Verlag: Beltz & Gelberg
2013
Kurzbeschreibung:
Eine Geschichte in E-Mails - zwischen Mirjam und ihrem etwas weisen Opa. Eine innige Geschichte von großer Nähe und Zugewandtheit: Im unvergleichlichen Härtling-Ton erzählt er leicht und klar von einer Freundschaft zwischen Großvater und Enkelin, die mit dem Tod nicht einfach aufhört. Mirjam ist 14 und berichtet ihrem beinahe 80-jährigen Opa von falschen (Facebook-) Freunden, dem Schulwechsel, der deswegen sein muss, und ermahnt ihn, sich nicht in ihre Angelegenheiten zu mischen. Der Opa antwortet - manchmal nicht sofort -, wie schwierig das mit dem Erinnern ist und erzählt, wie es für ihn damals, nach dem Krieg, war, die richtigen Freunde zu finden. Er gibt ihr Ratschläge, wie man mit Ängsten und mit Eltern umgeht, und versichert ihr, das Gästebett sei immer für sie gemacht. Mirjam erfährt von ihm, wie es ist, wenn man nicht mehr sicher auf den Beinen ist, und das Gefühl hat, alles sei vielleicht ein letztes Mal.
Über den Autor:
Peter Härtling, geboren am 13. November 1933 in Chemnitz, Gymnasium in Nürtingen bis 1952. Danach journalistische Tätigkeit; von 1955 bis 1962 Redakteur bei der "Deutschen Zeitung", von 1962 bis 1970 Mitherausgeber der Zeitschrift "Der Monat", von 1967 bis 1968 Cheflektor und danach bis Ende 1973 Geschäftsführer des S. Fischer Verlages. Seit Anfang 1974 lebt er als freier Schriftsteller in der Nähe von Frankfurt. 1995 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen.
Mein Eindruck:
Peter Härtlings Bücher sind meist etwas Besonders, ob nun Prosa oder Biographien und erst Recht seine Jugendbücher.
In diesem Buch, dass nur aus e-Mails besteht, zeigt er die Beziehung zwischen Großvater und Enkelin. Es trennt sie Jahrzehnet und eigentlich reden sie nicht viel miteinander, aber in den Mails bauen sie eine tiefe Beziehung zueinander auf.
Es entsteht eine Form der Kommunikation. Die beiden Figuren sind glaubhaft, auch die jeweils verwendete Sprache.
Vermutlich ist einiges basierend auf Härtlings eigenen Erfahrungen mit seiner Enkelin.
Internet-Mobbing und andere Probleme für Jugendliche heutzutage im Netz werden darin angesprochen. Von der Großvaterseite die Probleme des Alters und Krankheiten.
Natürlich sehen die beiden manches ganz unterschiedlich, zum Beispiel den Umgang mit Facebook, aber es kennzeichnet Härtlings Art, seinen Figuren eine große Toleranz mitzugeben.
Am wichtigsten ist doch, wie wichtig und bereichernd für beide ihr persönliches Gespräch durch den E-Mail-Verkehr wird.
Schade nur, dass es nicht noch mehr E-Mails geworden sind. Das Buch ist mit nur 68 Seiten sehr dünn.