Gebundene Ausgabe: 350 Seiten
Verlag: DuMont Buchverlag
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe
Originaltitel: Kaze no uta o kike/1973-nen o pinboru
Kurzbeschreibung:
Wenn der Wind singt , Haruki Murakamis Debüt, folgt einem namenlosen 21-jährigen Studenten, der die Semesterferien (und damit den August 1970) in seinem kleinen Heimatort verbringt. Die Zeit vertreibt er sich mit seinem besten Freund, genannt »Ratte«, einem Mädchen mit vier Fingern an der linken Hand und einem Barkeeper. Die Handlung von Pinball 1973 setzt drei Jahre später ein. Der junge Mann lebt inzwischen in Tokio, während die »Ratte« immer noch in »J. s Bar« darauf wartet, dass das Leben losgeht. Ein melancholischer, atmosphärisch dichter Roman, der zudem die wohl besten Flipperszenen der Literaturgeschichte enthält.
Über den Autor:
Haruki Murakamis Karriere begann 1974 an einem warmen Frühlingstag: Während eines Baseballspiels kam ihm die Inspiration zu seinem ersten Roman. Es war der Start einer beeindruckenden literarischen Laufbahn des 1949 in Kyoto geborenen Autors. Nach seinem Abschluss an der Waseda-Universität in Tokio betrieb er zunächst eine kleine Jazzbar. Später verbrachte er mehrere Jahre als freier Schriftsteller und Dozent in Princeton, USA. Murakamis Leidenschaft für die Literatur kennt, im wahrsten Sinne des Wortes, keine Grenzen - übersetzt er doch auch berühmte Kollegen wie John Irving ins Japanische.
Über die Übersetzerin:
Ursula Gräfe, geboren 1956, hat in Frankfurt a. M. Japanologie und Anglistik studiert. Aus dem Japanischen übersetzte sie u. a. den Nobelpreisträger Kenzaburo Oe, Yoko Ogawa, Hikaru Okuizumi und Haruki Murakami.
Mein Eindruck:
Das ist schon eine spannende Sache, Murakamis Beginn als Schriftsteller jetzt doch lesen zu dürfen. Im Vorwort schreibt Murakami 2014 über seine literarischen Anfänge und das zeigt sich auch in den Romantexten, in denen es unter anderen auch darum geht, wie man zum Schriftsteller wird.
Es sind zwei Romane, die aufeinander schließen. Das heißt gleiche Umgebung und zum Teil gleiche Figuren in beiden Romanen. Wenn man beide Romane hintereinander weg liest, wirkt es fast wie eine Einheit.
Ich habe das Buch gestern begonnen und heute die insgesamt 267 Seiten schon durch.
Der erste Roman “Wenn der Wind singt” sprudelt über vor Ideen und literarischen Ansätzen. Man merkt, dass Murakami einiges ausprobieren wollte.
Eine stringente durchgängige Handlung gibt es eigentlich nicht, manche gute Ideen bleiben in Ansätzen stecken, aber ich bin doch beeindruckt von der Qualität von Murakamis Sprache. Sie ist zurückhaltend, er legte Wert darauf nicht zu blumig zu schrieben. Ein Autor auf der Suche nach eigenem Stil und Identität und er war erfolgreich.
Der zweite Roman Pinball 1973 hat auch einige gute Ideen, ist von der Handlung aber geradliniger und durchgängiger. Literarisch schon eine Steigerung.
Im Klappentext steht das diese beiden Romane zusammen mit “Wilde Schafsjagd” die Trilogie der Ratte bildet.
Man kann schon von einem guten Lesevergnügen sprechen.
Ich war angenehm überrascht, dass die Romane im Vergleich zu Murakamis berühmtesten Werken keineswegs literarisch so stark abfallen wie man es von Frühwerken hätte erwarten können.
Was soll ich mehr sagen? Ich war begeistert!
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ASIN/ISBN: 3442715938 |