'Die Tote von Kalkgrund' - Seiten 072 - 152

  • Zitat

    Original von nofret78
    Ich hoffe, Helene und Edgar ( den mag ich inzwischen richtig gern!) finden genug Beweise um ihn wegzusperren!


    Stimmt, in diesem Abschnitt taut der richtig auf. Hatte man am Anfang noch den Eindruck er möchte den Fall nur so schnell und einfach wie möglich abschließen, blitzt hier der Mensch durch, der empört und gerührt ist, wegen Sorinas Schicksal und der die Täter einer gerechten Strafe zuführen will. Der Heilige Zorn des Herrn Schimmel ist geweckt! :-)

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Was für ein schönes Buch, ich bin nun auch mit dem zweiten Abschnitt fertig.
    Lambert ja das ist ein mieser Kerl und ich hoffe sehr dem gehts bald an den Kragen. :bonk
    Die Großmutter wußte genau wie der Rest der Familie bescheid und das ist echt traurig, weil dies ja auch im wahren Leben sehr gängig zu sein scheint. ;-(
    Ich könnte mir vorstellen, dass aus Helene und Simon ein schönes Paar wird, so zum Abschluß. :lache
    Bin schon gespannt wie es weiter geht. Schade nur noch ein Abschnitt, aber bald kommt ja dein nächstes Buch lieber Dieter. :kiss

  • Zitat

    Original von Paradise Lost


    Stimmt, in diesem Abschnitt taut der richtig auf. Hatte man am Anfang noch den Eindruck er möchte den Fall nur so schnell und einfach wie möglich abschließen, blitzt hier der Mensch durch, der empört und gerührt ist, wegen Sorinas Schicksal und der die Täter einer gerechten Strafe zuführen will. Der Heilige Zorn des Herrn Schimmel ist geweckt! :-)


    Gott sei`s gepfiffen und getrommelt, oder Dieter in dem Fall :grin

  • Wenn man das Buch so in der Hand hält, denkt man sich, dass es bestimmt rasch durchgelesen ist. Dem ist dann auch fast so: auch dieser zweite Abschnitt liest sich sehr leicht und flüssig. Und dennoch steckt so viel in den relativ wenigen Seiten drin… :anbet


    Beim Abschiedsbrief musste ich schwer schlucken. Wie verzweifelt musste das Mädchen sein und ich begreife einfach nicht, wie Menschen solches anderen antun können. :-( Der Gedanke, dass die Familien eigentlich ahnen oder gar wissen, was mit den Kindern im „schönen Europa“ passiert, ist schier unerträglich.


    Daher war ich dann auch immer wieder froh, um den besonderen Humor, der dem Leser immer wieder zwischen den Zeilen zuzwinkert. :-)


    Zitat

    Original von Ellemir
    Dieter, ich finde es toll, wie du so ernste Themen in einen Regionalkrimi packen kannst, ohne, dass der überfrachtet wirkt - und ihn trotzdem noch mit Humor auflockern kannst, ohne, dass der deplatziert wirkt.


    Ellemir, das hast du perfekt zusammengefasst!!!


    Jetzt schnell weiter arbeiten, damit ich rechtzeitig Feierabend machen kann. Ich MUSS unbedingt wissen, wie es weiter geht.

  • Zitat

    Original von Paradise Lost



    Und was hat es mit dem maskierten Kerl auf sich? Ich habe so das Gefühl, dass der nicht von Lambert kommt, da der bei dem Telefonat mit "Kevin" nicht den Anschein erweckt als wüsste er davon etwas. Ich hab eher den Verdacht, dass könnte vielleicht ein Helfershelfer von einem Konkurrenten sein, der versucht Lambert aus dem Geschäft zu drängen?


    Witzig, ich hatte ähnliche Gedanken :grin
    In meiner Vorstellung könnte es sogar ein V Mann der Polizei, bzw. LKA sein, um so Beweise an Lamberts Tätigkeiten zu bekommen.
    Wäre es Lambert, wär Tjark wohl nicht mehr am Leben...




    Die Szene mit Papa Papke war einfach nur herrlich :grin
    Nu kommt die Seeschwalben-Püppi doch wieder nach Hause.
    Mit dem Brief ging es mir, wie alle - furchtbar und sehr berührend.


    Ich weiß nicht, ob wir von unserem Wissen ausgehen können. Ich denke, in Rumänien ist die Aufklärung vielleicht etwas vorhanden, aber kaum in dem Maße, wie wir sie hier haben.
    Ich mag mir da kein Urteil drüber erlauben.

  • Lambert ist ein überheblicher Kotzbrocken. Zum Glück lässt sich Helene davon nicht beeindrucken und folgt ihrem Instinkt.


