Titel: Zeig dich, Mörder
OT: Killer Come Hither
Autor: Louis Begley
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von: Christa Krüger
Verlag: Suhrkamp
Erschienen: Januar 2015
Seitenzahl: 302
ISBN-10: 3518424661
ISBN-13: 978-3518424667
Preis: 19.95 EUR
Das sagt der Klappentext:
Jack Dana war als US-Marine an den einschlägigen Kriegsschauplätzen der Welt im Einsatz. Nach einer Verletzung beginnt er zu schreiben, und gleich sein erster Roman wird ein großer Erfolg. Als er von einer längeren Reise zurückkehrt, muss er erfahren, dass sich sein Onkel Harry, der wie ein Vater für ihn war, in seinem Wochenendhaus auf Long Island das Leben genommen hat. Doch Jack, der seinen Onkel besser kennt als jeder andere, glaubt nicht an Selbstmord. Wollte jemand Harry aus dem Weg räumen? Doch weshalb? Und welche Rolle spielt Kerry Black dabei, die schöne Kollegin Harrys, der Jack zusehends verfällt? Jack verstrickt sich immer tiefer in die Machenschaften der einflussreichen Kanzlei, bei der Harry gearbeitet hat - und gerät bald selbst in Lebensgefahr ...
Der Autor:
Louis Begley wurde am 6. Oktober 1933 unter dem Namen Ludwik Begleiter als Sohn polnischer Juden in einer kleinen Stadt im Osten Polens (heute Ukraine) geboren. Er selbst und seine Mutter entgingen, als katholische Polen getarnt, dem Holocaust. Nach dem Ende des Krieges kam die Familie wieder zusammen. Vier Monate blieben sie in Paris, wo Vater und Sohn Englisch lernten. Im März 1947 siedelte die Familie Begleiter in die USA über und ließ sich in Flatbush/Brooklyn nieder, wo sie den Namen Begley annahm.1950 erhielt Louis Begley ein Harvard-College-Stipendium und wurde damit zum Harvard College zugelassen; 1954 legte er sein Examen in Englischer Literatur ab. Von 1956 bis 1959 studierte er an der Harvard Law School und arbeitete im Anschluss bis zum Jahr 2004 als Anwalt in der Kanzlei Debevoise & Plimpton. Ende der sechziger Jahre arbeitete er bei der französischen Niederlassung von Debevoise in Paris. 1991 legte Louis Begley seinen ersten Roman vor. Seine Werke wurden in 15 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Louis Begley lebt in New York.
Meine Meinung:
Ein lesenswerter, aber eher durchschnittlicher Roman, vielleicht auch ein wenig zu grade. Es fehlen überraschende Wendungen. Es fehlen die erzählerischen Ecken und Kanten. Dabei aber flüssig und von leichter Hand geschrieben. Der Autor hat eine angenehme Art und Weise zu erzählen. Leider fehlt diesem Buch auch etwas die Tiefe. Gerade dieses Thema hätte es verdient, dass man da ggf. ein wenig mehr ins Detail gegangen wäre. Was bedeutet wirtschaftliche Macht? Wie wirkt sie sich aus? Sind Menschen mit großer wirtschaftlicher Macht aufgrund ihres Einflusses wirklich unangreifbar?
Aber all das wird nur mehr oder weniger am Rande erwähnt, bestenfalls nur gestreift.
Das Buch „geht nicht unter die Haut“ - es unterhält den Leser lediglich ganz ordentlich. Die handelnden Personen wirken eher blaß und konturlos und sind in Wesen und in ihren Handlungen ziemlich klischeebeladen.
Und die Sexszenen – obwohl anschaulich beschrieben – hat man schon woanders viele Male gelesen. Auch da nichts Neues oder Überraschendes. Wobei der Autor nie vulgär wird – mehr US-amerikanisch klinisch rein. Doris-Day-Sex, hochgerechnet auf unser Jahrhundert.
Ein Durchschnittsroman, der ganz ordentlich unterhält – der aber nicht mehr 6 Eulenpunkte verdient hat.