Ein Film von Jean-Pierre und Luc Dardenne
Darsteller: Thomas Doret, Cécile de France, Jérémie Renier
Belgien, 2011
Kurzbeschreibung:
Der zwölfjährige Cyril hat nur einen Wunsch: Seinen Vater wiederzufinden, der ihn auf unbestimmte Zeit in einem Kinderheim untergebracht hat. Doch der Vater ist aus seiner Wohnung ausgezogen und meldet sich nicht mehr bei ihm. Bei seiner verzweifelten Suche trifft er auf Samantha, der Besitzern eines Friseursalons, die sich bereit erklärt, ihn an den Wochenenden bei sich aufzunehmen. Zunächst ist Cyril allerdings kaum in der Lage, die Liebe zu erkennen, die Samantha ihm entgegenbringt und ihre Gutmütigkeit muss manche schwere Probe bestehen. Dabei ist es doch gerade diese Liebe, die Cyril am nötigsten hat, um seinen Zorn zu besänftigen.
Über die Regisseure:
Die Brüder Jean-Pierre Dardenne (* 21. April 1951 in Engis) und Luc Dardenne (* 10. März 1954 in Awirs) sind belgische Filmregisseure, Filmproduzenten und Drehbuchautoren. Sie realisieren die meisten ihrer Filme gemeinsam.
Mein Eindruck:
Die Dardenne-Brüder habe ich erst vor kurzen mit ihren Film Zwei Tage, eine Nacht entdeckt. Dieser ältere Film von 2011 gefällt mir auch.
Die Regisseure machen Filme mit sozialkritischen Anspruch, aber ohne zu langweilen. Der Junge mit dem Fahrrad wurde von seinem überforderten Vater in Stich gelassen. Seine Emotionen wie Wut und Verzweiflung werden gut herausgearbeitet, auch gut gespielt vom jungen Schauspieler Thomas Doret.
Zuneigung und Verlässlichkeit findet er schließlich bei Samantha, die ihn zunächst für die Wochenenden aufnimmt. Doch seine Sehnsucht nach dem Vater lässt ihn nicht los.
Auszeichnungen:
Großer Preis der Jury in Cannes
Europäischen Filmpreis in der Kategorie Bestes Drehbuch.
Auf der DVD befindet sich zusätzlich zum Film ausführliche Interviews mit den Regisseuren und der Hauptdarstellerin Cécile de France sowie ein langes Making of mit den Brüdern Dardenne, die an den Schauplätzen einzelne Szenen erläutern.
Ihre Filmphilosophie wird klar und leuchtet mir ein.