Dunkeljäger / Alexey Pehov

  • Der Elf Lass war Krieger der Fliegerstaffel. Im Kampf zwischen den mächtigen Elfenhäusern war er mit seinem Aeroplan ein treuer Soldat. Des kämpfens müde, flieht er aus seiner zerrütteten Heimat und landet auf den Schildkröteninseln, die so abgelegen sind, dass er zunächst glaubt, dort Ruhe und Frieden zu finden.


    Doch der Schein trügt und da Lass ja auch irgendwie sein Leben finanzieren muss, sitzt er schneller als geplant wieder im Aeroplan, fliegt für einen Mittelsmann der Regierung. An seiner Seite ein Oger - gegen die hat er früher gekämpft - und Dreipfot, ein kleines pelziges und sehr gefräßiges Wesen, dass er vorm Tod gerettet hat. Und wer einmal Krieger war und den Klang der Waffen gespürt hat, der bleibt es eben auch ...


    Wie von Pehov gewohnt, gelingt es ihm auch in "Dunkeljäger" ziemlich schnell seine Leser mithilfe des Protagonisten einzunehmen. Er hat ein Händchen dafür Charaktere zu kreieren, die kleine Ecken und Kanten haben und große Sympathien hervorrufen. Er stattet sie liebevoll und detailreich mit teils witzigen, teils skurrilen Eigenschaften aus, die sie aus der breiten Masse herausstechen lassen. Seiner Fantasie scheint er dabei keine Grenzen zu setzen. In "Dunkeljäger" ist mir ganz besonders der pelzige Dreipfot ans Herz gewachsen, über den ich wirklich häufig schmunzeln würde und den ich gern selbst Zuhause hätte (auch wenn er echt gefährlich sein kann ...).


    "Dunkeljäger" ist ein bisschen leichter, ein bisschen schwungvoller und weniger komplex als seine Vorgänger und fließt dem Leser nur so durch die Hand. Einzig klitzekleine Längen führen dazu, dass man hin und wieder in kurzes Stocken gerät, haben mich aber dennoch nicht davon abgehalten, den über 400 Seiten starken Schmöker innerhalb von zwei Tagen durchzulesen.


    Sehr begeistert bin ich mal wieder von der Covergestaltung des Piper Verlags. "Dunkeljäger" glänzt optisch wie inhaltlich als in sich abgeschlossener Einzelband, der sich perfekt in das Regal der Pehov-Serien einreiht. Mal schauen, ob Pehov seinen Elf in ein weiteres Abenteuer schickt. Ich würde mich freuen und ihn gern dabei begleiten.