Klappentext:
Dein Gegner ist mächtig.
Er zeigt sich nicht.
Du kämpfst gegen Schatten.
Erst gestern stand Vincent Che Veih von der Düsseldorfer Kripo vor diesem Grab: Pia, die 17-jährige Nichte eines Kollegen, hat sich das Leben genommen und wurde hier beigesetzt.
Jetzt liegt eine zweite junge Frau inmitten der Blumen und Trauerkränze. Entstellt von zahllosen Verletzungen, Spuren eines tagelangen Martyriums. Abgelegt am Ende einer stürmischen Nacht. Warum ausgerechnet hier?
Pia und die ermordete Alina kannten einander nicht, und doch glaubt Vincent an eine Verbindung. Er beginnt, einen alten Mordfall aufzurollen und stößt auf ein Komplott, in dem seine eigene Mutter, eine bekannte RAF-Terroristin, eine Rolle spielt.
Dann verschwindet eine weitere junge Frau ...
Autor:
Horst Eckert wurde 1959 in Weiden/Oberpfalz geboren. Aufgewachsen in der ordostbayrischen Provinz. Studium in Erlangen und Berlin (Diplompolitologe). Er lebt als Autor in Düsseldorf. Von Horst Eckert sind bisher neun Kriminalromane erschienen. Für "Aufgeputscht" erhielt er von der Raymond-Chandler-Gesellschaft den "Marlowe" für den besten deutschsprachigen Kriminalroman des Jahres 1997. Für "Die Zwillingsfalle" wurde Eckert mit dem "Friedrich-Glauser-Preis" ausgezeichnet. Seine Bücher sind ins Niederländische, Tschechische und Französische übersetzt worden.
Meine Meinung:
Gleich vorweg – da mir „Schwarzlicht“ sehr gut gefallen hat und ich im Rahmen einer Lesung die Möglichkeit hatte mit dem Autor zu reden, konnte ich „Schattenboxer“, den zweiten Fall mit Vincent Che Veih natürlich nicht lange liegen lassen.
Beide Bücher sind meine absoluten Lesehighlights im April!
Pia Ziegler, die Nichte eines Kollegen von Vincent Veih, hat sich das Leben genommen. Sie war vor ca. 1 Jahr Zeugin in einem Mordfall an einem jungen Mann, dabei wurde sie selbst schwer verletzt. Der Täter, Thabo Götz, wurde verurteilt.
Nun bringt eine Initiative die sich „Freiheit für Thabo nennt, einen Entlastungszeugen ins Spiel und der Mordfall soll neu untersucht werden.
Kopf der Initiative ist ein Hagenberg, ein bekannter deutscher Liedermacher und guter Freund von Brigitte, Vincent’s Mutter. Brigitte ist eine ehemalige, verurteilte RAF Terroristin.
Kurz nach Pias Beerdigung findet ein Friedhofsgärtner auf deren Grab die Leiche einer jungen Frau, Alina Linke.
Auf den ersten Blick gibt es keine Verbindung zu Pia Ziegler. Als jedoch kurze Zeit später eine weitere junge Frau verschwindet, ist für Vincent klar, dass es einen Zusammenhang geben muss.
Zeitgleich erhält Saskia Baltes, Vincent’s neue Freundin, einen Vertrag von einem Buchverlag – sie soll ein Buch über Rolf-Werner Winneken schreiben, der Chef der Treuhandanstalt wurde 1991 ermordet. Spuren am Tatort wiesen auf eine Täterschaft der RAF hin. Diese jedoch bestritt, mit dem Mord etwas zu tun zu haben.
Es dürfte jedem Leser klar sein, dass Rolf-Werner Winneken für Detlev Rohwedder steht.
Das Buch entwickelte sich für mich ganz schnell zum Pageturner
Die komplexe Geschichte ist gut durchdacht und wirkt bestens recherchiert. Wie bereits bei „Schwarzlicht“ ist der Schreibstil sachlich, kurz, dabei aber flüssig und gut zu lesen.
Vincent Veih hat es dieses Mal mit mächtigen Gegnern zu tun, die seine Ermittlungen immer wieder boykottieren. Trotzdem bleibt er loyal, integer und sich selbst treu.
Geschickt verknüpft der Autor die Geschehnisse der Vergangenheit mit denen der Gegenwart und nach und nach kommt eine Verbindung zustande, die mich denken ließ – doch, so hätte es gewesen sein können.
Dieser Thriller bietet alles, was das Herz begehrt: politischen Bezug, etwas Verschwörungstheorie, eine temporeiche Krimihandlung, facettenreiche Figuren und einen Spannungsbogen der permanent hoch ist.
Ich bin begeistert von dem Buch und hoffe auf weitere Fälle für Vincent Veih!
Verdiente 10 Punkte