"Wie lange noch, Bonaparte?" - Karl Zuchardt

  • Titel: "Wie lange noch, Bonaparte?"
    Autor: Karl Zuchardt


    Produktinformation lt Amazon:
    Gebundene Ausgabe: 689 Seiten
    Verlag: Mitteldt. Verl. (1956)
    ASIN: B0000BPYEY


    Über den Autor:
    * 10. Februar 1887 in Leipzig; + 12. November 1968 in Dresden,
    studierte in Freiburg/ Breisgau, Berlin und Leipzig Literatur, Geschichte, Volkswirtschaft und Philosophie, promovierte zum Doktor der Philosophie und bestand 1911 das Staatsexamen.
    1910-1912 Assistent am Historischen Institut der Universität Leipzig.
    Lehrtätigkeit ab 1912 in Leipzig.
    1913 Ernennung zum Studienrat.
    1916-1918 unterrichtete Zuchardt an der deutschen Schule in Aleppo, später Barcelona.
    Schriftstellerei ca ab Mitte der 30er Jahre.
    Während des Nationalsozialismus' überwiegend Bühnenwerke, später Epik
    Weitere Werke u.a.:
    1954: Der Spießrutenlauf, historischer Roman über die Fridericus-Legende
    1961: "Stirb, du Narr!" Roman um Heinrich VIII., Thomas Morus & Will Somers
    1965: Die Stunde der Wahrheit, historische Novellen über Heinrich VIII., Philipp II., Ludwig XIV., Friedrich II.


    Inhaltsangabe:
    Protagonist ist General Claude Francois de Malet
    Erzählt werden hier die spannenden Tage im Sommer/Herbst 1812, als Kaiser Napoleon Bonaparte, in zweiter Ehe verheiratet mit der Habsburgerin Marie Louise und Vater eines etwa eineinhalbjährigen Sohnes (Titel "König von Rom"), sich im Krieg in Russland befindet (man erinnert sich vielleicht an den Tolstoi-Roman und/oder den tollen alten Film "Krieg und Frieden" mit Audrey Hepburn, Mel Ferrer und Henry Fonda).
    In Frankreich gibt es neben den Kaisertreuen immer noch Anhänger der Republik und der Bourbonen. Malet war einst ein Anhänger Bonapartes, empfand dessen Kaiserreich aber als Verrat an der Revolution. Da er meint, Napoleon habe langsam genug Kriege geführt und vor allem, die Kriege hätten genug Menschenleben gefordert, fasst er, wegen früheren Aufbegehrens bereits inhaftiert, einen Plan...
    Wie er diesen Plan bis zu einem bestimmten Punkt umsetzt, wird hier erzählt.
    Wir erleben Personen der neuen und der alten Oberschichten genauso wie kleine Handwerker. Anhand ihrer Schicksale werden teilweise Rückblicke aus verschiedensten Perspektiven bis zum Beginn der Revolution gewährt.


    Meine Meinung:
    Nach der Lektüre von Anne Selinkos "Désirée" (und dem Film dazu) hatte ich eigentlich immer eine kleine Schwäche für Napoleon. Trotzdem lagen meine Sympathien hier eindeutig auf Malets Seite. Dem nüchternen Wikipedia-Sachverhalt hat Zuchardt, der mich schon mit "Stirb, du Narr!" völlig zu begeistern verstand, mit einer, wie ich finde, an Alexandre Dumas d. Ä. erinnernden Raffinesse Leben einzuhauchen verstanden.
    Ganz besonders gefielen mir Talleyrand und Fouché, in einer Art Hassliebe hier in einer Zweckgemeinschaft verbunden und vor allem der Fürst geradezu herzerfrischend intelligent und eloquent. :anbet :grin
    Alt - aber gut!
    10 Punkte und eine unbedingte Leseempfehlung
    :wave
    EDIT machte aus BErcelona BArcelona und weist darauf hin, dass dies nach dem Zusammenkopieren die erste Editierung war; dass es gleich mindestens 5 sein werden, liegt daran, dass mein PC mit dem Eulenforum derzeit gelegentlich Probleme hat und dabei oft ein mehrfaches Buttonbetätigen erforderlich wird - was eben auch mal schiefgeht...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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