Luckiest Girl Alive - Jessica Knoll

  • Klappentext
    HER PERFECT LIFE IS A PERFECT LIE.


    As a teenager at the prestigious Bradley School, Ani FaNelli endured a shocking, public humiliation that left her desperate to reinvent herself. Now, with a glamorous job, expensive wardrobe, and handsome blue blood fiancé, she’s this close to living the perfect life she’s worked so hard to achieve.


    But Ani has a secret.


    There’s something else buried in her past that still haunts her, something private and painful that threatens to bubble to the surface and destroy everything.


    With a singular voice and twists you won’t see coming, Luckiest Girl Alive explores the unbearable pressure that so many women feel to “have it all” and introduces a heroine whose sharp edges and cutthroat ambition have been protecting a scandalous truth, and a heart that's bigger than it first appears.


    The question remains: will breaking her silence destroy all that she has worked for—or, will it at long last, set Ani free?



    Die Autorin
    Jessica Knoll has been a senior editor at Cosmopolitan and the articles editor at SELF. She grew up in the suburbs of Philadelphia and graduated from The Shipley School in Bryn Mawr, Pennsylvania, and from Hobart and William Smith Colleges in Geneva, New York. She lives in New York City with her husband.



    Ani ("Ahn-nee" ausgesprochen, bloß nicht "Annie") ist eine erfolgreiche Frau. Sie lebt in New York, hat einen tollen Job bei einer renommierten Zeitschrift und sie hat sich zudem einen tollen Mann aus altem Geldadel geangelt. Ihr einziges Problem ist ihr Gewicht. Sie ißt gerne, hat regelrechte Hungeranfälle, möchte aber unbedingt in ein Size Zero Kleid passen an ihrem Hochzeitstag. Ani ist unsympathisch, sie ist eine berechnende Zicke, sie ist oft gewollt grausam, überlegt ihre Antworten und Reaktionen genau, um die gewollten Effekte zu erzielen. Ihren Verlobten liebt sie eigentlich nicht. Sie liebt den Verlobungsklunker an ihrer Hand, ihren New Yorker Zip Code, ihr New Yorker Nummernschild an ihrem Jeep. Und sie kann es kaum werwarten, ihren neuen Namen anzunehmen. Ani hat ihren alten, verhassten Namen TifAni FaNelli hinter sich gelassen. Einen Namen, der schon Provinz ausstrahlt. Doch man merkt schon bald, das hinter der aufgebauten Fassade etwas steckt, was dieses ganze Lebenskonzept verursachte und zu Anis Panzer gegen die Welt wurde.


    Im zweiten Erzählstrang lernen wir Ani als 14jährige kennen. Sie wechselt auf eine renommierte Schule, nachdem sie die alte verlassen musste. Die kleine TifAni hat ein Talent dafür, falsche Entscheidungen zu treffen und zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Unter dem Druck, an der neuen Schule schnell Anschluss an die beliebten Kids zu finden, macht sie sich, naiv wie sie damals war, schon bald zum Gespött. Zudem geschehen ihr schlimme Dinge, die sie selber gar nicht als so schlimm wahrnimmt, bzw das Schlimme daran falsch interpretiert. In ihreren verzweifelten Versuchen, auch beliebt zu sein, löst sie ungewollt eine Lawine aus, die zu einem schrecklichen Vorfall führt.


    "Luckiest Girl Alive" hat mich gleich zu beginn gepackt. Ich persönlich habe kein Problem mit Hauptfiguren, die ich nicht mag. Ani ist weder als Jugendliche noch als Erwachsene wirklich nett oder liebenswert. Sie ist immer schon berechnend gewesen, als Jugendliche noch nicht ganz so abgebrüht sondern eher nur auf relativ typische egozentrische Teenieart. Aber die Dinge, die ihr damals passierten, in die sie verwickelt war, haben sie nachhaltig traumatisiert und zu dem gemacht, was sie als erwachsene Frau ist. Fast kann man sie dann doch verstehen. Ani hat sich eine Rüstung erbaut, die sie schützt. Ihre Umwelt, selbst ihr Verlobter, sind bis heute Schuld daran, das sie daran festhält.


