Paul Cleave - Der Fünf-Minuten-Killer

  • Paul Cleave - Der Fünf-Minuten-Killer


    Der Autor:
    Paul Cleave wurde am 10. Dezember 1974 in Christchurch, Neuseeland
    geboren, dem Ort, wo auch seine Romane spielen. Neben dem Schreiben renoviert er Immobilien ("Ich kaufe ein Haus, lebe etwa ein Jahr in ihm, während ich es renoviere, und verkaufe es dann"). Dem Fan von Stephen King und Lee Child gelang mit seinem Debütroman »Der siebte Tod« auf Anhieb ein internationaler Bestseller, der in Deutschland monatelang vorne auf den Bestsellerlisten stand. Auch sein zweiter Thriller »Die Stunde des Todes« war ein internationaler Erfolg. Besuchen Sie Paul Cleave im Internet unter www.paulcleave.com


    Kurzbeschreibung:
    Für jeden Detective ist es ein Albtraum: Die Begegnung mit den Angehörigen von Mordopfern, die tief erschüttert nur noch einen Wunsch haben. Fünf Minuten alleine mit dem Täter, fünf Minuten, um sich zu rächen. Der Polizist Theo Tate kann ein Lied davon singen, denn seine Heimatstadt Christchurch ist in den letzten Jahren von mehreren brutalen Verbrechensserien heimgesucht worden. Und jetzt ist es wieder soweit. Ein perfider Mörder terrorisiert die Stadt. Er wird bekannt als der Fünf-Minuten-Killer, denn er gibt den Hinterbliebenen von Gewaltopfern eben jene fünf Minuten der Rache: Ob sie wollen oder nicht ....


    Meine Rezi:
    Was für ein verstörendes und düsteres Buch. Man ist von Cleave ja gewohnt, dass er nix Gutes an seiner Heimatstadt lässt und seine Figuren sich eher selten auf der Sonnenseite des Lebens befinden; aber mit seinem Fünf-Minuten-Killer treibt er es echt auf die Spitze. Hier ist alles kaputt, nichts stimmt mehr - die Welt ein einziges Desaster. Und mal abgesehen davon, dass auch dieser Cleave-Roman mit knapp 600 Seiten Umfang wieder zu lang geworden ist, zündet er nicht so wirklich, so perfide er auch sein mag. Letztlich darf das Buch als Thriller durchgehen, aber wer erwartet, hier durch die Seiten getrieben zu werden, liegt falsch mit seiner Wahl.


    5/10

  • Dies ist bereits Paul Cleaves 8. Thriller und ich bin Fan der ersten Stunde Cleave verwickelt auch in diesem Trhiller seine Leser in ein psychologisches Katz und Maus Spiel. Wie weit darf Moral gehen und wie geht man mit Selbstjustiz um? Das sind die zentralen Fragen, die den Leser beschäftigen.
    Trotz eines durchaus rasanten Einstiegs mit dem Überfall auf das frühere Vergewaltigungsopfer Kelly Summers und dem damit verbundenen ersten Auftritt des Fünf-Minuten-Mannes (was für den Buchtitel wohl nicht reißerisch genug klang und deshalb durch „Fünf-Minuten-Killer“ ersetzt wurde) gestaltet sich der Einstieg in den mittlerweile achten Band des Christchurch-Zyklus ein wenig holprig. Das ist vor allem dessen geschuldet, dass Paul Cleave zunächst erst einmal die wichtigen Ereignisse aus der Vergangenheit seiner Hauptfiguren zusammenfassen muss, damit „Der Fünf-Minuten-Killer“ auch als eigenständige Geschichte für Neueinsteiger funktioniert. Natürlich sind diese kleinen Wiederholungen auch für erfahrene Christchurch-Touristen hilfreich und aufgrund der vielen verschachtelten Verstrickungen der einzelnen Charaktere auch wohl bitter notwendig, trotzdem stört dies in der Anfangsphase ein klein wenig den Erzählfluss – das ist dann eben die kleine Schattenseite eines so komplexen Mikrokosmos, wie Cleave ihn sich mit seinen Romanen über Jahre hinweg aufgebaut hat. Natürlich wäre „Der Fünf-Minuten-Killer“ auch kein echter Christchurch-Thriller, wenn nicht auch die altbekannten Figuren wieder auftauchen würden. Weil zuletzt in „Opferzeit“ vor allem der „Schlächter von Christchurch“ Joe Middleton, Serienkillerin Melissa X und Detective Inspector Carl Schroeder im Fokus standen, darf hier nun wieder einmal der Ex-Cop, Ex-Privatdetektiv und nun Zweite-Chance-Cop Theodor Tate erneut die Hauptrolle spielen.


    Wie in vielen Cleave-Thrillern ist auch hier die Frage nach der Identität des Killers kein großes Thema und wird gleich in den ersten Kapiteln aufgelöst, sorgt dabei aber bei Fans des Autors sicherlich für eine dicke Überraschung. Ansonsten sind unvorhergesehene Wendungen oder falsche Fährten in diesem Buch ein wenig Mangelware, was aber nicht groß negativ ins Gewicht fällt, weil Cleave hier ganz andere Prioritäten setzt. In dieser Geschichte geht es nicht nur um Rache, sondern für den Protagonisten auch um einen ganz zentralen Gewissenskonflikt, der einen großen Reiz dieser Mörderjagd ausmacht. Nach dem zuletzt etwas schwächeren „Opferzeit“ ist Paul Cleave hier also wieder ein sehr guter Christchurch-Thriller gelungen, der hoffentlich noch längst nicht das Ende des Zyklus darstellt.