Vom Hersteller empfohlenes Alter: 11 - 13 Jahre
Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
Verlag: Dressler
Kurzbeschreibung:
Der Alltag in der kolumbianischen Stadt Cartagena ist hart. Umso schwerer ist es für den elternlosen Pedro und seine kleine Schwester Juanita, sich alleine durchzuschlagen. Grausam ausgenutzt und misshandelt, müssen die zwei Kinder für den Verbrecherkönig Diablo betteln gehen. Als dieser eine Freundin von ihnen ermorden lässt, fliehen Pedro und Juanita Hals über Kopf... Kinderschicksal in der dritten Welt: Realistisch und spannend schildert dieses Buch, wie es zwei Geschwistern gelingt, den Teufelskreis des Elends zu durchbrechen.
Über die Autorin:
Ursula Hasler wurde 1940 in Zürich geboren. Sie hat an verschiedenen Literaturwettbewerben teilgenommen und schreibt überwiegend Kurzgeschichten und Glossen. ›Pedro und die Bettler von Cartagena‹ ist ihr erstes Kinderbuch.
Mein Eindruck:
Dieses Jugendbuch ist ja nicht einmal schlecht, aber ich frage mich doch, was eine Schweizer Autorin bewegt hat, über kolumbianische Straßenkinder zu schreiben. Der Verdacht des Sozialkitsch liegt nahe. Diverse Schulklassen sind anscheinend darauf angesprungen.
Die Hauptfigur Pedro ist positiv angelegt. Er ist gezwungen für einen Bettlerkönig Manu Diablo (!) zu arbeiten, der Kinderbanden zwingt, Geld bei ihm abzuliefern.
Dafür setzt er sie unter Druck. Pedros schwache Stelle ist seine kleine Schwester, der Manu Diablo das Bein zertrümmert hatte und die er wieder bedroht.
Die Handlung ist dann so angelegt, dass gezeigt wird, wie Pedro mit seiner kranken Schwester flüchtet und wie er Hilfe von Ärzten bekommt. Dann gibt es sogar einen Prozess gegen Manu Diablo und dessen Kumpan Der General.
Spannend gestaltet, wenig glaubwürdig.
Der Erzählton und die Hauptfigur sind so angelegt, dass sie den Leser sofort erreichen.
Mein Problem mit dem Buch ist, dass nur die Symptome gezeigt werden.
Elternlosen Kindern in Kolumbien geht es schlecht, Armut, Krankheiten, Kriminalität ist verbreitet.
Ohne Frage ist Kolumbien das klassische Land der Straßenkinder.
Für das Aufzeigen der Gründe und Möglichkeiten der Wiedereingliederung der Kinder bleibt weniger Raum im Roman.
Dennoch, das Buch wurde Auslöser für Hilfs- und Spenden-Aktionen.
Wenn ein Roman etwas auslöst, sollte literarische Kritik wohl besser zurückstehen.