Die wahren Geschichten des Philip K. Dick - Paul Williams

  • Nachschatten-Verlag
    Der grüne Zweig 168


    Broschiert: 32 Seiten


    Übersetzt von Frank Müller


    Kurzbeschreibung:
    Ein Einbruchsversuch in das brillanteste Gehirn der Science Fiction auf Erden - Wir sind hier doch auf der Erde, oder?


    Paul Williams, Nachlassverwalter der Philip K. Dick Society, hat das definitive Profil seines Freundes Dick geschrieben. PKD: unser liebster Paranoiker, Autor vom 'Bladerunner', und vielen anderen, teils verfilmten Büchern.
    Merkwürdigkeiten über einen SF-Schreiber, dessen Bücher auch für Menschen, die ansonsten keine SF lesen, zu empfehlen sind.


    Über den Autor:
    Paul Williams, geboren 1948, ist einer der bekanntesten amerikanischen Rockjournalisten. Er gilt als der "Pionier des modernen Rockjournalismus"; bereits 1966 gründete er "Crawdaddy!", das erste amerikanische Rockmagazin. Bislang sind von ihm zwanzig Bücher erschienen. Er lebte in Kalifornien.
    Williams starb 2013 in einem Hospiz in Kalifornien im Kreis seiner Familie.


    Mein Eindruck:
    Philip K. Dick war ein bedeutender Science Fiction-Autor, dessen Werk viele philosophische Denkansätze enthält. Einige seiner Bücher wurden verfilmt.


    Dieses Heft umfasst einen Beitrag von Paul Williams, der 1975 im Rolling Stone erschien.
    Paul Williams war mit Philip K.Dick befreundet. Er war Kenner seines Werkes wie seines Lebens (und später auch dessen Nachlassverwalter).


    Es ist schon auch ein Stück Text mit Zeitbezug, wenn man liest, wie Paul Williams und Dick sich auf Conventions traffen, wo die Fans Hasch rauchten. Dick selbst nahm Amphetamine (Speed).
    Eine Zeit der Freiheit und dem Kampf gegen Konventionen.


    Philip K.Dick war damals nur in Science Fiction-Kreisen in der USA bekannt.
    Der ganz große Boom um seine Bücher trat erst später, posthum ein.
    Wie man erfährt, wurde bei Dick eingebrochen und sein Haus verwüstet, möglicherweise von einer Neonazigruppe. Für den paranoid veranlagten Autor fast eine Beruhigung, so haben sich seine Wahnvorstellungen doch bestätigt. Gleichzeitig aber auch Nahrung für noch weitere Gefühle der Bedrohung und der Verfolgung. Immer neue Theorien entwickelt er über den Einbruch. War es vielleicht doch der Geheimdienst der Regierung?


    Ganz aus der Luft gegriffen scheint diese Überlegung nicht zu sein. Es war eine Zeit des politischen Umbruchs und Dick war ein engagierter Autor, der auch öffentlich Reden hielt, zum Beispiel gegen Nixon.


    Die verschiedenen Theorien um die Hintergründe des Einbruchs sind der Aufhänger des Artikels.


    Paul Williams schreibt als Freund und als Fan, aber auch mit einem journalistischen Ansatz. Er schafft es, durch seine Beobachtungen den Menschen Philip K. Dick darzustellen.
    Dabei nutzt er zusätzlich Ausschnitte aus Briefen und Gesprächen.
    Natürlich werden auch Bezüge zu den Romanen hergestellt: Das Orakel vom Berg, LSD-Astronauten, A scanner darkley u.a.


    Man erfährt auch, wie schwierig es für Dick war, seine Bücher zu veröffentlichen. Selbst Martian Time-Slip!
    Das gilt erst Recht für die 10 Romane Dicks, die keine Science Fiction waren.


    Erfolgreicher wurde PKD ab 1966 mit dem Buch UBIK, für das er auch ein Drehbuch schrieb.


    Das Heft ist kurz, aber unglaublich detailreich. Fast so wie Dicks Romane!
    Paul Williams Fazit, dass Philip K. Dick ein lebensbejahender Autor war, kann ich mich anschließen, seien die Themen seiner Romane auch noch so düster.