Schwiegermutter all'arrabbiata von Brigitte Jacobi

  • Henrike ist Konditormeisterin und hat eine kleine Marzipanmanufaktur in Lübeck. Und sie hat Probleme, denn die Konkurrenz ist in Lübeck bezüglich Marzipan natürlich groß. Der Vermieter will die Miete drastisch erhöhen und Henrike weiß nicht, wie sie das bezahlen soll. Gerade ist sie dabei die Torte, die ein guter Kunde bei ihr für seine Tochter bei ihr bestellt hat auszuliefern, als sie eine SMS bekommt. Doch leider kann sie jetzt nicht nachschauen, sie muss die Torte erst abliefern. Als sie beim Kunden in der Haustür die SMS liest, fällt sie in Ohnmacht. Dario hat geschrieben: Ich bin entführt worden. Bitte komm!
    Dario ist Henrikes italienischer Freund und wieder mal ohne sie nach Kalabrien zu seiner Familie gefahren. Sofort, als es ihr wieder besser geht, beschließt Henrike mit ihrem Vater – die Mutter ist bereits lange tot – nach Italien bis an die Südspitze zu fahren um Dario zu finden. Die Freundin ihres Vaters nimmt ihr das Versprechen ab, auf ihn aufzupassen. Ihr Vater ist Literaturprofessor und will an jeder sehenswerten Stadt halten. So kommen sie schließlich mit etlichen Fahrtunterbrechungen in Darios Heimat an. Seine Mutter wohnt, mit ihrer eigenen Mutter und noch einer Verwandten im Haus und die Damen sind alles andere als erfreut über Henrikes Ankunft. Ja, sie wollen, dass sie sofort wieder nach Hause fahren soll. Nur ihren Vater, den wollen sie bemuttern. Doch Henrike lässt nicht locker und so kommt es, dass sie hier nach Dario sucht….
    Wird Henrike Dario finden? Wer hat ihn entführt? Warum wurde er entführt? Warum wollen Darios Verwandte Henrike gleich wieder nach Hause schicken? Haben sie auf ihren Vater ein Auge geworfen, da sie ihn so bemuttern? Warum ist Darios Bruder Massimo so sauer, als Henrike nach Dario sucht? All diese Fragen werden in diesem Buch beantwortet.
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Sprachstil ist unkompliziert, was mit sehr zusagt, denn ich mag es nicht, wenn ich nach jedem Satz überlegen muss, was die Autorin da gerade meint. Es ist von Anfang an durchaus spannend und es ist auch sehr lustig geschrieben. Ich musste oft schmunzeln. Ds Buch ist ein sehr hübscher Unterhaltungsroman und er hat mich auch gut unterhalten. Zwischendurch lese ich sowas ganz gerne. Es hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen und ist mir knappe acht Punkte wert.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Als hätte Henrike nicht schon genug Sorgen. Ihre Manufaktur für Marzipan geht mehr schlecht als recht und nun soll auch noch ihr Pachtvertrag erhöht werden, so dass sie sich die Räume nicht mehr leisten kann. Da erhält sie eine mysteriöse SMS von ihrem Freund Dario. Der ist mal wieder ohne Henrike in seine Heimat in Kalabrien gereist und bittet sie nun um Hilfe, da er entführt wurde.


    Spontan macht sich Henrike auf den Weg nach Italien, aber nicht alleine. Mit dabei ist ihr putzwütiger Vater, ein emeritierter Literaturprofessor, der Henrike nicht nur einmal fast in den Wahnsinn treibt.


    Doch endlich in Italien angekommen, muss Henrike feststellen, dass sich die Situation schwieriger darstellt, als sie zunächst erwartet hat. Am Ende muss sie nicht nur um Dario fürchten, sondern sich auch mit seiner Familie und ihrem Vater auseinandersetzen.


