Vor dem Lesen war ich ein wenig skeptisch, ob das Buch so viel Neues hergibt. Die meisten Geschichten aus den Evangelien kennt man nach einiger Zeit ziemlich gut. Doch da ich noch kein anderes Buch von Titus Müller kenne, aber unbedingt mal eines von ihm lesen wollte, habe ich mit dem Lesen begonnen.
Das Buch enthält 25 Geschichten, die sich auf Bibelstellen aus den vier Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes sowie auf Bibelstellen aus der Apostelgeschichte stützen. Dabei wird die Reihenfolge, wie die Geschichten in der Bibel erzählt werden eingehalten. Die erste Erzählung handelt von der Geburt Jesu, weiter geht es mit der Verführung Jesu durch den Teufel, mit den Wundern die Jesus tat, Auseinandersetzungen mit den Pharisäern und der Kreuzigung und Auferstehung von Jesus. Hinten im Buch gibt es eine Übersicht über die verwendeten Bibelstellen und den Namen der behandelten Geschichten, so dass bei Unsicherheiten, auf welche Bibelstelle die Erzählung sich bezieht, dort nachgeschlagen werden kann.
Mir hat das Lesen des Buches einen sehr interessanten, neuen Perspektivwechsel gebracht. Die Geschichten sind nicht wie in der Bibel erzählt, sondern werden durch zusätzliche Details und viele Dialoge lebendiger. Das Besondere an dem Buch sind aber die verschiedene Perspektive, aus denen die Erzählungen erzählt sind. Ob aus Sicht eines Dämons, aus Sicht von einem Pharisäer, von Judas, Barrabas oder Johannes dem Täufer, es sind keine typischen Perspektiven, die der Leser einnimmt. Aber durch diese Perspektiven wird das Buch spannend, denn man muss sich zwangsläufig mit der Interpretation der Geschichte auseinandersetzen und wird zur (inneren) Diskussion angeregt. Da die Erzählungen außerdem sehr kurz sind, könnte ich mir vorstellen, dass sie sich gut für einen Imput im Hauskreis oder für eine Andacht eignen.
Mein erstes Buch von Titus Müller hat mir sehr gut gefallen. Ich kann es jedem empfehlen, der sich gerne auf eine neue Art und Weise mit den Geschichten aus den Evangelien auseinandersetzen möchte und neue Inputs sucht.