Die Clans der Seeker - Die Stunde des Fuchses - Arwen Elys Dayton [14 - 17 Jahre]

  • Quin, John und Shinobu sind am Ende ihrer Ausbildung angekommen. Bald werden sie das sein, was auch ihre Vorfahren waren und was sie lange ersehnt haben: Seeker. Während John jedoch den herbeigesehnten Eid nicht ablegen darf, bereiten sich seine beiden Freunde aufgeregt darauf vor.


    Nach der Zeremonie müssen die beiden jedoch erkennen, dass sie nicht wie erwartet, für die Schwachen und Unterdrückten kämpfen dürfen - die Realität liegt weit davon entfernt und das Entsetzen darüber ist groß bei Quin und Shinobu. Als sie dann noch erfahren müssen, dass ihr Freund John jemand ganz anderes ist, als sie dachten, bricht ihre Welt vollends zusammen und sie suchen ihr Heil in der Flucht. Doch werden sie ihrer Bestimmung entkommen können?


    Meine Meinung:


    Die optische Aufmachung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Neben einer Skyline und einer interessanten Interpretation einer Landkarte von China, dominiert hier eindeutig ein Athame, der eine besondere Bedeutung im Roman hat. Der Titel fällt dem Betrachter durch die farbliche Untermalung direkt ins Auge und erweckt den Anschein, als würde er leuchten.


    Das Buch liess sich leicht und flüssig lesen und ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, was dem Leser einen tieferen Einblick ins Geschehen verschafft und die fesselnde Geschichte noch spannender macht.


    Interessant finde ich die Wende, die die Geschichte nach den ersten Kapiteln nimmt. Zunächst scheint alles klar und eindeutig sortiert. Quinn, Shinobu und John machen einen sympathischen, ersten Eindruck auf mich. Sie wollen nichts sehnlicher, als auch Generationen schon vor ihnen: ein Seeker zu werden und in den Dienst des Guten zu treten. Dafür haben sie all die Jahre trainiert und nun fiebern sie dem großen Ereignis, der Ableistung ihres Eids entgegen.


    Doch dann beginnt der Umschwung: John darf nicht an der Prüfung teilnehmen. Die Fassade bröckelt und zerfällt vollends nachdem Qinn und Shinobu erfahren haben, wofür sie tatsächlich trainiert haben. Sie alle tuen Dinge, die mich zutiefst erschüttern und, die ich so von ihnen nie erwartet hätte.


    Dabei fand ich die Charaktere gut beschrieben, auch wenn ich nicht alle ihrer Handlungen nachvollziehen konnte. Das machte es mir zudem nicht leicht, Quin, John und Shinobu zu mögen. Hinzu kommt, dass in diesem Roman niemand wirklich eindeutig in die Schubladen Gut und Böse passt. Sie alle befinden sich aus dem ein oder anderen Grund irgendwo in der Grauzone dazwischen.


    Der Roman enthält eine völlig eigene und neuartige Welt, die zwar viele Elemente aus unserem Hier und Jetzt enthält, gleichzeitig aber auch viele andere, fremde Elemente, die mich faszinieren konnten. Angefangen bei dem Luftschiff von Johns Großvater, über die Dreads bis hin zur Existenz des DORTs.


    Fazit:


    "Die Clans der Seeker - Die Stunde des Fuchses" ist der gelungene Auftakt einer Jugendfantasyreihe der Autorin Arwen Elys Dayton, der sich von allem, das ich bisher gelesen habe, unterscheidet. Ungewöhnliche Charaktere und eine spannende Handlung haben mich gut unterhalten und mir ein interessantes, neues Weltenbild eröffnet. Ich bin bereits jetzt sehr neugierig auf die Fortsetzung.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Was es bedeutet ein Seeker zu sein...


    Fantasy lese ich ja eher selten, aber hier klang der Klappentext so spannend, dass meine Neugierde einfach befriedigt werden wollte und so begann ich unvoreingenommen und völlig emotionslos mit der Lektüre.


    In der Geschichte selbst geht es um drei Freunde, die vor dem Scheideweg ihres Lebens stehen. Sie sind kurz davor zu den Seekern zu gehören, die für die Schwachen und Unterdrückten dastehen. Doch dann kommt alles anders als gedacht, weil die Seeker nicht die sind, für die sie unsere Freunde gehalten haben. Zudem müssen Quin, John und Shinobu bald feststellen, dass nicht alles ist wie es scheint, selbst die eigenen Freunde nicht. Wie geht man damit nur um?


    Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschichte und begleitet unsere unterschiedlichen Protagonisten. Aufgrund dieser Perspektivwahl bekommen wir von jedem etwas mit. Das Einlesen fiel mir anfänglich etwas schwer, denn ich musste mich zunächst an die Protagonisten gewöhnen, denn nur nach und nach erfährt man etwas über sie. Doch der flüssige Schreibstil macht es einem leicht schnell voranzukommen.


    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Band einer Reihe, was man auch merkt, da sich die Autorin Zeit nimmt den Leser in die Welt einzuführen und viele Fragen aufgeworfen werden, die hier nicht alle beantwortet werden.


    Quin, John und Shinobu sind alle für sich sehr interessant, wobei ich am meisten mit Quin mitgefiebert habe. Sie ist ein Beispiel dafür, dass man auch trotz Fehlern selbstbewusst auftreten und seinen Mann stehen kann. Na ja und zudem finde ich meist schneller Zugang zu weiblichen Charakteren.


    Die gewählten Schauplätze fand ich sehr interessant, weil es Länder sind, wo ich schon immer mal hin wollte, es aber nie geschafft habe. Zudem ist es toll, dass diese Fantasygeschichte nicht in einer neu erdachten Welt spielt, sondern schon bei uns auf Erden, nur eben unter anderen Voraussetzungen.


    Die Besonderheit an dem Buch ist wohl, dass es zahlreiche Wendungen gibt, mit denen man einfach nicht rechnet. Ich tappe gern mal im Dunkeln und hier trifft das wirklich sehr oft zu. Dadurch bleibt die Spannung auch konstant erhalten.


    Fazit: Ideenreiche Fantasygeschichte, die ich gern gelesen habe. Ich freue mich auf die Fortsetzung und spreche eine Leseempfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten