'Denken Sie jetzt nichts!' - Seiten 065 - 098

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Vom Alter würde ich es nicht abhängig machen, eher davon, wie gut jemand mit sich im Einklang ist. Ein Bauchgefühl scheint mir eher ein sehr indiviudelles Wesen zu sein, ähnlich dem persönlichen Totem auf deiner Schulter wie in "His Dark Materials". Der Eindruck der Altersweisheit stammt wohl daher, dass mit gut gefülltem und aufgeräumtem Datenspeicher manche Experimente nicht mehr nötig sind, weil derjenige sie schon hinter sich hat.


    :write

  • Wow... Ich erkenne mich wieder in dem Buch
    Und frage mich gerade, ob ich auch mal zur Therapie soll? ;-)


    Genauso wie die Frau am Anfang des Abschnittes beschrieben wir, so bin ich.
    Bei Klassentreffen am Rand sitzen und alles beobachten und am Ende gehe ich enttäuscht nach Hause, weil niemand direkt mit mir gesprochen hat.
    Ich nehme mir zwar vor, es beim nächsten Mal anders zu machen, aber es klappt ja doch nie.


    Meine Mama hat früher auch immer und überall zu mir gesagt "Was sollen denn die Leute denken?" Nur perfekt gemachte Hausaufgaben waren zulässig, jeder Buchstabe musste an seiner richtigen Stelle sitzen, sonst wären ja ihre Mutterfähigkeiten nicht perfekt gewesen.. Im Nachhinein betrachtet, war es vielleicht für sie gut, aber für mich weniger
    Das hat sich so verinnerlicht, dass egal was ich mache oder sage, mich frage, was wohl die anderen darüber denken.


    Haustiere haben wir leider aufgrund von diversen Allergien nicht, aber ich find es eher "normal" mit seinen Tieren zu sprechen :grin


    Die Geschichte mit dem Esel kannte ich noch nicht, aber sie regt sehr zum Nachdenken an.

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Zitat

    Original von shaiara
    Wow... Ich erkenne mich wieder in dem Buch
    Und frage mich gerade, ob ich auch mal zur Therapie soll? ;-)


    Nö. Sollen nicht. Aber wenn Du Dir jemanden suchen möchtest, der Dir freundlich helfen kann, was zu verändern - dann kannst Du. Wie jeder, der sagt: Ich möchte im Prinzip so bleiben, wie ich bin. Aber noch ein bisschen was an Freiheit dazugewinnen.
    (Und falls Du vorher noch Informationen dazu suchst - steht alles in Frau Jolanders Erstem, dem mit den Bekloppten. ;-))

  • Ich bin so in der Mitte dieses Abschnitts und merke, dass ich aufgrund des Nachdenkens auch deutlich länger brauche als ich dachte.
    Im ersten Abschnitt dachte ich noch: was für eine Mischung: Erzählerisch und wissenschaftlich gemischt, inzwischen habe ich das Gefühl es ist eine Taktik (die mir gut bekommt), das wissenschaftliche im nächsten "Plauderabsatz" zu überdenken.


    Und: Ich rede mit meinem Hund!!! Und manchmal befürchten wir hier, er versteht mehr als uns lieb ist, oft ist es aber einfach nur erstaunlich, was er auch aus Unterhaltungen versteht und darauf reagiert...


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Zitat

    Original von Jaune
    Im ersten Abschnitt dachte ich noch: was für eine Mischung: Erzählerisch und wissenschaftlich gemischt, inzwischen habe ich das Gefühl es ist eine Taktik (die mir gut bekommt), das wissenschaftliche im nächsten "Plauderabsatz" zu überdenken.


    Ich fürchte, das ist keine Taktik, sondern ich bin einfach so gestrickt. Ich komme aus einer Familie, wo Akademiker eher die Ausnahme waren und wo der Rest bunt gemischt war. Von daher denke ich, ich bin auch so bunt gemischt. Ohne Taktik, einfach von Anfang an. :grin


    Zitat

    Und: Ich rede mit meinem Hund!!! Und manchmal befürchten wir hier, er versteht mehr als uns lieb ist, oft ist es aber einfach nur erstaunlich, was er auch aus Unterhaltungen versteht und darauf reagiert...


    Ganz ohne Quatsch: Ich bin mir da ganz sicher.
    Wenn sie einen Menschenwortschatz von mindestens über tausend Wörtern erwerben können, wäre es doch verwunderlich, wenn sie Begriffe, die wir ständig benutzen, nicht Situationen zuordnen könnten.
    Seit ich im Fernsehen gesehen habe, wie ein Menschenaffe, der vom Camping zurückkam, ein Zelt gezeichnet (!) hat, glaub ich in der Beziehung alles.

  • Ich denke jetzt schon wieder, ich bin nicht normal und kann nicht nicht entscheiden. Warum komme ich einfach nicht dem Titel des Buches nach... Denken Sie jetzt nichts, sondern bewege Deinen Ar... Ich stelle mir immer das negative vor, das durch mein Handeln eintreten könnte :bonk

  • Beim Blick in seine Augen hatte auch ich manchmal das Gefühl, mein Hund sei weiser als ich. Eine Freundin von mir schwört darauf, dass dies bei ihrem Pferd der Fall ist. Sie hat das Tier schon etliche Jahre und stellt ihm jeden neuen "Vielleicht-Mr.Perfect" vor. Der Hengst lässt relativ deutlich Zu- und Abneigung erkennen (also handelt es sich nicht um Eifersucht-bedingte generelles Ablehnen) - und sie meint, das habe sich fast immer bestätigt. :-)
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    Vom Alter würde ich es nicht abhängig machen, eher davon, wie gut jemand mit sich im Einklang ist. Ein Bauchgefühl scheint mir eher ein sehr indiviudelles Wesen zu sein, ähnlich dem persönlichen Totem auf deiner Schulter wie in "His Dark Materials".


    Das ist ein total toller Vergleich! Genau so stelle ich mir das übrigens bildlich vor.

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Beim Blick in seine Augen hatte auch ich manchmal das Gefühl, mein Hund sei weiser als ich. Eine Freundin von mir schwört darauf, dass dies bei ihrem Pferd der Fall ist. Sie hat das Tier schon etliche Jahre und stellt ihm jeden neuen "Vielleicht-Mr.Perfect" vor. Der Hengst lässt relativ deutlich Zu- und Abneigung erkennen (also handelt es sich nicht um Eifersucht-bedingte generelles Ablehnen) - und sie meint, das habe sich fast immer bestätigt. :-)
    :wave


    Das kommt mir auch bekannt vor. Beides.
    Ich denke einfach dadurch, dass Tiere mehr erfassen können als die meisten Menschen (Stimmungen oder so) haben sie eine gewisse Art von Weisheit. Und wenn die Bindung zwischen Mensch und Tier sehr stark ist, dann wirkt sich das halt so aus, dass das Tier einem sagen kann, ob der Mensch, der neu dazu gekommen ist gut ist für einen oder nicht.


    Mancher mag das für Schwachsinn halten, aber ich glaube daran, weil ich es dauernd erlebe.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Mancher mag das für Schwachsinn halten, aber ich glaube daran, weil ich es dauernd erlebe.


    Mir erscheint das einfach sehr logisch. Wenn schon wir unbewusst mit Hilfe des Geruchssinns Aussagen über bestimmte Charaktereigenschaften treffen können, warum sollten Tiere das nicht können? Im Gegensatz zu uns reden sie sich das lediglich nicht gleich wieder aus. :-)

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Selbst mit dem würde ich vermutlich reden...


    Wir hatten früher ein Aquarium... :lache


    Booklooker, sind nicht gerade die totalangepassten die nicht normalen


    SelbstGespräche: Man lauschr mich beim Stricken.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Das denke ich unbedingt, Nikki. Mein Hund hat sich ebenso verhalten, als ich monatelang bettlägerig war. Ich bin mir nicht sicher, ob er begreift, wieso ich nicht mit ihm Gassi gehen konnte, jedenfalls hat er auch nicht gequengelt wie sonst. Von daher denke ich schon, dass auch ein Haustier sich auf seine Menschen einstellt.

  • Zitat

    Original von Katerina


    Mir erscheint das einfach sehr logisch. Wenn schon wir unbewusst mit Hilfe des Geruchssinns Aussagen über bestimmte Charaktereigenschaften treffen können, warum sollten Tiere das nicht können? Im Gegensatz zu uns reden sie sich das lediglich nicht gleich wieder aus. :-)


    Das habe ich schon lange aufgegeben - also das mich nicht auf welchen Sinn auf immer bei Charaktereigenschaften zu verlassen. Ich fahre damit wirklich gut.

    Meine Tiere sind auch anders, wenn ich zu Hause bin und krank bin. Unsere verstorbene Katze hat sich immer neben mich gesetzt und aufgepasst und Fry hat immer Spässe gemacht. Mittlerweile bemuttert (so nenn ich das immer) er mich. Caddy ist immer viel zu sehr mit sich selber beschäftigt und muss immer Neues entdecken - er hat keine Zeit sich um mich zu kümmern ;-)

  • Sorry, hänge ein bisschen hinterher, hab grad viel um die Ohren wegen Job. Ich muss im Moment viele Entscheidungen treffen und tue das passenderweise zu 80 % aus dem Bauch.


    Mit dem Thema in diesem Abschnitt habe ich mich schon viel beschäftigt.


