Würdet ihr bei einem Druckkostenzuschussverlag veröffentlichen?

  • Zitat

    Original von Teresa
    Für mich gibt es zunächst einmal einen einfachen Grund, warum ich sicher nicht bei einem Druckkostenverlag publizieren werde? Ich kann es mir nicht leisten. :cry :-]


    :rofl

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Kann man bei den Anbietern für eBooks auch normale Bücher veröffentlichen?


    Nicht bei allen, aber es gibt einige, bei denen es geht. Hier gibt es eine ganz brauchbare Übersicht über die Anbieter, ihre Möglichkeiten und die entstehenden Kosten.


    Und nein, ich würde auch nicht den Gegenwert eines neuen Autos einem Dienstleister (das Wort Verlag verweigere ich in dem Zusammenhang) hinterherwerfen für Arbeiten, die ich genauso gut selbst schlecht oder gar nicht erledigen kann.

  • Nein.
    Als Autorin leiste ich genug, da muss ich nicht auch noch bezahlen, damit andere meine Texte lesen können - und das gilt unabhängig davon, ob (m)ein Roman gut ist oder schlecht.
    Eine Ausnahme wäre es, wenn ich mir einen Roman für mich und ein paar Freunde drucken lassen wollte. Dann würde ich das bei einer privaten Druckerei machen, um diese Romane anschließend zu verschenken. Das wäre dasselbe wie bei einem Fotobuch.

  • Mein erstes Buch hab ich in einem DKZ-Verlag veröffentlicht. Den Verlag gibts heute gar nicht mehr. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es als Fehler bezeichnen würde, da ich dadurch auch Erfahrungen gemacht und einiges gelernt habe. Heute würde ich es aber auf keinen Fall noch machen und würde auch jedem davon abraten. DKZ-Verlage sind nur daran interessiert, selbst Geld zu verdienen. Als Autor bleibt man da auf jeden Fall auf der Strecke.

  • Zuschussdienstleister sind keine Verlage. Es sind Firmen, die gegen Geld aus Manuskripten Bücher machen, die sie zuweilen sogar produzieren bzw. herstellen, aber erfahrungsgemäß selten in den Auflagen, von denen in der Werbung oder sogar in den Verträgen gesprochen wird. Was sie jedoch nicht tun, allerdings richtige Verlage ausmacht, das ist der Verkauf von Büchern an Leser. Daran sind sie in aller Regel auch überhaupt nicht interessiert. Der Begriff "Verlag" ist nicht geschützt; jeder kann seine Firma so nennen, ganz egal, was sie tut. Ein richtiger Verlag investiert in Buch und Autor. Bei Zuschussdienstleistern ist es umgekehrt. Sie verkaufen Bücher an Autoren, und zwar deren eigene.


    Ich wüsste auch nicht, welche "wertvolle" Erfahrung man auf diesem Weg machen könnte. Es ist nicht erforderlich, sich in China oder den U.S. of A. zum Tode verurteilen zu lassen, um zu erfahren, dass die Todesstrafe tödlich ist. Zuschussdienstleister haben nichts mit dem zu tun, was das (Belletristik-)Verlagswesen ausmacht. Man lernt nichts, außer, dass man - wie in vielen Lebensbereichen - Geld für Dinge ausgeben kann, die wertlos sind.

  • Ich habe bei renommierten Verlagen schon mehrfach gehört, dass sie keine Autoren annehmen, die sich zuvor bei DKZV versucht haben. Aus meinen anfänglichen Eigenveröffentlichungen dagegen (über BoD) wurde mir dagegen meines Wissens kein Strick gedreht.


    Grüßle
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Zitat

    Original von Judith
    Aus meinen anfänglichen Eigenveröffentlichungen dagegen (über BoD) wurde mir dagegen meines Wissens kein Strick gedreht.


    Das habe ich auch schon anders gehört, auch wenn ich die Quelle, die sogar geraten hat, Eigenveröffentlichungen über Dienstleister wie BoD in Exposés für Verlage zu unterschlagen, jetzt auf die Schnelle nicht mehr wiederfinde.


