'Der Löwensucher' - Seiten 394 - 489

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    Original von Findus
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    Die Lager der Schwarzen werden von der Polizei brutal aufgelöst und eine Frau bittet ihn und seine Mutter um Hilfe.
    Die ablehnende Reaktion der Mutter kann ich absolut nicht verstehen. Sieht sie denn nicht die Parallelen?? Wie kann ich selber Hilfe erwarten, wenn ich nicht bereit bin welche zu geben, das kostet sie nur einen Brief.
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    Das kann ich auch nicht verstehen. Überhaupt ist Gitelle sehr hart in ihren Entscheidungen und auch hartherzig. Sie hört die alte Frau auch gar nicht richtig an. Ich fand diese Stelle sehr traurig zu lesen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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    Original von Lumos
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    Ich glaube auch nicht, dass Isaac für Yvonne nur ein Zeitvertreib war. Ihr ist die Sache nur irgendwann über den Kopf gewachsen, dazu fühlt sie sich für das Unglück von Moses verantwortlich.
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    So schätze ich Yvonne auch ein. Immerhin setzt sie sich gegen ihre Eltern durch und verkehrt mit Isaac auch ganz offiziell. Ich denke auch, dass sie mit der Rassenproblematik nicht klar kommt. Auch das empfinde ich nicht als vordergründig.


    Zitat

    Original von Lumos
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    Und dieser absolut bizarre Trip mit dem Cadillac in dieses Elendsviertel hat ihr wahrscheinlich den Rest gegeben und sie endgültig verstört. Ich glaube, ihr ist überhaupt nicht klar geworden, in welcher Gefahr sie dort geschwebt haben. Isaac dafür um so mehr. Er war ja regelrecht in Panik - zu recht. Diese ganze Szene und auch diese Mischung von Ekel und Abscheu, Angst und Mitleid bei Isaac, Yvonnes naives, blauäugiges Verhalten, hat der Autor für meinen Geschmack großartig hingekriegt....


    Eine ganz starke Szene. :anbet
    Eine Bekannte von mir lebt seit 2 Jahren in Johannisburg und ihre anfängliche Angst, ausversehen mit dem Auto in einem "falschen Viertel" zu landen steht mir noch deutlich vor Augen. Ebenso ihre Schilderungen, mit welchen Vorsichtsmaßnahmen sie ihr Haus verlässt und in welchem eingeschränkten Radius sie sich nur bewegt.



    Avrom spielt Russisches Roulette, nur dass nicht der Zufall bestimmen soll, wer bleiben muss und wahrscheinlich stirbt, sondern Gitelle. Hier benimmt sich Isaac sehr erwachsen und meistert die Situation. Ich bin sehr gespannt, was daraus wird und ob Gitelle noch bis zur Ankunft der Geschwister lebt. Sie wirkt sehr schwach auf mich.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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    Original von Regenfisch



    Eine ganz starke Szene. :anbet
    Eine Bekannte von mir lebt seit 2 Jahren in Johannisburg und ihre anfängliche Angst, ausversehen mit dem Auto in einem "falschen Viertel" zu landen steht mir noch deutlich vor Augen. Ebenso ihre Schilderungen, mit welchen Vorsichtsmaßnahmen sie ihr Haus verlässt und in welchem eingeschränkten Radius sie sich nur bewegt.


    Ist das immer noch so schlimm? Oder eher so als wenn man in den USA in eines der schlimmen Viertel kommt??


    Ich kenne das zwar nur aus Filmen aber da ist es anscheinend auch gefährlich sich in die falsche Gegend zu begeben.

  • Zitat

    Original von Findus
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    Ist das immer noch so schlimm? Oder eher so als wenn man in den USA in eines der schlimmen Viertel kommt??


    Ich kenne das zwar nur aus Filmen aber da ist es anscheinend auch gefährlich sich in die falsche Gegend zu begeben.


    Meine Bekannten wollten nicht in einer abgeriegelten und gesicherten Anlage leben. Sie haben sich privat ein Haus gemietet, dass dann von der Firma (dem Arbeitgeber des Mannes) hochsicherheitstechnisch ausgestattet wurde. Als sie ausversehen mal selbst einen Alarm ausgelöst haben, war sofort der Sicherheitsdienst mit gezückter Maschinenpistole da. Das hat doch einiges Entsetzen ausgelöst, denn bis dato haben die beiden sich sicher gefühlt.
    Bevor sie nach Joburg zogen, mussten sie ein Sicherheitstraining absolvieren, vor allem mit dem Inhalt, wie man sich bei einem Überfall verhält.
    Meine Bekannte besucht einen Englischkurs am anderen Ende der Stadt und sie fährt einen gewältigen Umweg, um die "unsicheren" Gebiete zu vermeiden.
    Erlebt haben die beiden noch nichts.
    Von Freunden, die dort zu Besuch waren, weiß ich, dass es Stadtführungen durch die Townships gibt. Das hat mich sehr an "Berlin Feuerland" erinnert.
    Mehr kann ich nicht berichten.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin