Wölfe der Nacht - Benjamin Percy

  • Wölfe der Nacht[/B ]Benjamin Percy


    Originaltitel: The Wilding
    Aus dem Amerikanischen von Klaus Berr
    Luchterhand Verlag
    Hardcover
    ISBN 978-3-630-87376-3


    [B]Der Autor
    Benjamin Percy ist 1979 in Oregon geboren. Vor diesem Buch, seinem ersten Roman hat er zwei Bände mit Kurzgeschichten veröffentlicht.


    Inhalt und meine Meinung


    Hier gilt mal wieder: Vorsicht vor Inhaltsangaben und Klappentexten. Sie mindern das Lesevergnügen sehr, da sie zu viel von dem verraten, was im Laufe er Erzählung kunstvoll ineinander verwoben wird.
    Wir sind im modernen Oregon. Noch gibt es viel Wildnis, aber immer mehr davon wird bebaut um den modernen Menschen bequeme Freizeitmöglichkeiten zu bieten.
    Zwei Handlungsstränge berühren sich immer wieder.
    Brian hat am Irakkrieg teilgenommen und ist schwer verletzt zurückgekehrt. Die Kopfverletzung ist zwar äußerlich verheilt, Brian findet jedoch nicht wieder in ein ziviles Leben zurück. Er verdient seinen Lebensunterhalt mit einem Schlüsseldienst, gleitet jedoch immer mehr in eine eigene Parallelwelt ab.
    Justin macht mit seinem Vater Paul und dem halbwüchsigen Sohn Graham einen Jagdausflug in die Wildnis Oregons, bevor die vertraute Gegend für einen Freizeitpark für immer verändert wird.
    Paul will aus seinem Enkel einen „echten Mann“ machen und ihm alles beibringen, was dafür notwendig ist.
    Justins Frau Karen bleibt allein zu Hause. Die Ehe der beiden ist in einer Sackgasse und für die Lebensweise des Schwiegervaters hat sie ohnehin nichts übrig.
    Für alle Beteiligten verläuft das Wochenende anders als geplant.


    Zunächst habe ich um das Buch – ein Geschenk – einen Bogen gemacht und es lange im Regal liegen lassen. Wieder so ein Männer-Abenteuer-Krisen-Ding, dachte ich mir.
    Nicht zu Unrecht. Das Buch ist auch das.
    Was es trotzdem zu einem lesenswerten Buch macht, ist die grandiose Beschreibung der Natur. Zudem schildert der Autor auf beklemmende Weise, wie Menschen sich selbst und ihre Umgebung zerstören. Wie ausweglos manche Wege werden können, auf denen man einmal losgegangen ist.
    Besonders gefällt mir, wie die einzelnen Personen in ihrer eigenen Logik handeln. Eine Logik, die für mich nicht immer nachvollziehbar und teilweise sogar abstoßend ist, weil die Welt, in der sie leben, ihre eigene, fremde Welt ist.
    Eine moderne Abenteuergeschichte, gut erzählt.


    7 von 10 Punkten


    edit sagt, die Formatierungen wollen nicht so recht, wie ich will...