    Wie es das Cover verspricht, so erwartet den Leser zwischen den Buchdeckeln ein schöner, leichter Sommerroman, den man besser nicht hungrig lesen sollte. Denn wie es bei Italienern so ist, steht gutes Essen an oberster Stelle, was man in dem Buch deutlich merkt.


    Die Lübeckerin Henrike Burmeister ist eine leicht übergewichtige junge Frau, die man bereits nach wenigen Seiten lieb gewonnen hat. Allein ihre tollpatschige Art macht sie dem Leser sympathisch und man wartet gespannt, wie sich ihre Geschichte und ihr Leben weiter entwickeln werden.
    Der Krimianteil ist allerdings nicht so ausgeprägt, wie ich es im ersten Moment erwartet hätte. Vielmehr stehen andere Dinge im Vordergrund.


    Zum einen ist da ihr Vater, der keine sonderlich hohe Meinung von ihr zu haben scheint, da sie ja nur eine Ausbildung gemacht hat und nicht studieren wollte. Zum anderen begegnet die Familie von Dario Henrike recht abweisend und damit muss sie erst einmal zurechtkommen, während ihr Vater schnell von den Damen des Hauses regelrecht adoptiert und wieder aufgepäppelt, ja, regelrecht gemästet wird.
    Die Suche nach Dario läuft daher irgendwie nebenbei mit, denn Henrike hat auch keinen rechten Plan, wie sie die Suche vorantreiben soll.


    Der Roman von Brigitte Jacobi sprüht nur so vor Humor, irrwitzigen Situationen und Chaos, welcher sich garantiert nicht nur mit der Lübecker Lebensart begründen lässt. Henrike berichtet die Geschichte aus ihrer Sicht.


    Der Schreibstil ist flüssig, mitreißend und witzig. Als witziger Krimi-Frauenroman getarnt, steckt aber auch ein wenig Stoff zum Nachdenken drin.


    Auch wenn man das eine oder andere regelrecht erwartet, so bleiben doch noch genügend Überraschungen und die aberwitzigen Situationen tun das Ihrige dazu, dass man sich als Leser bestens unterhalten fühlt.


    Fazit:
    Ein schöner leichter und lockerer Unterhaltungsroman, der den Sommer in sich birgt und den Leser nach Kalabrien entführt, um ihm dort Lust auf mehr zu machen.

  • Die Autorin
    Brigitte Jacobi wurde in Lübeck geboren und hat nach ihrem Abitur viele Jahre als Redakteurin für Zeitungen und Zeitschriften in Norddeutschland gearbeitet. Inzwischen lebt sie mit ihren Zwillingstöchtern in Italien und hat bereits unter verschiedenen Pseudonymen viele erfolgreiche Romane veröffentlicht. Oft unternimmt sie ausgedehnte Reisen durch ihre Wahlheimat. Besonders der Süden des Landes, und dort ganz besonders Kalabrien, haben es ihr angetan.


    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 272 Seiten
    Verlag: Marion von Schröder (8. Mai 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 354771205X
    ISBN-13: 978-3547712056
    Größe und/oder Gewicht: 11,5 x 3,5 x 20,6 cm



    Inhalt - in eigenen Worten:
    Zuerst erfährt Henrike, dass der Pachtvertrag für ihre Marzipanmanufaktur so stark erhöht wird, dass sie sich die Miete dafür die Manufaktur bald nicht mehr leisten kann. Und dann erhält sie von ihrem Lebensgefährten Dario, der wie immer allein in seine Heimat Kalabrien gereist ist, eine kryptische SMS. Er bittet Henrike um Hilfe, da er entführt wurde. Kurzerhand macht sich Henrike, gemeinsam mit ihrem anstrengenden Vater, auf den Weg nach Kalabrien. Als sie in Pietralucca ankommen, fehlt von Dario jede Spur, doch langweilig wird es Henrike nicht...


    Meine Meinung:
    Da ich die Bücher dieser Autorin, die unter verschiedenen Namen ihre Romane veröffentlicht, liebe, muss ich natürlich auch ihr neustes Werk lesen. Die Geschichte beginnt Mitte April und dauert ungefähr 5 Wochen. Die Reise startet in Lübeck und führt uns nach einigen Zwischenstationen nach Pietralucca in Kalabrien, wo sich die Geschichte vorwiegend abspielt. Die Ort- und Schauplatzbeschreibungen sind so lebendig gestaltet, dass man sich alles wunderbar vorstellen kann und das Kopfkino zu laufen beginnt.


    Die 38-jährige Henrike Burmester ist klein, wohlgerundet und hat das Temperament ihrer ungarischen Mutter, die leider schon verstorben ist, geerbt. Die Konditormeisterin betreibt eine kleine Marzipanmanufaktur in Lübeck, die nicht besonders gut läuft und dann muss sie auch noch erfahren, dass man die Miete in 6 Wochen um das Doppelte erhöhen wird. Und dann erhält Henrike auch noch eine mysteriöse Nachricht von ihrem Freund Dario Serravalle, der entführt wurde und um ihre Hilfe bittet.


    Obwohl Henrike und Dario schon mehrere Jahre ein Paar sind, hat der gutaussehende Italiener, der in Lübeck einen Eisladen führt, sie noch nie seiner Familie vorgestellt und reist immer alleine in seine Heimat Kalabrien. Auch wenn Henrike diese Tatsache ein wenig stutzig macht, schließt sie spontan ihr Geschäft und macht sich, mit ihrem kauzigen Vater im Gepäck, auf die Suche nach Dario... Henrike ist eine sympathische und eigenwillige Protagonistin mit einigen Ecken und Kanten, die muss man einfach mögen muss.


    Neben Dario spielen auch noch Henrikes Vater Prof. Dr. Hoimar Burmester (ein pensionierter Literaturprofessor mit chronischer Bronchitis und einem Putzfimmel) und Darios Familie bestehend aus der resoluten Mamma Lucia, dem abwesenden Vater Gennaro, dem gutaussehenden älteren Bruder Massimo, Nonna Amelia und Zia Benedetta sowie diversen Bewohnern von Pietralucca als Nebenfiguren eine Rolle und fügen sich ansprechend in die Handlung ein, obwohl hier viele Charaktere Verwendung finden.


    Der neueste Roman von Brigitte Jacobi alias Brigitte Kanitz birgt eine reizvolle Romanidee, in der das italienische Lebensgefühl gut zum Ausdruck kommt. In der zauberhaften Geschichte dreht sich alles um Familie, Freundschaft, Liebe und diverse Konflikte. Ich-Erzählerin Henrike schildert die temporeichen Geschehnisse aus ihrem Blickwinkel und gewährt uns dabei Einblick in ihre Gedankenwelt und in ihr Gefühlschaos.


    "Schwiegermutter all'arrabbiata" wartet mit einer abenteuerlichen & höchst unterhaltsamen Geschichte vollgepackt mit allerlei Wirrungen, Stolpersteinen und Turbulenzen auf. Obwohl die Story für kurzweilige Unterhaltung sorgt, fehlt mir für die volle Punktzahl das "gewisse Etwas". Das liegt vielleicht auch an der gewissen Vorhersehbarkeit und der detaillierten Schilderung mancher Szenen, weiters hat mir das Ende nicht ganz zugesagt. Vervollständigt wird der turbulente Roman mit dem locker-leichten Schreibstil von Brigitte Jacobi, amüsanten Dialogen und mit so bildhaften Beschreibungen, dass man sich das Treiben in Pietralucca lebhaft vorstellen kann und häufig lachen oder schmunzeln muss.


    FAZIT:
    "Schwiegermutter all'arrabbiata" entführt uns nach Kalabrien und erzählt die Geschichte von Henrike, die ihren italienischen Freund retten möchte. Auch wenn die Geschichte für meinen Geschmack kleine Mankos enthält, so garantiert "Schwiegermutter all'arrabbiata" dank des abwechslungsreichen Plots, der liebenswerten Hauptperson und der erfrischenden Schreibweise ein paar unterhaltsame Lesestunden. Deshalb erhält dieser Roman wundervolle 8 Punkte und eine klare Leseempfehlung.

  • Marion von Schröder Verlag


    Die Autorin


    Brigitte Jacobi wurde in Lübeck geboren und hat nach ihrem Abitur als Redakteurin für Zeitungen und Zeitschriften gearbeitet. Seit einiger Zeit widmet sie sich nun schon dem Schreiben von Romanen und lebt mit ihren Zwillingstöchtern in Italien. Sie hat bereits unter verschiedenen Pseudonymen erfolgreiche Romane veröffentlicht. Oft unternimmt sie ausgedehnte Reisen durch ihre Wahlheimat und besonders der Süden des Landes hat es ihr angetan.


    Schwiegermutter all’arrabbiata


    Henrike kann es nicht fassen, da fährt ihr Freund Dario wieder einmal ohne sie in seine Heimat Italien. Irgendwie will er Henrike einfach nicht mitnehmen und seiner Familie vorstellen. Und dann bekommt Henrike auch noch diese merkwürdige SMS von ihm: „Bin entführt worden. Bitte komm!“ Zunächst ist sie skeptisch, wieso sollte er ihr eine SMS schicken und nicht die Polizei rufen, wenn er doch entführt worden ist? Doch dann macht sie sich zusammen mit ihrem Vater auf den Weg zu Darios Familie. Dort angekommen gibt es zunächst ein großes Durcheinander, denn zwei Familien sind sich uneins und Dario bleibt verschwunden. Bis schließlich Mamma Lucia, die Mutter von Dario eingreift und Henrike zeigt, wie eine italienische Mamma den Laden schmeißt.


    Fazit


    Ein amüsanter Roman zwischen italienischem Temperament und deutscher Sturheit. Henrike ist eine etwas pummelige, aber sympathische Hauptprotagonistin, welche mit ihrem Freund Dario sehr glücklich ist, mit ihrem Vater seit jeher auf Kriegsfuß. Seit ihre Mutter gestorben ist, hatte Henrike das Gefühl, dass seine Gefühle zu ihr abgeschwächt wurden. Von Dario erfährt man im gesamten Roman wenig und wenn, dann nur durch Erzählungen von Henrike. Diese ist Konditorin und bemüht sich gerade, ihren Laden am Laufen zu halten.


    Der Schreib- und Erzählstil der Autorin ist leicht und angenehm. Die Landschaft des Romans lädt zudem zum Träumen ein. Leider sind meines Erachtens die Charaktere ziemlich oberflächlich. Weder versucht Henrike die Beziehung zu ihrem Vater zu kitten, noch wundert sie sich sonderlich, dass sich Dario länger nicht bei ihr meldet. Als sie dann doch nach Italien fährt, machen sie und ihr Vater fröhlich an jeder Touristenattraktion stopp, obwohl nicht klar ist, was genau mit Dario passiert ist. Als die beiden in Kalabrien, der Heimat von Darios Familie ankommen, wird der Leser mit stereotypischen Klischees der Italiener überhäuft. Lucia ist eine typisch italienische Mamma, die mit ihrer Familie und einer anderen Familie im Klinsch ist. Es fehlt nicht viel und es kommt zur Familienfehde. Henrike und ihr Vater stehen mittendrin und wissen nicht, was sie tun sollen.


    Alles in allem ein Roman, welcher mich ganz gut unterhalten hat. Allerdings musste ich mich an einigen Stellen richtig zwingen weiter zu lesen, weil mir Darios Familie und auch Henrikes Art des Öfteren auf die Nerven gingen. Positiv möchte ich aber auf jeden Fall noch das bunt gestaltete Cover erwähnen, welches mir sofort ins Auge fiel. Auch die italienischen Landschaftsbeschreibungen sind nicht zu verachten.


    http://immer-mit-buch.blogspot…allarrabbiata-leider.html