Die Verdammten - Peter Liney

  • Der Autor: Peter Liney schrieb Sitcoms für verschiedene Fernsehsender und arbeitet darüber hinaus auch fürs Radio.


    Das Buch: Zu besseren Zeiten war Clancy eine durchaus beeindruckende Erscheinung, er war "Die Muskeln" im Dienste der Mafia - und heute ist er ein körperliches Wrack, seine Körperkraft musste er als Tribut an das Alter errichten.


    Wie viele andere, die für die Gesellschaft keinen Wert mehr haben lebt er auf einer Insel vor der Küste, auf welcher sie alle deponiert werden bis sie sterben.
    Und der Tod hat auf diesem Eiland viele Gesichter, sein grausamstes zeigt der Sensenmann immer dann, wenn dichter Nebel über die Insel zieht.


    Denn die Alten sind auf der Insel nicht allein, es gibt noch einen Gegenpart, grausam aufgestachelt und moralisch degeneriert.


    Eines Tages entdeckt Clancy den Eingang zu einem unterirdischen Tunnelsystem, welches von einem blinden Mädchen bewohnt wird, von deren Existenz keine der beiden Gruppen etwas ahnt....


    Meine Rezension: Ein bisschen von Orwells "Herr der Fliegen", ein wenig Goldings "1984" - oder anders herum wer kann schon sagen was wozu gehört wenn alles erst einmal ordentlich verrührt worden ist.


    Die düstere Zukunftsvision die uns hier präsentiert wird ist keinesfalls neu, weder das Aussondern der Alten und Schwachen noch die totale Überwachung - hier unter Anderem durch Drohnen - sind wirklich originell. Wird der Anfang der Geschichte noch durch die Ironie des Erzählers zumindest vergnüglich zu lesen, verliert sich die Geschichte schnell in Vorhersehbarkeit und Unwahrscheinlichkeiten.


    Immer ist es waaaaahhhnsinnig knapp, und dann entkommen sie doch noch um Haaresbreite.....
    Es sind einfach zu wenig Schlüsselfiguren unterwegs als das eine draufgehen könnte. Natürlich könnte man den alten Tüftler abmurksen - das wäre eine echte Überraschung - aber wer soll dann aus Abfall (!) den ganzen notwendigen Technikkram basteln? (Auch so eine Sache welche die Glaubwürdigkeit der Geschichte um den Faktor 27 senkt)


    Leider reiht sich der Autor mit diesem Werk in die lange Schlange von Kollegen ein, die mit dem Schreiben beginnen ohne wirklich etwas zu erzählen zu haben. Ob sich das in Band II bessert werde ich nicht herausfinden.