Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Diogenes, 2009
Originaltitel: Biographie de la faim
Aus dem Französischen von Brigitte Große
Kurzbeschreibung:
Kindheit und Jugend einer ewig hungrigen Diplomatentochter. Die äußeren Stationen: Japan, China, USA, Bangladesch, Burma und Belgien. Die inneren Stationen: Hunger nach Liebe, Hunger nach Leere und endlich Hunger nach Leben.
Über die Autorin:
Amélie Nothomb, 1967 in Kobe, Japan geboren, hat ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines belgischen Diplomaten hauptsächlich in Fernost verbracht. Seit ihrer Jugend schreibt sie wie besessen. In Frankreich stürmt sie mit jedem neuen Buch die Bestsellerlisten und erreicht Millionenauflagen. Für ›Mit Staunen und Zittern‹ erhielt sie den Grand Prix de l’Académie française. Amélie Nothomb lebt in Paris und Brüssel.
Über die Übersetzerin:
Brigitte Große, 1957 in Wien geboren, Übersetzerin aus dem Französischen (u.a. Georges-Arthur Goldschmidt, Frédérric Beigbeder, Linda Lê)
Mein Eindruck:
Wieder ein biographisches Buch der belgischen Autorin Amelie Nothomb, die in Japan geboren ist.
Sie schreibt von ihren Erfahrungen als Kind in Japan, bis ihre Eltern mit ihr im Alter von 5 nach Peking gehen. Als Tochter eines Diplomaten kommt sie viel rum in der Welt.
Japan bleibt für sie künftig der Maßstab. Doch wahre Glückseligkeit erlebt sie in New York. Später geht es nach Bangladesch.
Amelie Nothomb schafft es immer wieder amüsante Aspekte im Leben eines Kindes eines Diplomaten zu beschreiben. Amelie Nothomb betont ihre Individualität. Natürlich zeigt sich auch deutlich, dass die Kleine ein privilegiertes Leben führt und ihre Eskapaden könnten nerven.
Manchmal tat es das sogar, doch bei mir überwog der Lesespaß.
In der zweiten Romanhälfte, eigentlich in allen Abschnitten nach New York geht es mir zu schnell. Zu vieles wird in aller Eile abgehandelt oder auch nur angedeutet. Amelie Nothombs Stil der kurzen Romane mit knappen Sätzen erlaubt keine ausführliche Erläuterungen. Stärke und Schwäche in einem. Daher sehe ich auch diesen autobiographischen Roman nur als einen Puzzlestein in Nothombs Gesamtwerk. Ich halte das Buch dennoch für gelungen. Im direkten Anschluß zu “Biographie des Hungers” sollte man "Der japanische Verlobte" lesen, da dessen Handlung hier direkt anschließt.