Informationen zum Buch:
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (16. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442383285
ISBN-13: 978-3442383283
Originaltitel: Foster Husband
Größe und/oder Gewicht: 11,6 x 3,5 x 18,5 cm
Kurzbeschreibung:
Arbeitslos, getrennt und verzweifelt. Das ist Kate. Ihre Ehe ist am Ende. Ihren tollen TV-Job ist sie auch los. Genau deswegen flüchtet sie aus London in ihr Heimatstädtchen Lyme Regis. Doch dort kommt es noch schlimmer, denn plötzlich muss Kate ihre vier Wände mit Ben teilen, dem völlig idiotischen und faulen Verlobten ihrer Schwester. Ben ist einer, der simple Anweisungen braucht. Kate ist eine, die Herausforderungen sucht. Auch wenn ihre eigene Ehe nicht mehr zu retten ist, ist es vielleicht die ihrer Schwester. Daher fasst sie einen Entschluss: Sie will Ben heimlich zu einem selbstlosen Ehemann erziehen …
Zur Autorin:
Pippa Wright lebt in London und arbeitet in der Verlagsbranche. Das Schwagermonster ist nach Vergiss das mit dem Prinzen und Willkommen im Wahnsinn ihr dritter Roman, und die Cosmopolitan erklärte sie bereits zur zukünftigen Königin der romantischen Komödie.
Eigene Meinung:
Kate Martell ist wieder in ihrem Heimatdorf gestrandet. In dem leerstehenden Bungalow ihrer verstorbenen Granny hat sie zusammen mit ihrem Hundewelpen Minnie ein neues Zuhause gefunden.
Kate versucht, ihr Leben erst einmal wieder auf die Reihe zu bringen, denn irgendwie ging in der letzten Zeit alles schief und im Laufe eines halben Jahres hat sie nahezu alles verloren, was ihr irgendwie wichtig war. Der tolle TV-Job, ihre Ehe und auch ihr Zuhause.
Ziemlich deprimiert ist sie nicht so begeistert von den Plänen ihrer Schwester. Nicht nur, dass deren Freund in die elterliche Firma einsteigen und diese reformieren will, nein, auch wollen die beiden an Sylvester heiraten und der Verlobte Ben soll solange im Gästezimmer bei Kate wohnen.
Ehe Kate richtig reagieren kann, zieht Ben auch schon bei ihr ein und stellt wieder einmal alles auf den Kopf. Denn Ben ist alles andere als ein Vorzeigeehemann. Faul, träge und verwöhnt, lässt er sich von Kate nach Strich und Faden bedienen. Doch Kate macht das nicht lange mit und beschließt, dass ihre Schwester einen besseren Ehemann verdient hat. Daher startet sie das Projekt Pflegeehemann, bei dem sie aus dem faulen Typen einen Traumehemann für ihre Schwester Prue erziehen will. Aber kann das wirklich funktionieren?
Liest man den Klappentext, so erwartet man als Leser/in eine witzige, unterhaltsame und satirische Frauenkomödie. Wie sehr ist man dann überrascht, wenn man bereits nach wenigsten Seiten feststellt, dass der Roman tiefgängiger und einen doch etwas ernsteren Ton anschlägt. Gerade auf den ersten Seiten mag die Geschichte noch nicht so recht in Schwung kommen. Doch nach und nach erkennt man, dass dies der Grundton des Romans ist, bei dem es vor allem um Kate und ihre Vergangenheit geht.
Daher wechseln sich auch zwei Zeitschienen immer wieder ab. Wir erleben Kate, die in der Gegenwart versucht, ihren Weg zu finden und ihn zu gehen, sich einer Aufgabe zu widmen und die auch zum Erfolg zu führen. Aber wir erleben auch die frühere Kate, die nach London ging, um ihre Vergangenheit in Lyme Regis zu vergessen und in London neu anzufangen und durchzustarten.
Nach und nach setzen sich die Puzzleteile zusammen und man erkennt, was alles in Kates Leben schief gegangen ist, warum und wie Kate auf die jeweiligen Situationen reagiert hat.
Ich kenne bisher alle Romane von dieser Autorin habe sie mit Begeisterung gelesen. Der Ton, den die Autorin in diesem Buch jedoch angeschlagen hat, war mir neu, so dass er mich zunächst verwirrt hat. Doch der gewohnt flüssige Schreibstil ist immer noch vorhanden. Auch wirkt Kate authentisch, ein wenig verrückt, aber durchaus liebenswert. War sie zu Beginn zunächst blass und oberflächlich, gewinnt sie immer mehr Farbe, je mehr man aus ihrer Vergangenheit und den Taten, die zur aktuellen Situation führten, als Leser erfährt.
Das Ende stellte dann wieder eine Überraschung dar. Erwartet man als Leser bei einem Frauenroman ein herzzerreißendes kitschiges, vielleicht auch klischeebehaftetes, Ende, so wird man dann gleich mehrfach überrascht. Die Autorin weicht von den Erwartungen deutlich ab und liefert dem Leser ein Ende, wie man es sich in der Realität sehr gut vorstellen kann. Es ist durchdacht und tiefsinnig, was dadurch sehr gut zum Rest des Buches passt.
Fazit:
Die Autorin ist in diesem Buch einen ganz anderen Weg gegangen als man ihn bislang von ihr gewöhnt war. Aber sie hat ihn meisterlich beschritten, wenn auch zwischendurch einige Längen die Geschichte ein wenig zum Stocken brachten.