    Schimmel wird mir langsam sympathisch. Endlich hat er kapiert, dass Simon als Täter wahrscheinlich nicht in Frage kommt. Auch der Umgang mit Helene wird langsam freundlicher.


    Den Abschiedsbrief von Sorina fand ich traurig und auch die Erzählungen zum Thema Menschenhandel fand ich schrecklich. Wahnsinn, was manche Menschen um an Geld zu kommen. Sowohl die Familien die ihre Kinder verkaufen, als auch die Helfer beim schleusen.


    Mit dem Abschiedsbrief haben Helene und Schimmel aber nun endlich eine Spur um Lambert zur Strecke zu bringen.


    Zwischen Simon und Helene scheint sich was anzubahnen. Zumindest sind beide sehr voneinander angetan.


    Ich bin nach wie vor begeistert von dem Buch. Ein ernstes Thema spannend verpackt .

  • Zitat

    Original von Kirsten S.
    Schimmel hat mich in diesem Abschnitt positiv überrascht. Er ist ja gar nicht so dumm, wie er erst rüberkam. Zumindest blitz im Gespräch mit Krassner doch eine gewissene Intelligenz durch ;-)


    Mich auch. Er ist mir inzwischen richtig sympathisch, allerdings ist er für mich nicht dumm rübergekommen sondern eher gleichgültig.


    Zitat

    Original von Lesebiene
    Ich schätze, die Leute glauben tatsächlich, den Kindern geht es in Germany gut.


    Das glaube ich auch. Die bekommen sicher wer weiß was erzählt und für das Geld glaubt man sicher schneller was einem erzählt wird.

  • Das Schimmel dumm ist glaubte ich auch keine Sekunde, eher einer, der vielleicht den einfachen Weg des geringsten Widerstandes geht, einer der im Laufe der Dienstjahre vielleicht etwas eingefahren ist. Ich finde es toll, das er wieder "zum Leben erwacht"!

  • Zitat

    Original von nofret78
    Das Schimmel dumm ist glaubte ich auch keine Sekunde, eher einer, der vielleicht den einfachen Weg des geringsten Widerstandes geht, einer der im Laufe der Dienstjahre vielleicht etwas eingefahren ist. Ich finde es toll, das er wieder "zum Leben erwacht"!


    Schön, dass du das so siehst, nofret78, denn genau so hatt ich´s im Sinn: Der alte, verbiesterte, desillusionierte Kriminaler, der alles gesehen hat an menschlichen Abgründen, der nur noch rasch fertig werden will mit einem Fall, der schlicht "keinen Bock" mehr hat, gar zynisch geworden ist, wird von seiner neuen jungen Kollegin wieder "zum Leben erweckt". Sie lockt ihn aus der Reserve, bringt den guten Ermittler, der er einmal war, auf seine alten Tage wieder zum Vorschein, aber auch seine Menschlichkeit, die er hinter der arroganten, schroffen Fassade versteckt hat. Im Grunde ist sie sein "Jungbrunnen" - und das setzt sich auch fort im nächsten Fall und treibt den Grauen förmlich dazu, über sich selbst wieder hinauszuwachsen. Helene erweckt ihn also wieder zum Leben, aber das würde er natürlich freiwillig niemals zugeben ... :wave

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann


    Schön, dass du das so siehst, nofret78, denn genau so hatt ich´s im Sinn: Der alte, verbiesterte, desillusionierte Kriminaler, der alles gesehen hat an menschlichen Abgründen, der nur noch rasch fertig werden will mit einem Fall, der schlicht "keinen Bock" mehr hat, gar zynisch geworden ist, wird von seiner neuen jungen Kollegin wieder "zum Leben erweckt". Sie lockt ihn aus der Reserve, bringt den guten Ermittler, der er einmal war, auf seine alten Tage wieder zum Vorschein, aber auch seine Menschlichkeit, die er hinter der arroganten, schroffen Fassade versteckt hat. Im Grunde ist sie sein "Jungbrunnen" - und das setzt sich auch fort im nächsten Fall und treibt den Grauen förmlich dazu, über sich selbst wieder hinauszuwachsen. Helene erweckt ihn also wieder zum Leben, aber das würde er natürlich freiwillig niemals zugeben ... :wave


    Das würde eine vom Typ wie Schimmel niemals zugegeben! :lache

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann


    Das ist ein schönes Lob, für das ich herzlich danke. Denn genau darum geht es meiner Ansicht nach bei guter Unterhaltungsliteratur: Spannende Unterhaltung, nicht bierernst und immer ohne erhobenen Zeigefinger schreiben, sondern den Finger besser in eine offene Wunde der Gesellschaft legen. Nicht missionarisch, aber dicht an der Realität und dennoch genug Raum für eigene Gedanken und Schlussfolgerungen der LeserInnen lassen.