    Diese Buch ist nicht ganz einfach zu lesen, gerade auch wegen Ani, aber ich fand es, schlicht gesagt, bemerkenswert gut. Aufbau, Thematik, Schreibstil und die Figurenzeichnungen sind außergewöhnlich. Ich hätte das Buch in einem durchlesen können, wenn ich die Zeit gehabt hätte. "Luckiest Girl Alive" ist für mich eine echte Entdeckung, eine Leseüberraschung, die ich so nicht erwartet hätte. Es gibt viele Dinge in dem Buch, die einen zum Nachdenken anregen, nicht zuletzt auch die schwierigen gesellschaftlichen Ansprüche, die an Frauen gestellt werden und die Vorurteile, wenn ein junges Mädchen in Schwierigkeiten gerät. Und gelegentlich war mir der ein oder andere unnette Gedanke bzw Handlung, die Berechnug von Ani nicht ganz so fremd muss ich gestehen.


    Ein wenig Spannung gibt es auch. Denn der schreckliche Vorfall, der in Anis Jugend passierte, wird erst relativ spät aufgezeigt. Und er ist wirklich traumatisch. Ich hatte irgendwie noch mit einem Twist zum Schluß gerechnet, aber den gibt es nicht. Trotzdem ist der Schluß rund und ein Silberstreif am Horizont für die schwierige Ani.

  • Im November erscheint die deutsche Ausgabe unter dem Titel "Ich. Bin. So. Glücklich." Kein ganz so unpassender Titel, finde ich.


    Zitat

    Ani FaNelli lebt das perfekte Leben: Sie hat einen glamourösen Job beim angesehensten Modemagazin der USA, wohnt in einem hippen Penthouse in Uptown New York, trägt die neueste Designerkleidung und wird schon sehr bald ihrem adeligen Verlobten auf einer sündhaft teuren Hochzeitsfeier das Jawort geben. Ani FaNelli ist so glücklich. Doch Ani FaNelli hat auch ein Geheimnis, das sie seit ihrer Jugend verfolgt. Ein dunkles, brutales Geheimnis, das sie nun eingeholt hat und droht, ihr Bilderbuchleben für immer zu zerstören …

  • Ani hat ein perfektes Leben: toller Job, reicher Mann... doch das ist nur die Oberfläche. Während sie ihre Hochzeit vorbereitet, muss sie sich nochmal mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, die vielleicht auch die Gegenwart entscheidend verändert.


    meine Meinung
    Die Optik des Buches gefällt mir sehr gut. Düster und eben nicht glücklich. Hier passt das Äußere durchaus zum Inneren


    Zum Inneren...
    Nun.... ich bin noch etwas unschlüssig.
    Die Grundidee ist sehr toll, ich mag auch den Schreibstil und die Ausgestaltung der Charaktere. Dennoch war es mir irgendwie noch etwas zu unausgereift. Mir ging alles zu schnell und war dann irgendwie nicht richtig zufriedenstellend.
    Und zum Teil waren die Ereignisse doch etwas vorhersehbar. Lange vorher habe ich schon geahnt, was Anis dunkles Geheimnis ist und lag auch ziemlich richtig.


    Ani ist allerdings ein Mensch, dessen Bild man sich immer wieder neu zurecht legen muss. Wirklich durchschauen kann man sie nicht, was das Ganze doch recht realistisch macht.


    Nette Unterhaltung für zwischendurch, ohne fehlenden Spannungsbogen sollte man jedoch nicht zuviel erwarten

  • Um dieses Buch wurde in Bloggerkreisen ja ein Riesen-Hype gemacht und als es mir als Rezensionsexemplar angeboten wurde, konnte ich ehrlich gesagt nicht widerstehen, dafür klang der Klappentext einfach zu gut und ich muss sagen: es ging auch wirklich gut – nämlich mit einer schicken, kleinen Mordfantasie – los.


    Leider konnte mich der Rest nicht so richtig-richtig überzeugen, aber das mag auch an meinen hohen Erwartungen gelegen haben.


    Die 416 Seiten lasen sich gut. Der Schreibstil ist flüssig, die Sprache bisweilen etwas… derb. Das ist nicht jedermanns Geschmack und der ein oder andere mag sich hiervon abgestoßen fühlen – für mich hat sie absolut zu TifAni FaNelli (diese Schreibweise hat mich schier wahnsinnig gemacht!) gepasst: eine verbitterte junge Frau, die – unter anderem getrieben von ihrer, sagen wir mal ambitionierten, Mutter – immer etwas besseres sein wollte und nun, wo sie es erreicht hat, darum kämpft, es behalten zu dürfen.


    Ich hatte zu Ani ein ziemlich ambivalentes Verhältnis: einerseits konnte ich verstehen, dass sie zu den “Coolen” in der Schule dazugehören wollte (wer wollte das als Teenager nicht?), andererseits war mir dieser Wunsch, eher noch Besessenheit, ganz oben zu bleiben und entsprechend auf alle anderen herab zuschauen, ein bisschen zu extrem. Das fängt beim Outfit an, geht bei ihren Essgewohnheiten (wobei, welches Essen?!) weiter und findet den Höhepunkt in den Hochzeitsvorbereitungen, die auch ihrem Verlobten Luke irgendwann zu viel sind…


    Was mir gefallen hat, ist die Tatsache, dass man sofort im Geschehen drin ist: Ani wird zu einer TV-Dokumentation eingeladen, die ein schreckliches Erlebnis in ihrer Jugend zum Thema hat, und der Leser erfährt hier durch regelmäßige und äußerst ausführliche Flashbacks, wie TifAni zu der wurde, die sie heute ist: Ani. Ich fand die Schilderungen toll, sehr authentisch und manch eine Szene hat einen auch an die eigene Jugend denken lassen. TifAni tat mir auch oft sehr leid (mobbende Mitschüler und ihre Mutter hielten sich da ganz gut die Waage) und so konnte ich der ein oder anderen Sache, die im Buch passiert (nein, ich möchte hier nicht mysteriös klingen, aber spoilern mag ich jetzt auch nicht unbedingt), mit etwas (mehr) Verständnis gegenüberstehen.


    Was mich ziemlich gestört hat, ist dieses “dunkle, brutale” Pseudo-Geheimnis, von dem im Klappentext zu lesen ist, hab ich irgendwie nicht so wirklich viel mitbekommen. Es gibt da zwar schon etwas schlimmes, das passiert ist, aber dies passiert doch recht offen und relativ früh im Buch und Ani hat Luke auch schon zu Anfang ihrer Beziehung davon erzählt, daher hab ich die letzten hundert gespannt gesucht und gewartet ob dieses angepriesenen Geheimnisses. Dies fand ich ein bisschen zu viel des Guten aber sonst ein recht unterhaltsamer Roman mit Charakteren, die echter sind als einem manchmal lieb war und einem – für mich schlüssigen – Ende. Gespannt bin ich auch auf den Film – Reese Witherspoon hat sich zumindest schon mal die Rechte am Buch gesichert.


    Wer die Mischung aus Liebe, Hass, Rache, Verzweiflung, Zurückweisung, Enttäuschung und Hoffnung mag, ist hier recht gut bedient!


    3 von 5 Sternchen

  • Cover: Das Cover ist gut gelungen und macht aufmerksam. Für mich greift es auch das Thema ein wenig auf. Schwarze Rosen sind künstlich gefärbt und daher auch erstmal nur eine schöne und scheinbar perfekte Fassade.



    Inhalt: Ani scheint alles zu haben was man sich wünschen kann, ihren Traumjob, einen erfolgreichen und gutaussehenden Mann, allerdings scheint sie nun ihre Vergangenheit einzuholen. Kann sie die Fassade die sie sich selber als Schutz aufgebaut hat bewahren oder bricht alles über sie ein?



    Meine Meinung:


    Der Schreibstil ist nicht schlecht und der Text hat sich gut und flüssig lesen lassen, trotzdem bin ich nicht wirklich in einen Lesefluss gekommen.


    Ani ist einestarke Protagonistin, zu Beginn wirkte sie auf mich unnahbar, berechnent und unsympatisch. Was bei mir persönlich auch den Einstieg erschwert hat.


    Allerdings erfährt man zunehmend mehr über ich Schicksal, was ihr Verhalten und ihre Art verständlicher macht.


