Gebundene Ausgabe: 114 Seiten
Verlag: Klett-Cotta
Kurzbeschreibung:
Der späte Benn in einem Band: die drei letzten Gedichtsammlungen Gottfried Benns, Fragmente (1951), Destillationen (1953) und Aprèslude (1955):
Über den Autor:
Gottfried Benn (1886-1956) ist einer der bedeutendsten deutschen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Auch in seiner Prosa, seinen Essays, autobiographischen Schriften und Briefen ist er der "Phänotyp" seiner Epoche.
Mein Eindruck:
Gottfried Benns Lyrik stand mir bisher fern. Sie ist ziemlich distanziert.
Benn schreibt kühl, manchmal bitter, ab und zu ironisch, oft aus genauen Beobachtungen schöpfend. Aber er ist kein erzählender Dichter.
Dafür gehört er schließlich auch zur Moderne, irgendwie ist er auch ein Stück seiner Zeit.
Dieser Band umfasst Benns letzte Gedichtsammlungen:
- Fragmente (1951)
- Destillationen (1953)
- Aprèslude (1955)
Sie zeigen die letzte Phase von Gottfried Benns Schaffen und stehen für eine andere Art Lyrik, eine mehr geschlossene Form.
Nachdem ich mich etwas eingelesen hatte, merkte ich schon, dass Benns Lyrik mir etwas sagt, auch wenn das nicht einfach zu benennen ist.
Manche Gedichte wirken zerbrechlich und rückbesinnend, andere kraftvoll.
Es gibt auch bittere, wo ein klagender Ton zu spüren ist.
Um mal ein, zwei Beispiel zu geben:
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Fragment,
Seelenauswürfe,
Blutgerinsel des zwanzigsten Jahrhunderts
Zerstörungen –
Aber wo nichts mehr zu zerstören ist,
selbst die Trümmer altern.
Melancholie lässt sich nicht verschweigen: Dafür sprechen sogar schon die Titel mancher auffälliger Gedichte:
Melancholie, Verzweiflung, Eingeengt, Teils-teils, und andere.
Mehr als Trauer und Tod ist es der Zustand der Leere, den Benn thematisiert.
Benn romantisiert die Schwermut nicht, zum Glück. Das schätze ich an diesen späten Werken.