    Ich gestehe: Angesichts der ohnehin nicht sehr großen Chance, bei einem Verlag unterzukommen, ist es mir ziemlich egal, ob da meine Vergangenheit und Gegenwart als Selfpublisher auch noch als Ablehnungsgrund dazukommt. :-)

  • Hallo René,


    natürlich gebe ich meine BoD-Veröffentlichungen nicht in meiner Vita an, aber wenn ein Manuskript in die nähere Auswahl kommt, stöbern die Verlagsleute schon auch mal auf der HP oder bei Buchanbietern. Ich hatte bisher den Eindruck, dass diese Eigenveröffentlichungen mir weder positiv noch negativ angerechnet wurden. Einfach so, als wären sie nicht vorhanden.


    Grüßle
    Judith

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  • Liebe ForenmitgliederInnen, es ist mir ein großes Anliegen, mich hier direkt zu Wort zu melden und auch die Gelegenheit zu nutzen, mich zu Ihren Meinungen zu äußern. Aufgrund der negativen Stimmen rund um mein Unternehmen und langer Überlegung, bedeutet es mir und meinem Unternehmen umso mehr, sich mit Ihnen auszutauschen. Ich, als Teil des novum Verlages, bin der Meinung, dass jeder Autor mit einem guten Manuskript eine gute und faire Chance haben soll, sein Werk zu veröffentlichen und so die Chance zu bekommen, sich einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können. Unser Verlag sieht sich in der Lage, diese Möglichkeit anzubieten.
    Unser Ziel ist es, jedem potentiellen Autor und Schreiberling eine Chance auf eine Veröffentlichung zu geben. Jedem ist freigestellt, welche Leistungen er unsrerseits durchgeführt haben möchte und kann dies frei entscheiden. Zudem kann jeder Autor selbst entscheiden, welche Art von Verleger er für die Veröffentlichung seines Werkes heranzieht. Es ist uns wichtig, dass dieser Umstand klar verdeutlicht wird und wir in keinster Weise jemanden zwingen wollen, sich an uns zu wenden. Wie wir finden, ist es doch eine gute Sache, eine breite Bandbreite an Genres und Sparten anzubieten, da sich unsere Autoren nicht in ihren Ideen eingeschränkt fühlen sollen. Hinsichtlich des Spiegel Artikels möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Artikel bereits 8 Jahre alt ist. Daher wäre es mir ein großes Anliegen, wenn Sie nicht auf verjährte Meinungen eines Mediums wie Spiegel mehr Wert legen, als den persönlichen Kontakt mit meinem Verlag zu suchen. Wir haben uns als Unternehmen die letzten Jahre weiterentwickelt und aus alten, nicht geglückten Strukturen und Abläufen den Autoren gegenüber gelernt. Wenn Sie Fragen an mich oder unseren Verlag haben, dann bitte ich Sie um den persönlichen Kontakt, als hier als verdeckte Person, sich negativ zu äußern und auf Quellen zu verlinken, die bis heute nur von einer Sicht aus verfasst wurden. Sollten Sie Fragen haben oder sich einfach mit mir über mein Unternehmen, branchenrelevante Inhalte oder verlagsinterne Abläufe unterhalten wollen, können Sie mich gerne über meine Emailadresse wolfgang_bader@gmx.net kontaktieren. Ich möchte diesen Weg der Kommunikation nutzen, da meiner Meinung nach nur auf diese Weise Missverständnisse bzw. Probleme aus dem Weg geräumt werden können.

  • Sehr geehrter Herr Bader,


    hören Sie bitte damit auf, den Leuten vorzumachen, Sie seien ein Verlag. Sie sind ein Druckdienstleister, der Geld von Menschen nimmt, die ansonsten keine Chance haben, ihre Texte gedruckt zu bekommen - schon gar nicht als Buch. Davon leben Sie und Ihr Unternehmen.


    Zum hundertsten Male: Der Begriff Verlag kommt von Vorlegen, denn ein richtiger Verlag übernimmt in der Regel die Vorfinanzierung von Verlagsobjekten. Er zahlt dem Autor einen Vorschuss noch bevor dessen Buch auf dem Markt ist, er trägt die Kosten für Werbung, Marketing und Vertrieb, für die Herstellung und den Druck. Und schließlich gewährt ein Verlag auch seinen Handelspartnern einen Kredit - indem er großzügige Fristen für die Begleichung von Rechnungen einräumt und sogar bereit ist, Bücher zurückzunehmen, die sich in einer Buchhandlung über einen längeren Zeitraum nicht haben verkaufen lassen. (Quelle: BV d. Dt. Buchhandels)


    Wenn es immer noch Leute geben sollte, die nicht wissen, worum es hier geht, empfehle ich wärmstens, sich die Aktivitäten der 42erAutoren e.V. zum Thema Bezahl"verlage" anzusehen. Zum Beispiel in diesem SPIEGEL-Artikel hier

  • Aus dem Artikel: "Stuss macht Arbeit. "Es ist extrem schwer, schlecht zu schreiben", sagt Liehr."
    Nur dumm, dass sich viele diese Arbeit trotzdem machen :grin

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Sehr geehrter Herr Neumann!


