Klassiker lesen

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich manchmal ein wenig dumm vorkomme, wenn ich vor mir selber und anderen zugeben muss, dass ich in meinem Leben kaum einen Klassiker gelesen habe. Ich habe kein Abi und daher auch nie einen Deutsch-LK (heisst das eigentlich immer noch so?) gehabt. Wir haben in der Schule all die Bücher, die euch nerven oder die ihr liebt nie gelesen. Ich kenne nur das, was ich mir selber gekauft habe. Und dazu gehören nur Bücher, die relativ aktuell sind bzw. überwiegend aus der Zeit, seitdem ich lesen kann.


    Gestern war ich in einer Bahnhofsbuchhandlung und habe mal in ein paar Reclam-Bücher geguckt, allerdings war mir das nach einem Tag voller Gesetzestexte (ich hatte eine Schulung) einfach zu schwer.


    Könnt Ihr mir eure Lieblingsklassiker vorschlagen? Oder welche, die man unbedingt gelesen haben muss? Am Besten mit Begründung, warum gerade das Buch... Ich habe da so gar keinen Plan.


    Danke schon mal :-)

  • Hier war auch schon jemand auf der Suche:
    Lesetipps für 2015 gesucht: Klassiker


    Ich kann dir auf die Schnelle folgende Klassiker empfehlen:
    Shakespeare, Ein Sommernachtstraum - witzig, süß
    Dostojewski, Die Brüder Karamasow - tolle Charakterbeschreibungen
    Hesse, Narziß und Goldmund - gegensätzliche Lebensentwürfe
    Dürenmatt, Der Besuch der alten Dame - schwarzer Humor
    Gogol, Petersburger Novellen - absurd, grotesk

  • "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen ist eins meiner Lieblingsbücher :-)


    Es ist in so einer wahnsinnig schönen Sprache geschrieben und auch die Geschichte an sich finde ich zum träumen schön!


    Im England des ausgehenden 18. Jahrhunderts steht die junge und schöne Elisabeth Bennet vor einer großen Lebensentscheidung: der Wahl eines geeigneten Heiratskandidaten. Ihr allzu stolzes Wesen jedoch vernebelt ihr ein ums andere Mal den Blick, bis sie nach vielen Verwicklungen schließlich doch die Liebe ihres Lebens findet. Jane Austens berühmtester Roman »Stolz und Vorurteil«, der 1813 erschien, krönt die erste Schaffensphase der englischen Autorin und sicherte ihr einen Platz in den Annalen der Weltliteratur.

  • Auch "Dracula" zählt zu meinen Lieblings-Klassikern!


    Es gab auch letztes Jahr dazu eine interessante Leserunde hier im Forum.
    Das Buch ist in Form von Tabebüchern und Briefen geschrieben, es ist ein tolles Buch bei dem man sich wohlig gruseln kann. :-]


    Die Gestalt des Grafen Dracula ist eine der bekanntesten literarischen Figuren der Welt. Seit im Jahr 1897 der Vampirroman »Dracula« des irischen Unterhaltungsschriftstellers Bram Stoker (1847 1912, Stoker, Bram) erschien, ist sie aus Literatur und Film kaum mehr wegzudenken. Besonders das Kino hat die Vampire schnell bildgewaltig für sich entdeckt den genreeigenen Qualitäten des literarischen Originals hat dies jedoch keinen Abbruch getan. Bis heute ist Bram Stokers Roman über den jungen Anwalt Harker und den dämonischen Untoten Dracula ein schaurig-schönes Leseerlebnis.

  • Ich bin eigentlich kein großer Klassikerfan aber Wedekinds Frühlings Erwachen hat in der Schule bleibenden Eindruck bei mir gemacht und steht noch immer hier im Regal. Immer wieder interessant, was früher so verboten und zensiert war. Die Tragödie wurde übrigens auch toll als Musical umgesetzt.

    Es gibt keine Tasse Tee die groß genug- und kein Buch das lang genug für mich ist. - Lewis Carroll

  • Zitat

    Original von sapperlot


    Lady Chatterleys Liebhaber ??? :wow Nääääähhhh .... Du bist nicht der Typ dafür. :nono Evtl. Jack London? Den will ich nämlich in Kürze lesen.


    Woher willst du das denn wissen? :gruebel
    Von Hans Fallada habe ich sogar ein Buch hier. Ich habe nur gerade keine Ahnung welches.



