so macht, wurden wir eingeladen. Wir haben abgesagt, aus oben genannten Gründen (oki, haben wir denen aber so nicht gesagt). Alles war gut...für uns. Nun kam meine SchwieMu ins Spiel, völlig entsetzt, wenn wir schon nicht hingehen, dann muß aber wenigstens eine Karte mit Geld hin. Das macht man so!!! Und weil man es so macht, oder um des lieben Friedens willen, haben sie ihre Karte bekommen. Und ich habe mich geärgert. Denn bei dem, was MAN so macht, bist du selten authentisch. :-(
    Da habe ich hier nun grade mal Dampf abgelassen, aber ich fand, es passte. Grade auf dem Dorf, wo es nicht so anonym zugeht wie in der Stadt, scheint man doch sehr bemüht um eine Normalität , die von einigen wenigen vorgegeben wird, und der so viele folgen wollen.

  • Da wäre mir das auch schwer gefallen, eine Entscheidung zu treffen. Einerseits stimmt das, man macht das so, andererseits, wenn man nichts miteinander zu tun hat und sich nicht mal mag, dann eben auch nicht. Da achtet man wohl bewusst oder nicht bewusst auf die Wirkung, die das Nichtverschicken der Karte auf andere hat. Vielleicht muss man sich genau dessen bewusst werden.


    Ich hatte auch eine innere Diskussion ;-) Mein Bruder hat am Freitag geheiratet, allerdings auf Sylt und alleine - also ohne Gäste. Ich war ja der Meinung, dass man den beiden etwas schenken sollte (ich mag sie und wir haben Kontakt), aber alle anderen waren der Meinung, sie bekommen erst was, wenn sie die Hochzeit feiern und auch Gäste einladen. Wir haben jetzt nichts geschenkt, aber ich bin immer noch nicht glücklich über die Entscheidung. Da würde es mich jetzt mal interessieren, was ihr darüber denkt und ob ich auch unbewusst überlege, was andere von mir denken, wenn ich meinem Bruder nichts zur Hochzeit schenke.

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    Original von Booklooker


    Ich hatte auch eine innere Diskussion ;-) Mein Bruder hat am Freitag geheiratet, allerdings auf Sylt und alleine - also ohne Gäste. Ich war ja der Meinung, dass man den beiden etwas schenken sollte (ich mag sie und wir haben Kontakt), aber alle anderen waren der Meinung, sie bekommen erst was, wenn sie die Hochzeit feiern und auch Gäste einladen. Wir haben jetzt nichts geschenkt, aber ich bin immer noch nicht glücklich über die Entscheidung. Da würde es mich jetzt mal interessieren, was ihr darüber denkt und ob ich auch unbewusst überlege, was andere von mir denken, wenn ich meinem Bruder nichts zur Hochzeit schenke.


    Hmm, ich denke, wenn Dich die Entscheidung - ihm nichts zu schenken - nicht glücklich macht, dann wolltest Du ihm gerne etwas gutes tun.


    Was andere sagen, kann wurscht sein.
    Den Spruch, daß die erst etwas bekommen, wenn sie auch groß feiern finde ich gewöhnungsbedürftig.
    Sie sind ja nicht verpflichtet im großen Rahmen zu feiern.
    Wenn sie sich alleine wohler fühlen, ist das eben so und für die beiden das, was sie sich für sich selber vorstellen.
    Geschenke sind ja nicht nur materielle Dinge, sondern auch das Verständnis, daß die beiden so heiraten wie es ihnen gefällt.


    Sich darüber freuen, daß sie geheiratet haben, kann man ja trotzdem.
    Wenn du das Bedürfnis hast, Deinem Bruder etwas zu schenken, dann steht dem nix entgegen, das auch zu machen, find ich.
    Wenn nicht, dann ist das genauso in Ordnung. Egal, was und wie andere das machen.


    Fazit - mach das, was Du für Dich selber am besten findest und vergiß die Meinungen der anderen.

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    Original von Tempe
    Grade auf dem Dorf, wo es nicht so anonym zugeht wie in der Stadt, scheint man doch sehr bemüht um eine Normalität , die von einigen wenigen vorgegeben wird, und der so viele folgen wollen.


    Ich denke, das ist auch eine Generationensache und wird sich deshalb auch langsam ändern. Früher musste man noch morgens seine Betten ins Fenster legen (angeblich zum Lüften), damit die Nachbarn sehen, dass man nicht mehr faul im Nest liegt, und musste Samstags bis zu einer gewissen Uhrzeit die Gasse gefegt haben, sonst war man ein Ferkel. Heute dürfen sich sogar Schützenkönige als schwul outen. :grin

    Zitat

    Original von Booklooker
    Ich hatte auch eine innere Diskussion ;-) Mein Bruder hat am Freitag geheiratet, allerdings auf Sylt und alleine - also ohne Gäste. Ich war ja der Meinung, dass man den beiden etwas schenken sollte (ich mag sie und wir haben Kontakt), aber alle anderen waren der Meinung, sie bekommen erst was, wenn sie die Hochzeit feiern und auch Gäste einladen. Wir haben jetzt nichts geschenkt, aber ich bin immer noch nicht glücklich über die Entscheidung. Da würde es mich jetzt mal interessieren, was ihr darüber denkt und ob ich auch unbewusst überlege, was andere von mir denken, wenn ich meinem Bruder nichts zur Hochzeit schenke.


    Nur Du kannst wissen, warum Du etwas tust oder nicht tust. Möglicherweise findest Du es doof, dass er von der Verwandtschaft sozusagen dafür bestraft wird, dass er so feiert, wie er es will, und nicht so, wie sie es sich vorstellen. Möglicherweise will er noch ein Fest machen, und die Leute wollen ihm nichts vorab schenken, weil sie es doof fänden, da ohne Geschenk aufzutauchen.
    Da wäre dann die Möglichkeit, ihnen jetzt was zu schenken und dazu zu sagen: Ich weiß ja nicht, ob ihr irgendwann nochmal ein Fest macht - deshalb hier auf alle Fälle das Geschenk.
    Ich selbst war übrigens dreimal Trauzeugin. Zufällig haben alle drei Brautpaare den Tag ausschließlich mit uns verbracht, ganz ohne großes Fest. Da es keine krichlichen Hochzeiten gab, auch nicht an einem anderen Tag. Allenfalls irgendwann mal ein paar Wochen später, als normales Fest.
    Ist also nix Ungewöhnliches, zumal die betreffenden Hochzeiten alle schon ein paar Jahrzehnte zurückliegen. Ich sehe eher mit Staunen, dass heute so oft wieder so groß gefeiert wird. Ganz zu schweigen von Sendungen wie "Vier Hochzeiten und eine Traumreise". :wow

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    Original von Booklooker
    Sie wollen auf jeden Fall noch kirchlich und groß heiraten. Daher sagen alle, dass sie dann erst was schenken. Irgendwie würden wir dann auch zweimal was schenken, das finde ich auch doof. Ich weiss es einfach nicht...


    Und wenn du zweimal etwas nicht so Großes schenkst?
    Bei uns war es so, wir haben auch erstmal nur mit Familie geheiratet, und alle anderen darauf vertrößtet, daß wir irgendwann nochmal groß feiern. Aber weil man auch das anscheinend so macht, haben wir trotzdem etwas von den Nachbarn bekommen :wow

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    Original von Katerina


    Ich denke, das ist auch eine Generationensache und wird sich deshalb auch langsam ändern. Früher musste man noch morgens seine Betten ins Fenster legen (angeblich zum Lüften), damit die Nachbarn sehen, dass man nicht mehr faul im Nest liegt, und musste Samstags bis zu einer gewissen Uhrzeit die Gasse gefegt haben, sonst war man ein Ferkel. Heute dürfen sich sogar Schützenkönige als schwul outen. :grin[quote]


    Aber haben sie aufgrund dessen dem armen Kerl den Titel nicht wieder aberkannt? Oder war das der muslimische Schützenkönig? :gruebel

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    Original von Tempe
    Aber haben sie aufgrund dessen dem armen Kerl den Titel nicht wieder aberkannt? Oder war das der muslimische Schützenkönig? :gruebel


    Es gab da mehrere Schützenkönigsgeschichten. Die mit dem muslimischen, eine mit einem schwulen, wo der Herr Bischof sich irgendwie eingemischt hat, und die mit dem schwulen, der statt der Angetrauten zur offiziellen Feier seinen Partner mitbringen durfte. Alles ohne Gewähr, ich hab nicht noch mal nachgeguckt.