    Wenn mir das - und so verstehe ich deinen Satz - hier einigermaßen gelungen ist, bin ich sehr glücklich. Danke.


    Das ist dir auf jeden Fall gelungen.

  • Ich bin beeindruckt es liest sich ganz anders als deine ersten beiden, Dieter und gefällt mir sehr gut.



    Helene und Simon ob die beiden zusammn kommen? Sich nicht im ersten Teil ;-)


    Endlich kommt die Seeschwalbe wieder zurück ich mag den Berliner
    und Simon mag ich auch sehr.


    Helene ist ganz schön taff. Schimmel ist eben ein gebürtiger Norddeutscher der noch ein paar ruhige Jahre in seinem Beruf haben möchte. Lambert ein Dreckskerl und Tjark tut mir leid, wobei ich seine Oma cool finde.


    Sorina möge im Himmel glücklicher werden und die Oma von ihr auch. Solche Armutsverhältnisse können wir uns sicher gar nicht vorstellen wie da unten herrscht..

  • Ich hab mich grad mal auf den neuesten Stand gebracht und eure Posts gelesen.


    Die Überlegungen zu Edgar Schimmel unterschreibe ich da voll mit. Bei ihm war das nur noch das Warten auf den Ruhestand, denk ich. Aber da hat er Helene nicht auf der Rechnung gehabt :lache

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Das Buch lässt sich sehr gut und fließend lesen. Es ist alles enthalten, was ich für einen guten Regionalkrimi brauche: Interessante Themen (Menschenhandel), Mord, eine tolle Gegend, sehr unterhaltsame Charaktere und eine sehr gute Prise Humor, einen Humor, der mir gut gefällt. Diesen Abschnitt habe ich in einem Rutsch gelesen.


    Lambert war mir von Anfang an undurchsichtig. Dass hier nun alle Stricke zusammen zu führen scheinen, ist für mich kein Wunder. Menschenhandel ist aber auch ein mehr als widerliches Geschäft. Sorinas Selbstmord und ihr Abschiedsbrief haben mich total berüht und noch wütender gemacht auf dieses ganze Geschäft mit den Menschen. Haben die Menschen im Osten wirklich so gar keine Ahnung davon, was mit den Kindern passiert? Auch wenn sie noch soweit von allem weltlichen entfernt leben? Sie sind doch nicht die ersten, die auf solche Scheinverträge reinfallen. Sie müssen doch mitbekommen, dass sich die Kinder nie wieder melden. Ich hoffe, es ist mittlerweile wirklich so, dass die Behörden dort langsam reagieren. Allerdings … wie schlecht kann es einem gehen, wenn er sich lieber so einen dicken Fernseher holt, als das Geld vernünftig für seine Familie anzulegen. Drei Kinder weg aus einer Familie, eine schäbige Unterkunft weiterhin, aber … ein Farb-TV. Etwas unverständlich.


    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Lambert hinter Olsens Verschwinden steckt. Wenn das der Fall ist, wird dieser bestimmt nicht mehr lange leben.


    Simon ist für mich ein sympathischer Charakter, der wird sich wieder rappeln. Für mich hat er absolut nichts mit dem Tod seiner Frau zu tun. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich bei ihm und Helene was entwickeln könnte.


    Schimmel macht sich. Vielleicht packt ihn jetzt zum Schluss seiner Arbeitszeit doch noch mal der Ehrgeiz, was auch an Helene liegen könnte. Er hat auf jeden Fall einige gute Ideen.


    Weiterhin mein Highlight: Frau Sörensen. Gut gefallen hat mir auch der Papke und seine Einstellungen, die sich positiv für Simon auswirken. Es hat sich ausgepüppit.


    Insgesamt viele Informationen, viel Geschehen, Schreckliches wechselt sich mit humorvollem ab … nun auf zum Ende.

