'Denken Sie jetzt nichts!' - Seiten 099 - 143

  • Da ich zur Zeit in der 17. Woche schwanger bin, war dieser Abschnitt für mich sehr lehrreich. Klar, man kennt die Themen theoretisch, aber irgendwie waren für mich so diverse Sätze in der Situation als Schwangere, wo man sich viele Gedanken macht, ob man wohl alles richtig machen wird, sehr beruhigend.


    Die Tatsache, dass man oft vieles instinktiv richtig macht und dass man natürlich auch etwas falsch macht. Und eben auch nochmal das Zeitfenster, wie gravierend die Auswirkungen so sein können. Sehr informativer Abschnitt.

  • Na wenn halt irgendwo (Autokennzeichen, Telefonnummern, Postleitzahlen, etc) die gleichen Ziffernkombis auftauchen wie in Geburtsdaten. Z.B. 174 für den 17. April.


    Auch bei digitalen Anzeigen (Uhr, Thermometer) sehe ich oft solche Daten. Um 20:12 Uhr den 20. Dezember und bei 23,7°C den 23. Juli. :grin


  • Ja, wie hartnäckig sich sowas hält ... Ich meine, wenn irgendso ein Opilein, das noch in Richtung stahlhart erzogen wurde, sowas sagt, okay. Da ist mir klar, warum er das macht. Aber dann kam doch soviel in Bewegung. Als ich jung war, fing man mit dem sogenannten Rooming in an, das heißt, die Säuglinge wurden nach der Geburt nicht mehr ins Säuglingszimmer, sondern zur Mutter ins Zimmer gelegt. Dann kam das Stillen nach Bedarf. Und so weiter und so fort. Ich hatte das Gefühl, es gibt neue Erkenntnisse, und die werden umgesetzt. Ich hatte auch mal das Gefühl, in der Gesellschaft wären "Psychothemen" total verbreitet, es wäre fast ein bißchen viel, sozusagen überall Tragetuch- und andere Diskussionen. Und jetzt kommen die Stahlharten wieder? Auweia ...

  • Als man noch annahm, Babys könnten unnötig verwöhnt werden, wenn man sofort auf ihren Kummer reagiert, gab es als Informationsquellen nur die eigene Mutter, den Kinderarzt und das oben zitierte unselige Buch für die junge Mutter.


    Inzwischen stehen uns vielfältigere Informationsmöglichkeiten zur Verfügung, niemand müsste unreflektiert überholte Propaganda aus den 50ern nachplappern und nachahmen. Trotz der Informationsvielfalt entsteht der Eindruck, dass Eltern im Umgang mit Babys und kleinen Kindern heute unsicherer sind. Informationsoverkill und ein Übermaß kommerzieller Interessen von Werbeportalen auf der einen Seite, rein zahlenmäßig immer weniger Kinder und damit weniger Möglichkeiten, sich von anderen Müttern etwas abzugucken. Es fehlen einfach Vorbilder auf der Suche nach einem eigenen zeitgemäßen Weg. Auf diese Unsicherheit und auf die verbreitete Unkenntnis der kindlichen Entwicklung hat Michael Winterhoff hingewiesen, wenn auch in fragwürdiger Weise. Ich befasse mich als Mutter lieber mit Erziehungsfragen, wenn ich nicht zuvor in Bausch und Bogen für unfähig erklärt werde. ;-)

  • Ich bin zwar noch nicht ganz fertig mit dem Abschnitt, aber das hält mich ja nicht vom Kommentieren ab.


    Hach ja das leidliche Thema Tattoo. Wie sehr haben meine Eltern gejammert als sie das rausgefunden hatten. Ich habe immer argumentiert und das sehe ich auch heute noch so: Dann haben die Pfleger im Altenheim Spaß beim Erraten was denn meine Tattoos darstellen sollen. Meine Eltern waren ja so krass, dass sie der Meinung waren so würde ich nie einen Partner finden. Und nun bin ich glücklich verheiratet mit einem bodenständigen Mann ganz ohne Tattoos und Co und er mag mich so wie ich bin.


    Über den vernuschelten Film musste ich lachen und direkt an „Schutzengel“ mit Til Schweiger denken. Seine Tochter spielt da ebenfalls mit und nuschelt sich einen zurecht, dass man beim Filmgucken nur damit beschäftigt ist laut und leise zu stellen.


    Wow ich habe noch etwas dazu gelernt, denn ich wusste nicht, dass Babygeschrei sich je nach Sprache (Land) unterscheidet.

  • Diesen Abschnitt fand ich wirklich sehr interessant.


    Den Vergleich unserer inneren Archive mit dem Internet :lache
    Aber sehr treffend!


    Jeder Mensch bewertet und empfindet Situationen anders. Das kann ja nur logisch sein, da jeder andere Erfahrungen gemacht hat.


    Deine Ausführungen zum Thema frühkindliche Erfahrung und Bindung haben ich sehr intensiv gelesen. Definitiv sollten sich einige darüber Gedanken machen, bevor sie Kinder in die Welt setzen. Von daher fände ich ein Schulfach o.ä. in diese Richtung gar nicht verkehrt.


    Katerina, was ist der Fremde-Situationen-Test?

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Zitat

    Original von nicigirl85
    Hach ja das leidliche Thema Tattoo. Wie sehr haben meine Eltern gejammert als sie das rausgefunden hatten. Ich habe immer argumentiert und das sehe ich auch heute noch so: Dann haben die Pfleger im Altenheim Spaß beim Erraten was denn meine Tattoos darstellen sollen. Meine Eltern waren ja so krass, dass sie der Meinung waren so würde ich nie einen Partner finden. Und nun bin ich glücklich verheiratet mit einem bodenständigen Mann ganz ohne Tattoos und Co und er mag mich so wie ich bin.


    Meine zukünftigen Pfleger dürfen auch raten :lache
    Aber stricken tu ich jetzt schon :gruebel

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Zitat

    Original von Lumos
    Der Fremde-Situationen-Test wird in der Folge ausführlich erläutert.
    Einfach weiterlesen :-).


    Okay :kiss

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Bindung zu den Eltern. Mama da - gut. Mama nicht da - oh nein, gar nicht gut. Schön beschrieben, dieser Abschnitt.


    Ich selbst habe keine Kinder - aber einen Neffen der bald 8 Monate alt ist. Neulich haben wir klatschen und auf den Tisch hauen geübt und Geräusche gemacht :-]


    Nein, nein, nein - ich darf nicht nicht einmischen in die Erziehung. Einige Dinge könnte ich aufzählen, die ich nicht als Mutter gemacht hätte. Doch ich bin keine Mutter, wer weiß, vielleicht hätte ich ähnlich gehandelt. Mein Bruder hat eine sehr junge Partnerin, die ein Kind schon mitbrachte. Nun haben sie auch einen gemeinsamen Sohn. Von daher will ich doch gern an das instinktive gute Elternverhalten glauben. Und was heißt schon gut, Patzer macht jeder. Zwei Sachen habe ich mal meinem Bruder gesagt, nicht das ich es mir mit ihm verscherze.

  • Zitat

    Original von Nikki
    Bindung zu den Eltern. Mama da - gut. Mama nicht da - oh nein, gar nicht gut. Schön beschrieben, dieser Abschnitt.


    Ich selbst habe keine Kinder - aber einen Neffen der bald 8 Monate alt ist. Neulich haben wir klatschen und auf den Tisch hauen geübt und Geräusche gemacht :-]


    Das findet man in dem Alter natürlich superklasse!


    Zitat

    Nein, nein, nein - ich darf nicht nicht einmischen in die Erziehung. Einige Dinge könnte ich aufzählen, die ich nicht als Mutter gemacht hätte. Doch ich bin keine Mutter, wer weiß, vielleicht hätte ich ähnlich gehandelt. Mein Bruder hat eine sehr junge Partnerin, die ein Kind schon mitbrachte. Nun haben sie auch einen gemeinsamen Sohn. Von daher will ich doch gern an das instinktive gute Elternverhalten glauben. Und was heißt schon gut, Patzer macht jeder. Zwei Sachen habe ich mal meinem Bruder gesagt, nicht das ich es mir mit ihm verscherze.


    Nee, als Kinderlose hat man es schwer mit dem Einmischen. Aber Dir bleibt ja immer der indirekte Weg. Tante- (oder Onkel-) Sein sollte man nie unterschätzen! Meine beiden Tanten hatten einen sehr viel größeren Einfluss auf mich als sie je wissen werden.
    Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ich nur deshalb Psychotherapeutin geworden bin, weil eine Tante mir, als ich zwölf war, von Sigmund Freud und Es, Ich und Über-Ich erzählt hat. Ich fand das so spannend, dass ich ab da angefangen habe, psychologische Literatur zu lesen. Hätte ich die Tante nicht so faszinierend gefunden, hätte ich wahrscheinlich auch das Thema nicht so spannend gefunden. (Wie gesagt, das Gehirn arbeitet mit Verknüpfungen.)
    Selbst wenn die Eltern ausreichend gut sind (mehr verlangen Psychologen nicht und deshalb ist das auch ihr höchstes Lob), gucken Kinder unheimlich gern, wie andere Leute irgendwas machen. Ist ja auch ungeheuer wichtig um zu kapieren, dass Menschen unterschiedlich ticken, dass es ganz unterschiedliche Lebensformen und unterschiedliche Regeln gibt.

  • Zitat

    Original von nicigirl85


    Hach ja das leidliche Thema Tattoo. Wie sehr haben meine Eltern gejammert als sie das rausgefunden hatten. Ich habe immer argumentiert und das sehe ich auch heute noch so: Dann haben die Pfleger im Altenheim Spaß beim Erraten was denn meine Tattoos darstellen sollen. Meine Eltern waren ja so krass, dass sie der Meinung waren so würde ich nie einen Partner finden. Und nun bin ich glücklich verheiratet mit einem bodenständigen Mann ganz ohne Tattoos und Co und er mag mich so wie ich bin.


    Oh, da hatte ich auch Stress mit. Ich habe schon seit ich relativ jung war mir ein Tattoo gewünscht. Ich wusste auch genau welches ich haben möchte. Dann hatte ich einen Freund, der mir dauernd sagte, das würde mir nicht stehen etc (wie kann einem ein Tattoo nicht stehen?). Als ich meinen Mann kennenlernte, hat er mich in dem Wunsch bestärkt und dann kam mein erstes Tattoo. Als meine Ma da herausfand war sie außer sich und meinte, ich hätte das nur gemacht, weil mein Mann auch eins hat. Es hat Jahre gedauert, bis ich ihr klar gemacht habe, dass das MEIN Wunsch war und dass ich wohl unbewusst ;-) einen Mann gesucht habe, der das verkörpert, was mir gefällt. Er hatte übrigens als wir uns kennen lernten keine Tattoos. Mittlerweile haben wir beide mehrere und es kommen noch welche dazu. Ich sehe die Tattoos als ein Teil von mir und wenn ich alte Fotos ohne Tattoos sehe, frag ich mich immer wie komisch ich damals aussah :lache
    Wir haben sogar übrigens ein Ehetattoo (kein Datum oder Name, sondern die Bastet) und die Idee kam von mir :-]