    Wir betrachten uns nicht als reinen Druckkostenzuschussverlag im klassischen Sinne, sondern darüber hinausgehend, aufgrund unseres umfangreichen Leistungspaketes, als Unternehmen mit verlagsähnlichen Strukturen.
    Die Kosten für unsere Autoren errechnen sich aus erbrachten Leistungen wie Lektorat, Layout, Marketing und dem Vertrieb des Werkes. Die Kosten für den Buchdruck hingegen übernehmen wir als Verlag selbst. Nach einem Bausteinprinzip kann sich jeder Schriftsteller einzelne Leistungen heraussuchen und dann die dafür entstehenden Kosten tragen. Der novum Verlag als solches spekuliert mit keinen versteckten Kosten, alles ist klar dargelegt in unseren drei Leistungspaketen, die so entstehenden Kosten werden dann gedeckt seitens des Autors.


    Sollten Sie mit uns bisher keine direkten Erfahrungen gemacht haben, dann würde ich Sie bitten, nicht über unser Unternehmen zu urteilen, da – wie ich finde - Ihnen ein Urteil jeglicher Art und bestimmtes Meinungsbild, das anderen Usern nahegelegt wird, nicht zusteht und gerechterweise vermieden werden sollte. Ein kritisches Auge ist nie verkehrt, jedoch sollte dies nicht in überschwängliche Missachtung führen.
    Ich bitte um Ihr Verständnis.

  • Zitat

    Original von Wolfgang Bader
    Sehr geehrter Herr Neumann!


    Wir betrachten uns nicht als reinen Druckkostenzuschussverlag im klassischen Sinne, sondern darüber hinausgehend, aufgrund unseres umfangreichen Leistungspaketes, als Unternehmen mit verlagsähnlichen Strukturen.
    Die Kosten für unsere Autoren errechnen sich aus erbrachten Leistungen wie Lektorat, Layout, Marketing und dem Vertrieb des Werkes. Die Kosten für den Buchdruck hingegen übernehmen wir als Verlag selbst. Nach einem Bausteinprinzip kann sich jeder Schriftsteller einzelne Leistungen heraussuchen und dann die dafür entstehenden Kosten tragen. Der novum Verlag als solches spekuliert mit keinen versteckten Kosten, alles ist klar dargelegt in unseren drei Leistungspaketen, die so entstehenden Kosten werden dann gedeckt seitens


    Blödsinn - ein Autor hat NIE Kosten für Lektorat, Layout, Marketing und dem Vertrieb. Es sei den der Autor erhät 50% vom VK Preis - dann wäre es gerechtfertigt.


    Andernfalls ist es pure Abzocke. Und nein, man muss mit Ihnen keine direkten Erfahrungen gemacht haben. Es reicht, bei einem seriösen Verlag unter Vertrag zu sein.

  • Dieses "Unternehmen mit verlagsähnlichen Strukturen" gehörte im Jahr 2009 zu den fünf (von sechs), die Rico Beutlichs legendären Stuss "Über-All" oder wahlweise "All-Es" - einschließlich der über 800 Seiten, die aus dem "Projekt Gutenberg" zusammengestoppelt waren - unbedingt ins Programm nehmen wollten, übrigens für 5.590 € zuzüglich Mehrwertsteuer (Softcover). Das "Gesamtmanuskript" bewertete das"Lektorat" so: "Es freut mich wirklich, Ihnen aufgrund einer sehr positiven verlagsinternen Beurteilung — die Ihr Manuskript als insgesamt sehr interessant und gut bearbeitet bewertet — mitteilen zu können, dass wir beschlossen haben, Ihrem Werk einen Platz in unserem Verlagsprogramm einzuräumen." Dieses Manuskript bestand, wie gesagt, aus 10 Seiten Schwachsinn und ansonsten aus Textfragmenten, die zufällig zusammengesetzt waren. Mehr dazu - Novum wird explizit genannt - auch hier:


    http://www.spiegel.de/kultur/l…chwachsinns-a-645279.html


    Wenn also hier davon erzählt wird, dass "jedem Autor mit einem guten Manuskript" irgendwelche Chancen eingeräumt werden sollen, dann ist das schlicht, mit Verlaub, sehr, sehr nahe an einer Lüge. Es wird jeder Schrott gedruckt bzw. jedem Schrotthersteller die Inverlagnahme angeboten. Darunter mögen auch talentierte Leute sein, aber um Talent oder Qualität geht es auch diesem Haus nicht. Sondern darum, Autoren ihre eigenen Bücher zu verkaufen.

  • Ich habe den Briefwechsel zwischen Rico und Novum gesichtet, da finden sich auch diese interessanten Zeilen (verfasst von Novum-Mitarbeitern, die Originale liegen alle noch vor):


    Ihr Manuskript wird in den nächsten Wochen intensiv geprüft. Bei einem anschließenden Meeting wird eine endgültige Entscheidung zwischen der Programmkoordination, der Programmleitung und dem Verleger getroffen.


    Mit solchen Äußerungen suggerieren diese "verlagsähnlichen Unternehmen", dass es ihnen tatsächlich um die Texte geht. Hätte es diese Meetings überhaupt gegeben, ja hätte irgendein Novum-Mitarbeiter auch nur eine einzige Zeile aus Ricos "Manuskript" gelesen, hätte Qualität irgendeine Rolle gespielt, dann hätte man den Bluff schnell bemerkt. Aber nichts davon ist passiert, weil das nicht zum Geschäftsmodell gehört. Es gab keine Meetings, keine Prüfung, keine involvierte Programmleitung oder ähnliches. Es gab lediglich die Vortäuschung.


    Immerhin, und das muss man Novum zugute halten, waren die die einzigen, die dem "Spiegel" gegenüber bedauerten, Rico ein Angebot gemacht zu haben. Die Alternative hätte allerdings auch in der peinlichen Vorwärtsverteidigung bestanden, die die "Frankfurter Verlagsgruppe" versucht hat.

  • Zitat

    Original von Tom
    Die Alternative hätte allerdings auch in der peinlichen Vorwärtsverteidigung bestanden, die die "Frankfurter Verlagsgruppe" versucht hat.



    ... und die nun der Herr Bader hier für Novum doch noch versucht - sicher vergeblich, denn bei den Büchereulen ist er auf dem falschen Dampfer gelandet für sein blumiges Vernebelungsgeschwätz.

  • Hallo, Dieter.


    Nein, der Herr Bader führt eigentlich nur die üblichen "Argumente" an.


    Auf Rico Beutlich erklärte damals Julius Graf von Hirschsprung (August von Goethe Literaturverlag, ein Teilbetrieb der Frankfurter Verlagsgruppe), dass man beabsichtigt hätte, Rico in die "Dada-Reihe" zu nehmen. Wörtlich hieß es das:
    Beutlichs Text sei "für unsere dadaistische Buchreihe vorgesehen" gewesen. Im Dadaismus würden "bekanntlich Versatzstücke repetitiv geschichtet, um eine Akzeleration des Textes zu erreichen und den Leser mit seinen Leseerwartungen zu konfrontieren" (So auch im "Spiegel" zitiert). Origineller Schwachsinn, aber eben Schwachsinn. Wir haben keinen Fehler gemacht - Ihr seid zu blöd für echte Literatur. ;-) Damit kann man wirklich alles begründen.


    Sandra Jusinger von Novum "bedauerte" seinerzeit das Angebot an Rico. Man hätte "bemerken müssen, dass das Manuskript für eine Veröffentlichung nicht geeignet" war. Kein Wort allerdings dazu, dass in den Textbaustein-Schreiben vorher vollmundig die Rede von Meetings und Konferenzen und Verlagsleitern und Begeisterung über die großartige Bearbeitung des Themas u.v.a.m. war. Weil es vermutlich nichts davon gibt oder je gab. Denn sonst hätte ja jemand vorher bemerken müssen, dass das Manuskript für eine Veröffentlichung nicht geeignet war. Oder bemerken wollen. Das aber widerspräche dem Geschäftsmodell.