    :lesend Mary Kay Andrews - Winterfunkeln

    --------------------

    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

    SuB: 324

  • Dieter, ich bin beeindruckt von deiner Schreibweise. Leider kam ich erst heute dazu, den zweiten Abschnitt zu lesen, da mich die letzte Woche anderweitig auf Trab gehalten hat und doch war ich sofort wieder drin in der Geschichte. Sehr flüssig liest sie sich! :-]


    Für Simon und Helene hege ich große Sympathien, sie haben ein etwas unrund laufendes Leben mit Problemen, die man auch aus dem Bekanntenkreis oder von sich kennt. Insgesamt nicht übertrieben. Gerade bei Helene freut mich das sehr, denn ich hab inzwischen keine Lust mehr auf Kommissare zu treffen, die komplett fertig mit sich selbst und der Welt sind, am Ende jedoch jedes kleinste Detail aufdecken. Das wirkt zu oft unglaubwürdig und nimmt mir die Freude am Lesen. Dir gelingt es jedoch sehr gut, diesen beiden Charakteren die nötige Glaubwürdigkeit zu verleihen. Sie sind keine Helden, aber auch nicht am Ende. Das gefällt mir! Und ich rechne damit, dass sich die beiden verlieben... :heisseliebe


    Tjark wird wohl bei Lambert im Keller sitzen oder ist das womöglich nur ein Red Herring? Ich bin gespannt. Lambert ist jedenfalls ein aalglatter Typ und seine Gedanken an die Kinder-/Jugendzeit fand ich sehr interessant. Darüber hätte ich sogar noch mehr lesen wollen, schade, dass Mariella ihn dann aber doch noch aus seinen Gedanken reißen konnte. Jedenfalls faszinieren mich solche Charaktere.


    Schimmel enwickelt sich ja komplett anders als ursprünglich von mir gedacht. Diese Wendung gefällt mir viel besser und tut dem Buch gut.


    Der Menschenhandel an sich nimmt mich mit. Die vielen jungen Menschen... Man denkt da automatisch an seine Küken. :-( Sorinas Abschiedsbrief hat mich berührt und dass die Übersetzerin die rumänischen Fehler auch im Deutschen beibehalten hat, gibt dem Ganzen noch mehr Tiefe. Gut, dass zwischen dem einen und anderen tragischen Ereignis immer wieder eine leichte Brise Humor gestreut wird.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht! :-]

  • Auch ich habe diesen zweiten Abschnitt verschlungen.


    Ich hoffe ja, dass Lambert seine gerechte Strafe bekommt. Wie kann ein Mensch so sein. Leider ist dies nicht nur eine Geschichte, sondern der Menschenhandel blüht ja tatsächlich. Ich finde das grausam. Hier müssen nicht nur Mädchen dran glauben, sondern auch Jungs. Furchtbar.


    Dann der Abschiedsbrief von Sorina zeigt ja das ganze Elend.


    Es hat mich beruhigt, dass Helene nicht nachgibt und ihre Nachforschungen weiter vorantreibt.


    Bin so gespannt wie es weitergeht.
    Viele Grüße :wave

  • Der Abschiedsbrief war eine gute Idee, was mich allerdings ein wenig gewundert hat:


    dass die Bewacher der Mädchen ihn nicht gefunden haben, gut er war im Slip versteckt, aber ich könnte mir vorstellen, dass solche Leute auf Nummer sicher gehen und auch die Bekleidung komplett filzen.


    Lambert hat sich als das Schwein entpuppt, als das er von Anfang an im Verdacht stand zu sein. Anders als einige Vorredner wundere ich mich nicht über ihn. Derartige Geschäftsmänner gibt es auf allen Kontinenten, in allen Altersklassen.
    Da wird nicht mehr hinterfragt, womit gehandelt wird, geschweige denn moralische Grundsätze herangezogen. Ware ist Geld und solange das Geld stimmt, ist die Welt in Ordnung.


    Die große Frage bleibt, warum die Tote sich für Lambert entschieden hat? Er ist ein Blender, aber diese Repressalien, dass sie nicht mehr mit Simon sprechen durfte etc. warum lässt sich das eine moderne Frau gefallen?
    Das erschließt sich für mich nicht aus dem Text.

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Zitat

    Original von Elbereth
    ... aber ich könnte mir vorstellen, dass solche Leute auf Nummer sicher gehen und auch die Bekleidung komplett filzen.


    Vielleicht spielten da Dunkelheit, Sturm und Hektik eine Rolle? Zudem ist Tjark ja auch kein Profi, sondern eher ein Trottel. Da kann schon mal was schiefgehen. Man könnte allerdings sagen, dass es großes Glück und großer Zufall war, dass der Zettel bei der stürmischen See nicht aus dem Slip gespült wurde und trotz Salzwasser lesbar blieb.



    Zitat

    Original von Elbereth
    warum die Tote sich für Lambert entschieden hat?


    Sie ist ja eigentlich keine so richtig moderne Frau, sondern hat ihren ersten Freund geheiratet und sonst noch nicht viel erlebt. Dies machte sie wohl empfänglich und blind für die Verführungstricks von Lambert.