    "Dracula" kenne ich auch schon. Ich habe es in diversen Versionen erlebt. Als Buch, als Hörbuch und auch als Live-Hörspiel :-)


    Von Wedekind kenne ich nichts, ausser dem Namen. Wenn das Buch Eindruck gemacht hat auf dich, werde ich mir das mal näher ansehen, Twomix :-)

  • Zuerst einmal: Klassiker sind einfach alte Bücher, eine zu große Ehrfurcht sollte man sich da ruhig verkneifen.... :chen


    Der Graf von Monte Christo ist mein Lieblingsbuch - Abenteuer, Spannung, Intrigen und Rache - was will man mehr?


    Als "Moby Dick" damals erschien wurde wes von der Kritik grösstenteils verrissen - macht nix,, ist auf jeden Fall ein tolles Buch.


    Scotts "Ivanhoe" habe ich seit frühster Jugend immer wieder gerne gelesen, Eine tolle Rittergeschichte (der Vater-Sohn-Konflikt um das Thema Kreuzzug wurde im Costner-Robin Hood aufgegriffen).


    Von Stevenson kann ich neben der Schatzinsel (toll, aber sooo toll nu auch nicht) auf jeden Fall den "Master von Ballantrae" empfehlen. "Ben Hur" ist auf jeden Fall auch dann noch lesenswert wenn man einen der Filme gesehen hat - was übrigens auch auf die anderen Klassiker zutrifft!


    Henry Rider Haggardts exotische, mit etwas Phantastik gewürzte Abenteuerromane sind für mich ein Höhepunkt des Genre, leider sind die Bücher nur noch gebraucht zu haben - Heyne hatte mal eine fast komplette Ausgabe. Neben Salomons Schatzkammer/Diamanten (beide Titel sind im Umlauf) ist "Marie" (eine Abenteuerschnulze um Quatermains erste Liebe) und "Sie" auf jeden Fall zum "reinschnuppern" gut geeignet.

  • Zitat

    Original von Bodo
    Zuerst einmal: Klassiker sind einfach alte Bücher, eine zu große Ehrfurcht sollte man sich da ruhig verkneifen....


    Ich finde, das kann man nicht dick genug unterstreichen.
    Sie sind alte Buecher, die noch immer aufgelegt und gelesen werden, weil sie so vielen Leuten Freude gemacht haben. Also verdienen sie genau wie jedes andere Buch, dass man sich auf sie freut und neugierig auf sie ist (und sie danach auswaehlt, ob man es tut), nicht dass man sich vor ihnen fuerchtet.
    Ich hab mal eine ganze Weile lang mit Erstsemestern "Ulysses" gelesen und den Kurs "Don't be afraid of Ulysses" genannt (das hatte ich mir von Hans Wollenschlaeger geklaut). Das kam gut: Wir haben grundsaetzlich erst hinterher darueber diskutiert, warum wir eigentlich so viel Angst vor einem Buch hatten, das derartig viel Spass macht.


    Meiner Meinung nach kommt das daher, dass wir ueber einen langen Zeitraum hinweg eingetrichtert bekommen: Buecher wie "Ulysses" sind heilige Kuehe. Die duerfen keinen Spass machen, die sind zum Verstehen da.
    Sind die gar nicht.
    Die sind da, weil sie eben da sind, und sie sind fuer uns, fuer die Leser geschrieben. Wenn wir dafuer unser Geld und unsere Zeit drangeben, duerfen wir verdammt nochmal machen, was wir wollen.
    Ulysses muss man nicht verstehen. Man darf's auch lieben. Wobei das Verstehenwollen wie bei den meisten Liebenden dann ja meist von allein kommt. Aber wer sich in Ulysses verliebt, hat's meiner Ansicht nach schon deutlich weitgehender verstanden als so mancher, der darueber Vortraege haelt. (Womit ich ganz und gar nicht gesagt habe, dass das eine das andere ausschliesst. Ich hab darueber mehr als einmal auf irgendnem Podium gelabert und lieb's immer noch! Mir haengt nur diese Ulysses-ist-nur-fuer-Leute-mit-von-uns-superschlauen-Elfenbeintuermlern-ausgestellten-Leseberechtigungsscheinen-da-Haltung, die so vielen Interessierten den Zugang verbaut, so zum Hals raus.)


    Empfehlung von mir:
    Alles lesen, was beim Einblaettern "probier's doch mal mit mir" ist, ob Hugo oder Joyce oder Kafka, Dumas oder Thomas Mann. Die beissen alle nicht! Eher beisst du rein und frisst dich suechtig dran. (Und dann wird's billig! Ganz viele von denen gibt's auf dem Reader doch umsonst oder fuer Pennies ... ueberleg dir mal, was du da sparst!)


    Sogenannte Klassiker gibt's genauso breit gefaechert wie sogenannte moderne Unterhaltungsromane. Da die zu empfehlen, die fuer dich klicken, ist schier unmoeglich.


    Wenn ich trotzdem soll, empfehle ich John Steinbeck, Graham Greene und D.H. Lawrence. Ich persoenlich denke, wenn Du Dir "Grapes of Wrath", "England Made Me" und "Sons and Lovers" (oder auch "Lady Chatterley's Lover", warum nicht, sapperlot?) auf den Nachttisch legst, drohen Dir ziemlich viele schlaflose Naechte, sonst aber nichts.
    Nur eine lebenslange Liebe.


    So war's und ist's zumindest bei mir. (Haett' ich "Grapes of Wrath" nach unserer ersten Begegnung geheiratet, wuerden wir jetzt unseren 36. Hochzeitstag feiern - und ich find ihn immer noch sexy!)


    VIEL SPASS!


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Fritzi
    Ich persönlich empfehle auch Hans Fallada, aber auch unbedingt Stefan Zweig!! :-]


    Ja, die beiden mag ich auch.
    Ein Mann will nach oben von Hans Fallada ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher!

    Viele Grüße
    Thomas


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    wyrd bid ful aræd - Das Schicksal ist unausweichlich

  • Ich mag John Steinbeck. Of Mice and Men bzw. Von Mäusen und Menschen ist großartig und sehr dünn, ist vielleicht für den Einstieg geeignet.


    Außerdem finde ich die Bronte Schwestern gut. Wuthering Heights (Sturmhöhe) und Jane Eyre gehören zu meinen Favoriten.

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Ich mag John Steinbeck. Of Mice and Men bzw. Von Mäusen und Menschen ist großartig und sehr dünn, ist vielleicht für den Einstieg geeignet.


    Außerdem finde ich die Bronte Schwestern gut. Wuthering Heights (Sturmhöhe) und Jane Eyre gehören zu meinen Favoriten.


    Stimmt Steinbeck ist auch toll... und wenn wir schon dabei sind... Thomas Mann "Die Buddenbrooks"

    Viele Grüße
    Thomas


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    wyrd bid ful aræd - Das Schicksal ist unausweichlich

  • Booklooker, ganz genauso geht es mir manchmal auch. Made hat meinen Thread ja schon verlinkt. :-)
    Also zum Tode von Günther Grass so viele von seinen Büchern schwärmten und bedauerten, welch großer Geist dort diese Welt verlassen hat, habe ich ein klitzekleines bisschen beschämt festgestellt, dass ich seine Bücher nur vom Titel her kenne aber nicht eines davon gelesen habe. Und habe mich dann lieber wieder hinter meinem Krimi versteckt :lache


    Ich habe viele tolle Tipps von den Eulen bekommen und die "interessiert mich"-Liste ist um einiges gewachsen! Letztlich bin ich bei Hans Fallada gelandet, sein Buch "Kleiner Mann, was nun?" wird u.a. zu meiner nächsten Urlaubslektüre gehören, da habe ich eindeutig mehr Ruhe dafür.


    Ich habe Jane Austen sehr gerne gelesen und auch die Bücher der Bronte-Schwestern gehören zu meinen Lieblingsbüchern.


    Ein persönliches Lieblingsbuch meiner Mutti ist "Effi Briest" von Theodor Fontane. Jetzt hat sie mich so damit angesteckt, dass ich selbst unbedingt lesen will :lache

  • "Sturmhöhe" und "Jane Eyre" habe ich auch bereits gelesen und beide für gut befunden ;-)


    Tja, "Ulysses" :gruebel
    Also, ich habe es äusserst dekorativ im Esszimmer im Bücherschrank stehen und mich bis heute nicht getraut mal einen Blick rein zu werfen. Ist ja nicht gerade ein dünnes Büchlein. Und alle haben Angst davor. Irgendwann werde ich mir das mal zutrauen und einfach mal anfangen. Bis dahin werde ich glaube ich mit einfacheren Dingen anfangen ;-)


    Kafka... Ich war in Prag im Kafka-Museum und habe viel über den Mann erfahren, mir dann auch sofort ein Buch von ihm gekauft - ich glaub es war "Die Verwandlung". Jetzt kommt das ABER: Ich habe nie reingelesen.


    Keine Ahnung, woran das liegt. Ich glaube, nach einem anstrengenden Arbeitsalltag ist es einfacher ein heute geschriebenes Buch zu lesen und nicht eins in alter und/oder anstrengender Sprache. Ich wollte mir sowas immer für den Urlaub aufheben, aber auch da habe ich immer nur "leichte Kost" gelesen. Eigentlich schade...


    Tja, und Grass... In der Buchhandlung waren massig Bücher von ihm und ja, ich kenne auch welche vom Titel... nicht vom Inhalt.


    Ich danke euch allen für die Tipps :anbet


    Edit: "Effi Briest" habe ich auch hier stehen... *seufz* und "Die Buddenbrooks"auch...