Jane Rogers - Das Testament der Jessie Lamb

  • Kurzbeschreibung:


    Was wäre, wenn eines Tages keine Kinder mehr geboren würden?


    Die junge Jessie Lamb lebt in einer Welt, in der jede Frau, die schwanger wird, stirbt. Die Ursache ist ein bisher unerforschtes Virus, die Folgen sind katastrophal: Es werden keine Kinder mehr geboren, die Wissenschaft ist ratlos, und die Menschheit geht langsam, aber sicher ihrem Ende entgegen. Doch das kann und will Jessie nicht akzeptieren: Sie möchte dieser Welt etwas Gutes hinterlassen. Sie möchte neues Leben schenken, auch wenn das bedeutet, dass sie mit ihrem eigenen dafür bezahlen muss ...


    Meine Meinung:


    Ein berührender Bericht darüber, was es für Folgen haben kann, wenn man vor verzweifelten Jugendlichen vom Märtyrertod redet.


    Die Seuche ist katastrophal, kein Zweifel: Alle Frauen sterben wenn sie schwanger werden. Abtreibung hilft anscheinend nicht mehr. So weit so schlimm. Man kann sich vorstellen, wie dadurch in einigen afrikanischen Ländern die Hälfte der Bevölkerung schlicht aussterben kann.


    Jessie lebt allerdings in Großbritannien, wo die Regierung die Sache recht gut im Griff hat. Allen Teeniemädchen (und, so ist zu hoffen, erwachsenen Frauen, doch das bekommt man nicht genau mit) wird ein Implanon-Implantat in den Arm gesetzt, das sicherste zurzeit bekannte Verhütungsmittel, wodurch sogar



    Es wird an einer Heilmethode geforscht, doch anscheinend ist die einzige Möglichkeit, überlebenden Nachwuchs zu produzieren, sehr jungen Frauen (unter 16) gegen die Seuche geimpfte Embryos einzupflanzen, und sie sofort danach in ein medikamenteninduziertes Koma zu versetzen. In anderen Ländern werden Mädchen dazu gezwungen, in Großbritannien setzt man auf Propaganda, nennt die Mädchen "Schlafende Schöne" und feiert die, die sich freiwillig melden, als Martyrerinnen.


    Und das kein ganzes Jahr nach dem Ausbruch der Seuche - man fragt sich, warum nicht noch ein wenig länger geforscht wurde.


    Jessie fragt sich nicht, Jessie will etwas verändern ... Jessie will sich, nachdem ihr Vater ihr vom Mut der "Schlafenden Schönen" vorgeschwärmt hat, freiwillig melden.
    Was ihm, der an diesem Projekt aktiv mitgearbeitet und es gefördert hat, dann plötzlich nicht mehr passt.


    Mich hat geärgert, dass die Protagonistin mir einfach unsäglich dumm vorkam. Die Forschung war an der Sache dran, der einzige Grund sich Sorgen zu machen, war die Gefahr, durch eine Schwangerschaft zu sterben. Und was macht Jessie ... sorgt dafür, dass ihr genau das passiert. :hau


    Erträglich war das Buch nur, weil ich das als absichtlichen Kunstgriff verstanden habe, um die Tragik von Jessies Situationm aufzuzeigen.




    Ich kann keine Bewertung geben. Das Buch war verstörend. Stil und Aufbau sind solide, einzig die Ursache des MutterTodSyndroms blieb im Dunkeln. Theorien gab es zuhauf, aber ich finde es immer ganz nett, wenn solche Dinge am Ende eindeutig aufgeklärt werden.