    Früher hab ich so gehandelt, wie in der Geschichte mit dem Mann, dem Jungen und dem Esel.
    Das ist Gott sei Dank vorbei und ich lebe richtig, richtig gut damit. Ich muss jetzt so und so sein, wie ich XY zufriedenstellen würde. Und morgen muss ich so und so sein, wie ich AB zufriedenstellen würde. Das ist wahnsinnig anstrengend und macht auch wahnsinnig unglücklich auf Dauer. Aber wie Andrea beschrieben hat, für ein bisschen Anerkennung und Zuneigung reißt man sich ein Bein aus. Aber die große Frage dahinter ist ja, was mag der andere dann, einen selbst oder das, was man ihm vorspielt.


    Wie gesagt, davon bin ich weg. Klar, ich ecke jetzt öfter an, aber ich kann wieder in den Spiegel schauen und bin zufriedener mit mir selbst. Und was will ich mit einem Umfeld, das gar nicht mich mochte, sondern nur die, die ich gespielt habe.


    Komischerweise habe ich während einem längeren Klinikaufenthalt öfter von Mitpatienten und Angestellten (!) gehört, "die da draußen sind die Kranken" :gruebel
    Darüber hatte ich zu der Zeit gar nicht nachgedacht, erst als ich diese verschrobene These bei Andrea wieder gelesen hatte.

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Meine Kerngedanken in diesem Abschnitt waren:
    - Die Menschen sind verschieden, zum Glück, aber wissen das auch alle?


    Das wohl kaum :lache


    Zitat

    Original von Booklooker


    Mit Tieren zu sprechen finde ich total wichtig. Meinen Katzen erzähle ich total viel und habe das auch noch nie unnormal gefunden. Ich erzähle denen, wenn ich etwas besonderes vor habe, wenn ich mich geärgert habe oder einfach nur so. Im Abschnitt davor erwähnte ich schon, dass ich öfter mal mit ihnen diskutiere. Das ist dann wirklich so. Man kann doch leicht herausfinden, ob sie genervt sind, ob sie sich freuen oder oder oder. Genauso gut können sie das bei uns auch. Warum sollte man nicht mit seinen Tieren reden?


    Ich finde das auch kein Stück unnormal. Ich habe auch immer mit meinem Hund so gesprochen wie du mit deinen Katzen. Und jetzt rede ich sogar mit meinen Schildkröten :lache
    Aber das komischerweise anders.


    Mit mir selbst rede ich meistens wenn ich sauer bin oder irgendwas total daneben ging. Dann brubbel ich mir alles mögliche in den Bart.


    Zitat

    Original von Jaune
    Ich bin so in der Mitte dieses Abschnitts und merke, dass ich aufgrund des Nachdenkens auch deutlich länger brauche als ich dachte.
    Im ersten Abschnitt dachte ich noch: was für eine Mischung: Erzählerisch und wissenschaftlich gemischt, inzwischen habe ich das Gefühl es ist eine Taktik (die mir gut bekommt), das wissenschaftliche im nächsten "Plauderabsatz" zu überdenken.


    :write

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Den Abschnitt mit den Tieren fand ich auch sehr passend. Ich kann es mir auch nicht vorstellen, mit Tieren nicht zu sprechen. Meinen Hund behandel ich wie ein vollwertiges Familienmitglied, er darf im Bett schlafen (ja, das sehen auch sehr viele Leute kritisch) und er kommuniziert mit mir. Warum sollte ich ihn also ignorieren und nicht mit ihm sprechen. Hunde sind schließlich auch nicht stumm. Kenne aber auch viele ,,Nicht-Tier-Besitzer", die das sehr schräg finden.


    Ich habe ja berufsbedingt viel mit psychisch Kranken zu tun (arbeite auf einer stationären Psychotherapie) und habe mir während des Lesens auch Gedanken zu ,,Was ist normal" gemacht.. Bzw. auf der Arbeit sprechen wir ja eher von strukturell gesund oder strukturell gestört, bezogen auf die Persönlichkeit. Wir behandeln dort viele Menschen mit Persönlichkeitsstörungen und wer einmal das Vollbild einer histrionischen, narzisstischen oder emotional instabilen Persönlichkeitsstörung an einem Menschen hautnah im Alltag miterlebt, wird die Frage ,,wer oder was ist normal" sicherlich etwas anders beantworten.
    Und da sieht man eben, wie sehr normal sein was mit Anpassungsfähigkeit und Flexibilität zu tun hat. Um einen herum nimmt man die Menschen oft ja nur als ,,schwierig" oder ,,anders" war.

  • Auch wieder ein schöner Abschnitt.
    Das mit dem mit sich selber reden kenn ich seit meiner Kindheit, das hab ich schon immer gemacht. :grin


    Haustiere hab ich nicht, außer ab und an mal einer Spinne die mich besucht, aber reden würde ich wohl schon mit denen. Die Spinne muß mir auch zuhören, ob sie will oder nicht.