Eine Sonne aus Stroh - Jean Coué

  • Verlag: Thienemann
    Hardcover, 152 Seiten


    Übersetzt von Elfriede Richter-Feldmann


    Kurzbeschreibung:
    Zwischen den Frühnachrichten um sieben Uhr und den nächsten um acht liegt eine Stunde - liegt Ma - lous Leben. 23 Jahre in Rückblenden und Gedankenfetzen, bunten, strahlenden, düsteren. Es zählen die Jahre bei Mama Laide, der Pflegemutter, Armut, Hunger, harte Arbeit in der Stürmischen Bretagne, und doch: Heimat in einem vollkommenen Sinn - Geborgenheit und Liebe.


    Über den Autor:
    Jean Coue wurde 1929 in Paris geboren.
    . Mit 16 Jahren fing er an zu schreiben, das wird seine Leidenschaft. Er wurde Journalist und politischer Kommentator in Algerien 1966-1970.
    Er machte mehrere Reisen in der ganzen Welt. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich veröffentlichte er seinen ersten Roman, der von der Academie Francaise ausgezeichnet wurde.
    Mehr als zwanzig Romane folgten, viele erhielten Literaturpreise.
    Jean Coue gab Workshops und andere Aktivitäten in Schulen sowie ein Französisch-Vietnamesisches Projekt.
    Er starb im Jahr 2008.


    Mein Eindruck:
    Durch Zufall habe ich diesen bemerkenswerten Fund in einem öffentlichen Bücherschrank gemacht und war sogleich beeindruckt von dem leichten, fragil wirkenden Erzählstil, der sich aus Erinnerungen und Emotionen zusammensetzt.


    Die junge Marie Lou ist alleine bis Mama Laida, die ebenfalls Waise war, sie aufnimmt. Sie leben in der Bretagne.
    Diese Beziehung ist ebenso berührend wie die kommende Liebesgeschichte zwischen Marie-Lou und Mouloud, ein algerischer Immigrant.
    Mouloud ist sympathisch, aber auch wild und leichtsinnig.
    Sie heiraten und bekommen sogar ein Kind. Doch eines Tages ereignet sich etwas, das ihr Leben zu zerstören droht.


    Rund um dieses Ereignis, bei dem anfangs noch nicht klar ist, um was es sich handelt, ist der Roman rückblickend und reflektierend aufgebaut, dabei wird oft nicht linear erzählt.


    Der Stil ist an dem großen algerischen Schriftsteller Mohammed Dib geschult, der am Ende des Romans sogar einmal namentlich erwähnt wird.
    Hinzu kommt ein Hauch Bonaventura Tecchi und an Jean Joubert musste ich auch denken.


    Das Buch ist etwas besonderes, aber mehr als nur eine Spur melancholisch!


    Der Roman ist schon älter, 1978 in Paris erschienen. Den Autor kennt in Deutschland heute kaum noch jemand.
    Für die meisten wohl ein uninteressantes Buch, für mich eine große Entdeckung, fast ein Sensationsfund.