Klappentext:
An ihrem letzten Schultag erwartet Daniel Treaghus und Philipp Smiddlethorp eine böse Überraschung: Binnen 14 Tage sollen sie eine Hausarbeit über Dante Alighieris Inferno und dem bei lebendigem Leib verbrannten Ketzer Giordano Bruno anfertigen. Während Philipp beim Studium der alten Schriften auf ein verborgenes Rätsel stößt, entfacht Daniel im Online-Spiel Relictio einen Krieg epischen Ausmaßes. Keiner der beiden Freunde erahnt die schicksalhafte Verknüpfung ihrer so unterschiedlichen, von Leidenschaft geprägten Wege.
Inhalt:
Um die Versetzung zu schaffen, müssen die Schüler Phil und Dan innerhalb der ersten zwei Ferienwochen gemeinsam eine Hausaufgabe erledigen. Doch ohne Recherche ist das nicht zu schaffen. Die Jungs teilen sich auf und machen sich an die Arbeit.
Phil begibt sich in die Bibliothek – der erste seiner Besuche ist eine meiner Lieblingsszenen -, um Giordano Bruno über seine Werke kennen- und verstehen zu lernen.
Dan hingegen macht es sich leicht. Über ein Internetforum versucht er, die gewünschten Informationen über Dante Alighieri zu bekommen – und erhält eine Einladung zu einem Online-Spiel: Relictio.
Eigene Meinung:
All diese Dinge verknüpft Jacob Nomus bravourös miteinander zu einer wahnwitzigen Auflösung. Phil ist auf seinem Weg zur Erkenntnis mitunter schwierig zu begleiten, denn es fordert einen wachen Geist. Man kann aber auch unter der Prämisse, nicht alles hundertprozentig verstehen, sondern es als gegeben akzeptieren zu wollen, lesen und wird am Ende ebenso beeindruckt sein.
Dan hat bisweilen die besten Szenen, denn immer wenn er die Geschehnisse des von ihm angezettelten SciFi/Fantasy-Online-Spiel-Kriegs niederschreibt, fühle ich als Leser mich an die Hand genommen und mitgerissen.
Gut gefallen hat mir auch die belebte Welt an und um Phil herum. Wenn ich mich auch mit der Klatschpresse nicht recht anfreunden kann, das Ikarus-Haar ist grandios und ich kann nie wieder unbedarft Chips essen.
„Relictio“ ist intelligent, sprachgewaltig – und viel zu schnell zu Ende. Und hinterlässt zumindest bei mir das Gefühl, noch irgend etwas übersehen zu haben, denn nichts wurde hier unbedacht geschrieben. Deshalb werde ich es noch einmal lesen müssen, auf der Suche nach den Dingen, die mir bislang entgangen sind.