Klappentext
Little Wing im Norden Wisconsins. Henry und Beth waren schon in der Schule ein Paar und haben ihren Heimatort nie verlassen. Sie kämpfen um ihre Farm und unterstützen ihren Freund Ronny, der nach einem schweren Unfall vom Rodeo-Star zum Alkoholiker wurde. Kip war als Rohstoffmakler in Chicago erfolgreich. Nach seiner Hochzeit will er in seiner alten Heimat neu beginnen, findet dort aber nur schwer Halt. Lee hat ein Album aufgenommen - »Shotgun Lovesongs« - und wurde damit zu einem international gefeierten Star. Auch ihn zieht es zurück nach Little Wing, zu seinem besten Freund Henry und dessen Frau Beth, mit der ihn mehr als eine Freundschaft verbindet. In einem unvorsichtigen Moment setzt er alles aufs Spiel.
Der Autor
Nickolas Butler, geboren 1979 in Allentown, Pennsylvania, wuchs in Eau Claire, Wisconsin auf. Er studierte an der University of Wisconsin und beim University of Iowa Writers' Workshop. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Der Klappentext beschreibt den Inhalt im Grunde umfassend. Denn viel passiert nicht in diesem Buch. Und trotzdem ist es keine Sekunde langweilig. Es liest sich wie warmer Honig.
Jeder der 5 Freunde kommt zu Wort und schildert die Dinge aus seiner Sicht. Henry, Kip, Lee, Beth und Ronny sind zusammen in der kleinen Stadt Little Wing in Wisconsin aufgewachsen. Sie waren schon immer Freunde. In der Stadt kennt jeder jeden. Es ist ein Ort fast zu schön um wahr zu sein. Es gibt keine Mißgunst, keinen Neid, alle lieben sich. Jeder wünscht sich so einen Ort, solche Freunde. Auch wenn alles sehr amerikanisch ist, sehr geschönt, ist man doch gerne da in diesem idealen Ort, mit diesen Menschen, die so bedinnunglos füreinander da sind. Was wie der größte Kitsch klingt, ist einfach ein Wohlfühlbuch, so wie man sein Leben vielleicht selber gerne hätte. Nette Menschen, gute Freunde fürs Leben. Eine schöne Geschichte, flüssig erzählt. Der Autor drückt alle Knöpfe beim Leser und ich habe mich gerne hineinziehen lassen in diese Welt.
Lee hat es geschafft, er ist ein gefeiertet Rockstar. Trotzdem zieht es ihn immer wieder zurück in seine Heimatstadt, zu seinen Freunden, bei denen er einfach er selbst sein kann. Kip ist ein wenig eigen, er strebt ebenfalls nach höherem, aber weil er trotzdem die Anerkennung seiner Jugendfreunde sucht, kauft er die alte Mühle und übernimmt sich finanziell total bei der Renovierung. Auch seine Ehe läuft nicht gut, seine Frau möchte Kinder, aber er glaubt, das er dafür ein zu schlechter Mensch ist. Herny und Beth sind das ideale Paar. Sie waren schon immer zusammen. Naja, fast immer. Es gab da eine Zeit in ihrer Jugend, da vesuchten sie, andere Leute kennenzulernen. Und in dieser Zeit warf Beth ein Auge auf Lee. Das wiederum holt die beiden 10 Jahre später wieder ein. Aber wir wären ja nicht in dieser gnadenlos harmonischen Kleinstadt, wenn nicht alles gut ausgehen würde.
"Shotgun Lovesongs" ist reines Zuckerwerk. Aber das ist Kuchen auch und trotzdem mag man Kuchen. Und auch ich, kein großer Kuchenesser, mochte dieses Buch, einfach weil es sich so gut weglesen ließt, eine so warme und wohlige Atmophäre schuf, alles so ideal und vertrauenswürdig war. Der Autor ist gut darin, die Kleinstadt und ihre Bewohner zum Leben zu erwecken. Fast möchte ich selber in so eine kleine amerikanische Stadt ziehen (wenn ich denn glauben würde, das es so eine gibt). Aber so hatte ich einfach ein paar schöne Stunden mit einem netten Wohlfühlbuch, das ich persönlich für zu idealisiert halte, aber dennoch für eine gute Geschichte. So müssen Bücher einfach auch mal sein. Schön und unterhaltend und mich als Leser in eine andere Welt entführend.