Ein Jahr am Meer - Joan Anderson

  • Kurzbeschreibung
    »Ich hörte ein Prusten und Schnauben, tauchte und schwamm in tieferes Wasser. Die Robben waren da - nicht eine, sondern viele! Sie schienen jetzt Vertrauen zu mir gefaßt zu haben. Auf jeden Fall lösten sie in mir einen Augenblick des Selbstvertrauens aus. Ich wagte es, ein bißchen näher zu schwimmen, denn sie zogen mich an wie ein Magnet. Ich unterlag ihrem Zauber und begann sie nachzuahmen, tauchte, ließ mich von den Wellen wiegen, ließ mich treiben - die Robben und ich, zeitlos im Raum.« Etwa im Alter von 50 - die Söhne sind aus dem Haus, die Ehe ist eher von Gleichgültigkeit geprägt, das Leben geht seinen Gang - tut Joan Anderson etwas, das für alle, nicht zuletzt sie selbst, völlig überraschend ist. Ohne einen äußeren Anlaß dafür zu haben, folgt sie ihrem Mann nicht zu seinem neuen Job an die Westküste, sondern reist ans Meer, ans Cape Cod, wo die Familie ein kleines Cottage hat. Sie tut es, weil sie einen neuen Lebensrhythmus finden will, und taucht mit einigen Befürchtungen, aber auch entschlossen in die neue Erfahrung ein - nicht ohne sich selbst gelegentlich zu fragen, ob sie nicht einfach ein verwöhntes Gör sei. Mit Robben zu baden, im dichtesten Nebel spazieren zu gehen und eine Bekanntschaft zu machen, Fische zu verkaufen und Muscheln zu suchen für den Lebensunterhalt, allein ihren eigenen Bedürfnissen zu folgen: Neugierig und nie frei von Selbstzweifeln meistert Anderson die Herausforderungen der selbstgewählten Einsamkeit. Sie gewinnt eine neue Sicht auf ihre scheinbaren Unvollkommenheiten, begreift das Leben als work in progress. Selbstbewußt und ohne das Gefühl, stets für alles verantwortlich zu sein, kann die Autorin wieder auf ihren Mann zugehen, als dieser beschließt, bei ihr im Cottage zu wohnen.


    Autorenportrait
    Joan Anderson ist Journalistin und Kinderbuchautorin. Sie lebt mit ihrem Mann am Cape Cod.


    Quelle: Amazon


    Meine Meinung:
    Das war ein Buch, wozu ich eine Weile gebraucht habe. Joan ist so egoistisch und nimmt sich eine Auszeit. Sie hat kaum Einkommen, muss sich auch ohne Hilfe durch das Leben schlagen, hat dabei aber immer Glück und findet einen Job. Dabei trifft sie eigentlich nur nette Menschen, die ihr Leben erleichtern oder bereichern. Sie hat kaum Schwierigkeiten zu meistern, außer die, wie es in ihrem Leben weitergehen soll und zu sich selbst zu finden. Und das ist wahrhaftig nicht ganz einfach.


    Einerseits bin ich ein wenig enttäuscht, es ging mir alles zu einfach. Andererseits sind in diesem Buich so einige kluge Ratschläge enthalten, die ich beim ersten Lesen bestimmt nicht alle bewusst gelesen bzw. als klug entdeckt habe.


    Auf jeden Fall hat dieses Buch eine enorme Sehnsucht nach dem Meer in mir geweckt und den Gedanken, dass man so manches aushalten muss und kann.

  • Übrigens scheint es zu diesem Buch eine "Fortsetzung" zu geben, Amazon gibt leider noch nichts genaueres dazu bekannt.


    Und für diejenigen, die gern so etwas lesen, empfiehlt Amazon Anne Morrow Lindbergh "Muscheln in meiner Hand"

  • Habe heute das Buch "Ein Jahr am Meer" angefangen. Obwohl das Buch wohl ein Tatsachenroman ist, stört mich irgendwie die "Ich"-Form - weiß auch nicht warum. Bisher läßt es sich aber sehr schön lesen und läßt einen über seine eigene Beziehung nachdenken (im positiven Sinn)