Gebundene Ausgabe: 376 Seiten
Verlag: Reprodukt
Aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
Kurzbeschreibung:
Willkommen zurück in Yop City! Aya hat es geschafft: Sie studiert Medizin. Die junge Frau hat sich gegen ihren Vater durchgesetzt, seines Zeichens eifriger Verfechter tradierter Geschlechterrollen. Aber Machos kommen nicht nur in den besten Familien vor, sie machen leider auch vor dem Hort des Geistes nicht halt. Und so muss Aya sich an der Uni der Zudringlichkeiten ihres Biologieprofessors erwehren. Als wären all das Lernen und ihre chaotischen Freundinnen Adjoua und Bintou nicht Prüfung genug. Derweil suchen Herr und Frau Sissoko verzweifelt nach ihrem Sohn Moussa – oder doch nur nach dem Familienvermögen, das dieser hat mitgehen lassen? Und im fernen Paris muss Innocent feststellen, dass Frankreich keineswegs das gelobte Land für Homosexuelle ist… Auch im zweiten und abschließenden Band ihres preisgekrönten Comics verknüpfen Marguerite Abouet und Clément Oubrerie souverän das Ernste mit dem Komischen und erlauben einen anderen Blick auf Afrika: Auf einen Alltag abseits von Krieg, Hunger und Aids.
Über die Autorin:
Marguerite Abouet, geboren 1971 in Abidjan, verbrachte ihre ersten zwölf Lebensjahre in der Elfenbeinküste, bevor sie nach Frankreich zog. Für “Aya” erhielt sie 2006 wie Clément Oubrerie den Preis für das beste Debüt beim Comicfestival im französischen Angoulême. Mit “Akissi” schreibt sie auch Comicszenarios für junge Leser.
Über den Zeichner:
Clément Oubrerie, geboren 1966 in Paris, hat in Frankreich mittlerweile über 40 Kinderbücher als Zeichner publiziert und ist Mitbegründer des 3D-Animationsstudios Station OMD. Die Serie “Aya”, sein erster Comic, entstand nach einem Szenario von Marguerite Abouet.
Über den Übersetzer:
Ulrich Pröfock wurde 1955 in Wuppertal geboren.
Seit Anfang der Neunziger Jahre Übersetzungsarbeiten überwiegend im Bereich Comic/Graphic Novel für: avant-verlag, Bries, Brockhau, Carlsen Comics, Cross Cult, Edition 52, Maro, Nona Arte, Reporter, Reprodukt, X für U
Mein Eindruck:
“Aya - Leben in Yop City” ist ein mächtiges Hardcover von Graphic Novel. Die Fortsetzung von Aya. Jeder dieser Bände enthält eigentlich 3 Hefte.
Da ich den ersten Band nicht gelesen habe, musste ich mich bei der Vielzahl von Figuren und Zusammenhängen der komplexen Handlung erst orientieren.
Die Handlung ist in der Elfenbeinküste Anfang der Achtziger Jahre angelegt, einen Handlungsstrang gibt es auch in Paris.
Es sind die drei Freundinnen Aya, Adjova und Binyou sowie ihre Familien, die im Mittelpunkt stehen. Hinzu kommt Innocent, der nach Frankreich ausgewandert ist, sich dort aber mit seiner Naivität erst zurechtfinden muss. Sein Idealismus wird aber auch ein Maßstab für die Menschen, die er trifft.
Aya ist ambitioniert und studiert Medizin, doch ein fieser Prpfessor will sie ausnutzen. Sex gegen gute Noten! Doch darauf lässt sich Aya nicht ein, woraufhin der Prof sie verleumdet und im Unterricht schikaniert.
Aya ist zwar eine selbstbewusste Frau, aber auch sehr sensibel. Es fällt ihr schwerer, sich selbst zu verteidigen, als sich um die vielen Probleme ihrer Freunde und Familie zu kümmern
Das finge ich nachvollziehbar und realistisch, dadurch wird das Buch umso wichtiger.
Es gibt noch viele andere wichtige, soziale Themen in dem Band, zum Beispiel haben sowohl in Afrika wie auch in Paris 2 Protagonisten damit Probleme, ihre Homosexualität öffentlich zu leben.
In Yop City stehen wiederum gerade die jungen Frauen im Konflikt zwischen dem Wunsch, etwas aus ihrem Leben zu machen und der traditionellen Rolle, in die sie gedrängt werden, .
Das Leben in Abidjan ist schwungvoll und interessant dargestellt und geradezu mitreißend gezeichnet. Die Szenenwechsel sind rasant.
Ich kenne nicht viele Graphic Novel, bin aber überzeugt, dass Aya ein außerordentlich gelungenes und überaus interessantes Werk dieser Kategorie ist und außerdem viel Lesestoff bietet!