Klappentext
HER PERFECT LIFE IS A PERFECT LIE.
As a teenager at the prestigious Bradley School, Ani FaNelli endured a shocking, public humiliation that left her desperate to reinvent herself. Now, with a glamorous job, expensive wardrobe, and handsome blue blood fiancé, she’s this close to living the perfect life she’s worked so hard to achieve.
But Ani has a secret.
There’s something else buried in her past that still haunts her, something private and painful that threatens to bubble to the surface and destroy everything.
With a singular voice and twists you won’t see coming, Luckiest Girl Alive explores the unbearable pressure that so many women feel to “have it all” and introduces a heroine whose sharp edges and cutthroat ambition have been protecting a scandalous truth, and a heart that's bigger than it first appears.
The question remains: will breaking her silence destroy all that she has worked for—or, will it at long last, set Ani free?
Die Autorin
Jessica Knoll has been a senior editor at Cosmopolitan and the articles editor at SELF. She grew up in the suburbs of Philadelphia and graduated from The Shipley School in Bryn Mawr, Pennsylvania, and from Hobart and William Smith Colleges in Geneva, New York. She lives in New York City with her husband.
Ani ("Ahn-nee" ausgesprochen, bloß nicht "Annie") ist eine erfolgreiche Frau. Sie lebt in New York, hat einen tollen Job bei einer renommierten Zeitschrift und sie hat sich zudem einen tollen Mann aus altem Geldadel geangelt. Ihr einziges Problem ist ihr Gewicht. Sie ißt gerne, hat regelrechte Hungeranfälle, möchte aber unbedingt in ein Size Zero Kleid passen an ihrem Hochzeitstag. Ani ist unsympathisch, sie ist eine berechnende Zicke, sie ist oft gewollt grausam, überlegt ihre Antworten und Reaktionen genau, um die gewollten Effekte zu erzielen. Ihren Verlobten liebt sie eigentlich nicht. Sie liebt den Verlobungsklunker an ihrer Hand, ihren New Yorker Zip Code, ihr New Yorker Nummernschild an ihrem Jeep. Und sie kann es kaum werwarten, ihren neuen Namen anzunehmen. Ani hat ihren alten, verhassten Namen TifAni FaNelli hinter sich gelassen. Einen Namen, der schon Provinz ausstrahlt. Doch man merkt schon bald, das hinter der aufgebauten Fassade etwas steckt, was dieses ganze Lebenskonzept verursachte und zu Anis Panzer gegen die Welt wurde.
Im zweiten Erzählstrang lernen wir Ani als 14jährige kennen. Sie wechselt auf eine renommierte Schule, nachdem sie die alte verlassen musste. Die kleine TifAni hat ein Talent dafür, falsche Entscheidungen zu treffen und zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Unter dem Druck, an der neuen Schule schnell Anschluss an die beliebten Kids zu finden, macht sie sich, naiv wie sie damals war, schon bald zum Gespött. Zudem geschehen ihr schlimme Dinge, die sie selber gar nicht als so schlimm wahrnimmt, bzw das Schlimme daran falsch interpretiert. In ihreren verzweifelten Versuchen, auch beliebt zu sein, löst sie ungewollt eine Lawine aus, die zu einem schrecklichen Vorfall führt.
"Luckiest Girl Alive" hat mich gleich zu beginn gepackt. Ich persönlich habe kein Problem mit Hauptfiguren, die ich nicht mag. Ani ist weder als Jugendliche noch als Erwachsene wirklich nett oder liebenswert. Sie ist immer schon berechnend gewesen, als Jugendliche noch nicht ganz so abgebrüht sondern eher nur auf relativ typische egozentrische Teenieart. Aber die Dinge, die ihr damals passierten, in die sie verwickelt war, haben sie nachhaltig traumatisiert und zu dem gemacht, was sie als erwachsene Frau ist. Fast kann man sie dann doch verstehen. Ani hat sich eine Rüstung erbaut, die sie schützt. Ihre Umwelt, selbst ihr Verlobter, sind bis heute Schuld daran, das sie daran festhält.
Diese Buch ist nicht ganz einfach zu lesen, gerade auch wegen Ani, aber ich fand es, schlicht gesagt, bemerkenswert gut. Aufbau, Thematik, Schreibstil und die Figurenzeichnungen sind außergewöhnlich. Ich hätte das Buch in einem durchlesen können, wenn ich die Zeit gehabt hätte. "Luckiest Girl Alive" ist für mich eine echte Entdeckung, eine Leseüberraschung, die ich so nicht erwartet hätte. Es gibt viele Dinge in dem Buch, die einen zum Nachdenken anregen, nicht zuletzt auch die schwierigen gesellschaftlichen Ansprüche, die an Frauen gestellt werden und die Vorurteile, wenn ein junges Mädchen in Schwierigkeiten gerät. Und gelegentlich war mir der ein oder andere unnette Gedanke bzw Handlung, die Berechnug von Ani nicht ganz so fremd muss ich gestehen.
Ein wenig Spannung gibt es auch. Denn der schreckliche Vorfall, der in Anis Jugend passierte, wird erst relativ spät aufgezeigt. Und er ist wirklich traumatisch. Ich hatte irgendwie noch mit einem Twist zum Schluß gerechnet, aber den gibt es nicht. Trotzdem ist der Schluß rund und ein Silberstreif am Horizont für die schwierige Ani.