    Die Autorin versteht es das Verhalten ihrer Protagonisten realistisch darzustellen, so refelktierte sie Handlungen von Ani immer sehr verständlich. Auch Ani hat nicht immer die beste Entscheidung getroffen, hat aber gelernt damit zu leben.


    Zudem wird hier ein sehr sensibles und aktuelles Thema verarbeitet.


    Das erste Drittel des Buches fand ich zäh, aber danach hat der Spannungsbogen einen klar bis zum Ende mitgenommen.



    Fazit: Ein interessantes Thema und spannend zu sehen was es mit den Opfern macht und wie es diese prägt.


    Trotzdem hätte ich mir hier etwas mehr Spannung zu Beginn gewünscht.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


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  • Luckiest Girl Alive

    Roman

    Verlag: LYX

    Bastei Lübbe AG

    erschienen am 31. August 2018

    im Taschenbuchformat

    Autor: Jessica Knoll

    ISBN 978-3-86396-579-2 (E-Book)

    416 Seiten



    Luckiest Girl Alive ist die Geschichte von TifAni FaNelli. Ani, wie sie sich im Erwachsenenalter gern nennt, hat beinahe alles erreicht: Sie ist mit einem gutaussehenden jungen Mann aus wohlhabendem Haus verlobt und die Hochzeit steht kurz bevor. Auch beruflich steht ihr Tür und Tor offen: sie ist Journalistin eines großen Magazins und hat dadurch Zugriff auf die Garderobe namhafter Designer.

    Einzig Anis Vergangenheit, über die ihr Verlobter Luke informiert ist, lässt sie nicht ruhen. Einige Tage vor der Hochzeit ist Ani dann zu Dreharbeiten an ihrer ehemaligen Schule eingeladen. Ani fährt zurück in ihre Heimat und sieht sich wieder mit all den schrecklichen Geschehnissen aus ihrer Jugendzeit konfrontiert.



    "Manchmal frage ich mich, was passiert wäre, wenn ich Arthur bei unserer letzten Begegnung in seinem Zimmer nicht gegen mich aufgebracht hätte. Hätte er mich in seinen Plan eingeweiht? Hätte er mich gefragt, ob ich mitmachen wollte?" - Seite 282


    Ani erzählt die Geschichte in diesem Buch aus ihrer Sicht. So bin ich beim Lesen stets nah an der Protagonistin. Zunächst gibt Ani sich unnahbar. Ich kann ihr - auch wenn der Roman aus ihrer Sicht erzählt wird - nur schwer "in die Karten schauen". Auch, wenn ich ihre Gedanken kenne, ihre Geheimnisse werden erst nach und nach offenbart.


    Im Buch wechseln sich Anis Gegenwart und Vergangenheit ab, so dass ich immer mehr die Hintergründe für ihr Verhalten heute kennenlerne.


    Der Erzählstil ist dabei lebendig. Es ist, als würde Ani mir alles Erlebte selbst erzählen und mir die Orte zeigen. Die Schule, die Straßen im Ort, die Häuser - alles wird nach und nach vertraut.


    Angenehm an der Geschichte ist, dass ich beim Lesen nicht das Bedürfnis habe, in Mitleid zu verfallen. TifAni ist anfangs nicht sonderlich sympathisch. Ohne diese Sympathie kann ich das Geschehen mit dem notwendigen Abstand betrachten und damit kommen die schrecklichen Erlebnisse auch nicht so sehr an mich heran.


    "Glaube ist, wenn jemand etwas in dir sieht, das du selbst nicht siehst, und alles dafür tut, damit du es in dir erkennst." - Seite 143


    Ani entwickelt sich mit der Zeit weiter und bemerkt, was für sie tatsächlich richtig und wichtig ist. Auch die weiteren Charaktere sind authentisch. Die Geschichte ist glaubwürdig und ich kann die Handlungen stets nachvollziehen. Ob Schüler oder Lehrer, die Charaktere sind stimmig und könnten unterschiedlicher nicht sein.




    Fazit



    Luckiest Girl Alive erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich selbst aus ihrer Opferrolle wieder herauskämpft. Ein Buch, dass ich auch ohne anfängliche Sympathie für die Protagonistin nicht aus der Hand legen konnte.