Böse Absichten - Keigo Higashino

  • Dieses Buch ist auch als Wanderbuch bei mir gelandet.
    Vielen Dank, das es zur Verfügung gestellt wurde.


    Mir hat weder das Buch noch der Autor vorher etwas gesagt.
    Durch Rumstöbern hier im Forum bin ich dann auf dieses Buch
    aufmerksam geworden. Nach dem Lesen der Inhaltsangabe, hatte
    ich großes Interesse dieses Buch zu lesen. Ich bin von
    dem Buch und dem Autor nicht enttäuscht worden.


    Dieses Buch ist mal eine ganz andere Art von Krimi. Es funktioniert nicht
    nach dem bekannten Schema, wie fast alle Krimis funktionieren:
    "Tat, Suche nach den Täter, Ende wird Täter entlarvt."
    Hier steht der Täter ziemlich schnell fest und wird gefangengenommen.
    In diesem Buch dreht es sich viel mehr darum, was dem Täter dazu bewegt hat,
    um diese Straftat zu begehen. Es wird nach dem Motiv gesucht.
    Kommissar Kaga kennt den Tatverdächtigen bereits aus der Zeit als
    beide als Lehrer an einer Schule unterrichtet haben.
    Er möchte daher genau wissen, warum der Täter den Mord begangen hat.
    Und lässt auch so lange nicht locker, bis er alles ins Detail aufgeklärt hat.
    Es kommt zu einen ewigen Hin und Her. Der Mörder treibt ein Spielchen
    mit dem Kommissar und tischt ihm eine Geschichte auf, wieso er den Mord
    begangen hat. Angeblich hatte der Mörder eine Affäre mit der Frau des
    Opfers und er musste für ihn als Ghostwriter arbeiten, weil er dazu erpresst
    wurde. Und so weiter. Am Anfang glaubt Kommissar Kaga diese Geschichte.
    Aber nach und nach kommt ihm dies alles unwirklich vor und zweifelt an diese
    Motive. Dann beginnt er weiter nachzuforschen.


    Ich war schnell in der Erzählung drin. Den Stil des Romans fand ich anfangs
    nur etwas gewöhnungsbedürftig. Liegt auch wahrscheinlich daran, das ich
    nur die üblichen Krimis nach dem bekannten Schema gewöhnt bin und das nicht
    sofort der Täter bekannt ist. Ich hatte mich auf ein Miträtseln eingestellt.


    Das Buch fand ich an sich sehr gelungen und es hat Spaß gemacht es zu lesen.


    Ich gebe 7 von 10 Punkten.

  • Auch zu mir ist "Böse Absichten" als Wanderbuch gelangt, nochmal Danke dafür.


    Zum Allgemeinen, Inhalt, Autor usw. ist schon genug in den anderen Rezensionen gesagt worden. Da ich dem nichts Hilfreiches hinzufügen kann, beschränke ich mich auf meine persönlichen Eindrücke und Meinung.


    "Böse Absichten" ist das zweite Buch von Keigo Higashino das ich gelesen habe. D.h. Schreibstil und Art des Autors waren mir nicht völlig unbekannt. Davor hatte ich "Verdächtige Geliebte" gelesen und war restlos begeistert. Dem entsprechend hatte ich leider sehr hohe Erwartungen an "Böse Absichten", die das Buch nur schwer erfüllen konnte.
    Der erfrischend andere und nüchterne Stil erinnert mich ein wenig an die Klassiker, wie Christie oder Conan Doyle. Das Schlichte wer, wie und warum. Gepaart mit Columbo, bei dem der Täter und Tathergang bekannt sind. Bleibt das Warum, mit dem leider alles steht und fällt. Auch wenn so viel der Tat bekannt ist, schafft es der Autor die Spannung zu halten und mich immer wieder zum weiterlesen zu "zwingen". Mehrmals dachte ich ok, scheint alles klar zu sein, aber es waren noch zu viele Seiten übrig. Also habe ich weiter geblättert und nach ein oder zwei Seiten war ich wieder im Sog. Trotzdem ich das Unerwartete erwartet habe und ich schon viele Krimis kenne, schafft es Keigo Higashino mich irre zu leiten und am Ende zu überraschen. Ich bin in die gleiche Falle getappt, wie Kommissar Kaga.



    Ein definitiver Pluspunkt. Ein absolutes Lesevergnügen bis kurz vor dem Schluss, denn das Motiv, das Warum lässt mich ein wenig unbefriedigt zurück. Aber das mag Geschmackssache sein.


    Fazit: Wer kein großes Brimborium und überladene Sprache braucht sondern einen raffinierten, strategischen Krimi in denen nicht nur die Figuren untereinander psychologische Spielchen treiben, sondern auch der Autor mit dem Leser, ist hier genau richtig. Dabei ist Higashino zu keiner Zeit unfair, indem er auf den letzten drei Seiten den Täter aus dem Hut zaubert oder sich ein Motiv an den Haaren herbei zieht. Seine subtile Art schafft es den Leser immer wieder an der Nase herum zu führen und hält so die Spannung bis zur letzten Seite.


    Insgesamt 8 von 10 Punkten.