'Das geheime Leben der Violet Grant' - Seiten 001 - 097

  • Ein sehr netter Einstieg - ein toller Humor und eine schöne Geschichte, die sich mal eben so wegliest.


    Die Szene im Postamt fand ich süß (er roch wenigstens nach OP...). Die Dialoge sind sehr gut gelungen und es macht Spaß sie zu lesen, obwohl ich sie für das Jahr 1964 fast ein wenig zu modern finde. Die Warnungen "geh nicht gleich mit ihm ins Bett" finde ich etwas unglaubwürdig - hat man damals wirklich so offen gesprochen? Mir kommen die Amerikaner allgemein heute noch ziemlich verklemmt vor und ich könnte mir vorstellen, dass es damals noch schlimmer war...


    Sehr unwahrscheinlich kommt es mir auch vor, dass sie erstmal den Koffer von Violet nicht öffnen mag, sich aber so viele Gedanken über sie macht. Also ich wäre sowas von neugierig und hätte den Koffer sofort geöffnet. Vielleicht beantwortet er ja alle Fragen? :gruebel

  • Es ist ungewöhnlich für mich, ein Buch zu lesen, bei der beide Zeitebenen schon lange her sind. Hier Vivians Geschichte von 1964 und Violets von 1914. Meist ist ja eine Zeitebene in der Gegenwart handelnd. Ein wenig habe ich noch Schwierigkeiten mit der Ich-Erzählform von Vivian, die in NY lebt. im ersten Abschnitt erleben beide Damen in jungen Jahren eine Liebe zu einem, in einem Fall um viele Jahre, älteren Herrn. Bei Vivian und Dr. Paul komme ich nicht dahinter, warum sie so übereinstimmend aneinandergekettet ab da die Zeit miteinander verbringen und sie sich auch gleich zu ihm ins Bett legt. Die Kapitel handeln und berichten abwechselnd von den beiden Damen. Violet ist Vivians unbekannte Großtante, eine Person, über die sie nichts bisher wusste und die als Wissenschaftlerin in Berlin ihren Gatten umgebracht haben soll.


    Ich bin jetzt aber mal gespannt, wann der Koffer geöffnet wird!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Eskalina : Die Szenen "geh nicht gleich ins Bett mit ihm" aber auch die im Postamt, sind sehr überspitzt und unrealistisch, doch ich habe mich amüsiert über die unmögliche Mutter und die genauso unmögliche Tochter.


    Den Koffer hätte ich schon längst geöffnet und nicht noch lange gezögert oder in Bibliotheken gesucht.


    Dr Grant ist ein unsympatischer Mann, wenn Violet ihn umbringen möchte, nur zu, meinen Segen hat sie.

  • Nach den ersten Seiten, über Vivian und Violet, dachte ich ja ne, das Buch ist nichts für Dich, gib es gleich weiter.


    Vivians Erzählung fand ich einfach albern und zu überzogen während Violets Beschreibung des Versuchs nur langweilig war.
    Nun, gegen Ende des ersten Abschnitts habe ich mich zwar eingelesen und an den Stil gewöhnt, richtig gefallen tut es mir aber noch nicht, ich hoffe es packt mich noch.


    Sollte es Parallelen geben zwischen Violets und Vivians Leben?? Eine heiratet den Professor die andre lässt ihn fallen?


    Dass Violet ihren Mann umgebracht hat mag ich nicht glauben, dazu erscheint sie mir zu kontrolliert und nüchtern. Aber oft sind es ja gerade solche Charaktere, die zu impulsiven Handlungen neigen. Nun ja, warten wir es ab.

  • Zitat

    @ xania ,ich hätte ihn auch längst geöffnet ! Und dieser Dr. Grant , ist mehr als Unsymphatisch .



    Meine Meinung zum Buch :
    Der Einstieg in Buch begann gleich sehr Humorvoll , wenn ich alleine an die Szene am Postschalter denke.
    Das zarte herantasten von Vivan und Dr. Paul , keiner von beiden gibt zu viel Preis von sich,
    aber es Knistert ganz schön zwischen den Beiden....
    Dieser unimöse Koffer , was mag er verbergen und wer war Tante Violet, man spürt wie Vivan, davon angetan ist das Geheimis um Tante Violet zu Lüften.
    Sie stürzt sich ja geradezu verbissen in die Vergangen von Violet und Dr. Grant....


    Schließlich war Tante Violet eine angesehene Wissenschaftlerin, zu Hause bei Vivan schweigt man das Thema tot und stellt sich unwissend.


    Ich Frage mich warum , weil sie angeblich ihren Mann ermordet hat und mit ihrem Liebhaber floh. Hat die Liebe Familie Angst um ihren RUF !



    Schade das sie den Koffer nicht auspackte, hätte zu gerne gewusst was darin war.Ohne diesen Koffer hätte Vivan nie Dr. Paul kennengelernt .
    Violet und Vivans Leben , weisen in gewisser weise Paralellen auf....

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Arietta ()

  • Für mich war der Einstieg in`s Buch sehr gut, die Seiten flogen schnell dahin und bis ich mich versah, war ich auch schon im älteren Teil mit Violet.


    Dafür, dass Vivians Teil ja auch anfang der 1960er spielt, fand ich die Dialoge sehr frech. Auch die Aussagen der Mutter (aber geh nicht direkt mit ihm in`s Bett) fand ich sehr "modern". Stark überspitzt sozusagen.


    Der Paukenschlag erfolgte dann ja in dem Telefonat mit der Tante, die als erste Bescheid wusste, wer Violet war. Die Mutter ist vermutlich angeheiratet und zu dieser Zeit wurde Violet schon totgeschwiegen :gruebel

  • Dieser Grant ist ja ein echter Widerling. Und den heiratet sie auch noch??? Nun ja wohl zu der Zeit eher normal. Essig hilft ja nicht gegen Schwangerschaft.

  • Zitat



    Das war damals einfach üblich, das die Männer in gehobenen Kreisen, für ihre Taten einstanden. Schon alleine um einen Skandal zu vermeiden.
    Das mit dem Essig oder Essigschwämmchen , war auch so ein alter irrglaube.
    ich dachte in diesen Kreisen , vor allem waren es ja sehr gebildete Menschen, wäre man aufgeklärter gewesen...

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Arietta ()

  • Dass Violet davon keine Ahnung hat war schon klar allerdings hätte der Professor doch einfach ein Kondom benutzen können, die gibt es ja schon ziemlich lange. Aber das hätte sicher sein Vergnügen geschmälert.


    Nein, mir war die Reaktion nach dem Akt und die Behandlung Violets widerwärtig. "So das war jetzt aber mal fällig Kleine. "

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Ein sehr netter Einstieg - ein toller Humor und eine schöne Geschichte, die sich mal eben so wegliest.


    Die Szene im Postamt fand ich süß (er roch wenigstens nach OP...). Die Dialoge sind sehr gut gelungen und es macht Spaß sie zu lesen, obwohl ich sie für das Jahr 1964 fast ein wenig zu modern finde. Die Warnungen "geh nicht gleich mit ihm ins Bett" finde ich etwas unglaubwürdig - hat man damals wirklich so offen gesprochen? Mir kommen die Amerikaner allgemein heute noch ziemlich verklemmt vor und ich könnte mir vorstellen, dass es damals noch schlimmer war...


    Sehr unwahrscheinlich kommt es mir auch vor, dass sie erstmal den Koffer von Violet nicht öffnen mag, sich aber so viele Gedanken über sie macht. Also ich wäre sowas von neugierig und hätte den Koffer sofort geöffnet. Vielleicht beantwortet er ja alle Fragen? :gruebel


    Ganz meine Meinung, jeder Satz :grin.


    Vivian ist nun wirklich nicht besonders schüchtern, da verwundern ihre Skrupel, diesen Koffer zu öffnen ;-).


    Auf jeden Fall mag ich ihre Art von Liebesszenen. In manchen Dingen so erfrischend direkt - und dann wieder verhalten und in Andeutungen, so dass die Vorstellungskraft befeuert wird :-).


    Auch gefällt mir, wie unterschiedlich der Schreibstil gewählt wurde, je nachdem, ob es sich um Vivian oder Violet handelt.
    Vivians Kapitel so locker, leicht und ein bisschen frivol, Violet sehr viel ernsthafter und ein wenig spröde.


    Dr. Grant ist ein selbstverliebter Unsympath, so wie er geschildert wird. Und wie er Violet behandelt - :rolleyes.

  • Ich finde dieser Dr. Grant, nutzt Violet nach Strich und Faden aus .


    Ein Alternder Lüstling, der sich mit etwas knackigem und Jungen Schmücken will...


    Ja, dieser Koffer juckt einem in den Fingern, ich wüsste auch nur zu gerne was er für Geheimnise verbirgt.


    Vivan, ist so richtig Herzerfrischend, Humorvoll und Gradlinig.....
    Mal gespannt ob Dr. Paul so bleibt ?


    Der ganze 1. Leseabschnitt, war sehr schön geschrieben, man konnte Vergangenheit und Gegenwart sehr schön verbinden... Wenn man beim Lesen, mal Blut geleckt hat, kann und will man das Buch nich mehr aus den Händen legen....

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Arietta ()

  • Zitat

    Nein, mir war die Reaktion nach dem Akt und die Behandlung Violets widerwärtig. "So das war jetzt aber mal fällig Kleine. "



    Ich finde auch, die gab es doch schon viel Früher , könnte sein das er dann nicht so viel Vergnügen gehabt hätte....

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Arietta ()

  • Ich habe mich schon sehr auf diese Leserunde gefreut. Bisher bin ich sehr angetan von der Geschichte, die ersten Seiten flogen nur so dahin. Genial finde ich, dass beide Handlungsstränge in der Vergangenheit spielen. Doppeltes Plus für mich also, denn meist bin ich von der Gegenwartshandlung immer nicht so angetan.


    Der Humor ist schon sehr eigen, aber mir gefällt das bisher gut. Das das ein oder andere überspitzt ist, das merkt man ja sehr genau, daher stört es mich nicht. ;-)

  • Zitat

    Original von Lumos


    Auch gefällt mir, wie unterschiedlich der Schreibstil gewählt wurde, je nachdem, ob es sich um Vivian oder Violet handelt.
    Vivians Kapitel so locker, leicht und ein bisschen frivol, Violet sehr viel ernsthafter und ein wenig spröde.


    Dr. Grant ist ein selbstverliebter Unsympath, so wie er geschildert wird. Und wie er Violet behandelt - :rolleyes.


    Ja der Unterschiede fällt wirklich gleich auf, das macht es leichter die Schauplätze zu wechseln und ihnen zu folgen, wobei mich die ähnlichen Namen öfter mal zum innehalten veranlassen, damit ich weiß bei wem ich gerade bin.

  • Zitat


    Sie hat sich mit ihrem Schreibstil den unterschiedlichen Zeiten angepasst...
    Das finde ich gut. Auch hat sie die einzelnen Charaktere sehr gut beschrieben....
    Violet wurde ja noch in einer ganz anderen Zeit groß !
    Vivian , schon in einer moderneren Epoche

  • Ich bin noch nicht ganz durch mit diesem Abschnitt... ich bin ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits ist das Buch irgendwie amüsant und mal was anderes, andererseits hat es mich trotzdem noch nicht wirklich gepackt.


    Interessant finde ich, dass beide Zeitebenen in der Vergangenheit spielen, das ist ja doch eher ungewöhnlich. Dass Vivian und Dr. Paul nach dieser Begegnung auf dem Postamt gleich so aneinander kleben bleiben, überrascht mich dann doch...
    Ich hätte lieber den Koffer geöffnet als andere Recherchen anzufangen - das kann man ja dann immer noch...

  • Ich hätte auch nicht so viel Hemmungen, einen Koffer zu öffnen, der auch noch an mich adressiert ist. :grin


    Vivian und Paul kleben ja wirklich sofort aneinander. Aber ich nehme das mal so hin, auch wenn ich bisher keine derartigen Erfahrungen gemacht habe. Er war vermutlich wirklich so erschöpft, dass er nach dem Schleppen vom Paket sofort in den Tiefschlaf gefallen ist.


    1911 war es für naturwissenschaftlich interessierte Frauen noch schwierig, an der Universität Forschungen zu machen. Lieber sahen die Männer, dass sie vielleicht Kaffee und 'nen Keks reichten, wenn sie nach ihren nervenaufreibenden Diskussionen wieder ins Büro kamen. Halt so ein typischer Professor Grant. Wobei ich es schon interessant fand, was da von Violets Experiment angedeutet wurde. Offenbar hat ihr Mann das ja auch unterstützt.

  • Zitat

    Original von Findus
    Nach den ersten Seiten, über Vivian und Violet, dachte ich ja ne, das Buch ist nichts für Dich, gib es gleich weiter.


    Vivians Erzählung fand ich einfach albern und zu überzogen während Violets Beschreibung des Versuchs nur langweilig war.
    Nun, gegen Ende des ersten Abschnitts habe ich mich zwar eingelesen und an den Stil gewöhnt, richtig gefallen tut es mir aber noch nicht, ich hoffe es packt mich noch.


    Ganz ehrlich, schon als ich das Cover sah, nachdem es bei mir angekommen war, habe ich mich gefragt, ob ich da wohl nicht bei der falschen Leserunde "Hier" gerufen habe. Ich finde das Cover nämlich ziemlich blöd.


    Die Erzählebene um Vivian erinnert mich an Bücher, die ich in meiner - weit zurückliegenden -Teeniezeit gelesen habe. Dieser überzogene Humor, diese Schlagfertigkeit - das ist absolut unreal, so spricht keiner und hat auch niemals jemand. So charmant das auch rüberkommt zwischen Viven und Dr. Paul, so unrealistisch ist es.


    Violets Erzählebene ist anders, nüchterner. Allerdings finde ich ihre erste Liebeserfahrung mit Grant einfach nur - ärghs. Das ist so unerotisch, so unappetitlich, einfach nur ernüchternd. Das mag gewollt sein, ist aber elend traurig, womit sich Frauen damals zufrieden geben mussten, sexuell gesehen.


    Ich bin noch nicht so ganz drin in dem Buch. Ich finde zwar einerseits Vivians Erzählebene recht amüsant, aber gleichzeitig auch surreal und teeniehaft. Und Violet ist noch ziemlich uninteressant.

  • Bei dem Cover habe ich auch gedacht: "Ist nicht ganz so Dein Ding...doch immerhin anders als sonst." Weil mich der Klappentext interessierte und das Buch während des Lesens ohnehin in einer Stoffbuchhülle steckt, nehme ich es viel weniger wahr. An sich gefällt mir doch auch, wenn ein Cover mal ganz anders ist, abseits von der Einheitsgestaltung, mit weniger Verwechslungsgefahr beim Buchhändler!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)