Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Egmont INK; Auflage: 1 (7. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3863960793
ISBN-13: 978-3863960797
Inhaltsangabe:
Als die Studentin Guinevere Beck die Buchhandlung betritt, in der Joe arbeitet, ist er augenblicklich hingerissen von ihr. Sie ist all das, was er will: wunderschön, tough, clever und so sexy. Zum Glück bezahlt sie ihren Einkauf mit ihrer Kreditkarte, denn so kann Joe tun, was jeder normale Mensch in dieser Situation tun würde: Er googelt ihren Namen. Doch dabei bleibt es nicht. Schon bald ist Joe besessen von Beck, beginnt sie zu stalken. Mehr und mehr findet er über sie heraus, hackt ihren Facebook- und Twitter-Account, durchsucht ihre Wohnung. Er inszeniert eine Reihe von makabren Ereignissen, die Becks Welt Stück für Stück zerstören – und sie direkt in seine offenen Arme treiben. Bald kann Beck gar nicht anders als sich in den seltsamen, aber irgendwie charismatischen Typen zu verlieben, der wie für sie gemacht scheint …
Autoreninfo:
Caroline Kepnes arbeitet als Journalistin bei Entertainment Weekly und hat Drehbücher unter anderem für The Secret Life of the American Teenager und Eine himmlische Familie geschrieben. Sie hat Soziologie an der Brown-Universität studiert und lebt nun in Los Angeles.
Meine Meinung:
Titel: Ansichten eines Stalkers...
Als Leseratte machte mich der Klappentext über einen verrückten Buchhändler natürlich mehr als neugierig. Das vorliegende Buch ist der erste Roman der Autorin, der eher in die Sparte Thriller anzusiedeln ist.
Im Buch geht es um den Buchhändler Joe Goldberg, der sich in seine Kundin Guinevere Beck, Spitzname Beck, verliebt. Sie ahnt von alldem erst einmal nichts und er nutzt seine Chance ihr nachzustellen. Das Stalking wird für ihn zur Sucht und bald schwirrt ihm nur noch Beck im Kopf herum. Er muss sie haben, aber wird sie sich wirklich auf ihn einlassen?
Die Handlung wird uns über den Ich- Erzähler Joe näher gebracht und er spricht Beck stets direkt mit Du an, so dass ich als Leserin das Gefühl hatte selbst Beck zu sein. Durch die Erzählperspektive tauchen wir intensiv in Joes Gefühlswelt ein.
Der Roman beleuchtet wie man durch wenige Daten an die Identität einer Person kommen kann und wie einfach es ist, denjenigen dann zu verfolgen dank sozialer Netzwerke und Co. Das ist sehr beängstigend, denn beim Lesen stellt man sich die Frage: Wie viel gebe ich eigentlich Preis?
Joe ist wirklich alles andere als normal. Seine Gedanken und Gefühle ließen mir Schauer über die Haut laufen. Er selbst sieht sich jedoch als völlig normal an, Beck ist in seinen Augen die Verrückte. Als Protagonisten mag man ihn nicht besonders und hat dauernd Angst um Beck, aber das ist denke ich auch gewollt.
Spannend fand ich vor allem, dass Beck ein Mädchen wie du und ich ist. Das weiß auch Joe, er sieht und analysiert ihre Fehler und trotzdem kommt er nicht von ihr los. Das gibt einem das Gefühl, dass es wirklich jeden treffen kann und genauso ist es ja auch. Seine Begierde für Beck ist für den Leser nicht greifbar. Genau das ist wohl das was Stalking ausmacht: Nur die Täter begreifen was wirklich dahinter steckt.
In meinen Augen ein aktuelles und spannendes Thema, was die Autorin in ihrem Erstling gut umgesetzt hat.
Das Ende hat mich bedrückt, deutet zudem ein wenig darauf hin, dass es eine Fortsetzung geben könnte.
Fazit: Gute Unterhaltung mit Gänsehautfeeling. Gern empfehle ich dieses Debüt weiter!
Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten