Hier kann zu den Seiten 72 - 152 (Kap. 11 - 23) geschrieben werden.
'Die Tote von Kalkgrund' - Seiten 072 - 152
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Alles läuft auf Lambert raus. Der hat ordentlich Dreck am Stecken, aber keiner konnte ihm bislang etwas nachweisen.
Simon ist mittlerweile auf freiem Fuß, und begibt sich auf die Suche nach Olsen. Der jedoch wurde von Lambert? geschnappt und wird gefoltert. Ist es Lambert oder eine noch unbekannte Person? Am ehesten schon Lambert. Ich könnte mir vorstellen, dass er zu Olsen's Gefängnis ging, als er in diesem Schuppen verschwunden ist. Noch lebt Olsen, aber ich denke, nicht mehr lange.Schimmel hat mich in diesem Abschnitt positiv überrascht. Er ist ja gar nicht so dumm, wie er erst rüberkam. Zumindest blitz im Gespräch mit Krassner doch eine gewissene Intelligenz durch .
Sorinas Abschiedsbrief und ihr Tod haben mich berührt, ebenso, wie mich die Reaktion der Oma entsetzt hat. Vor ihrem neuen großen Flachbildfernseher ... . Mitten im Nirgendwo ... . Kinder verkaufen und Fernseher anschaffen .
Helenes Interview mit Lambert hat mir sehr gut gefallen. Lambert ist mit allen Wassern gewaschen, aber Helene kann auch wirklich gut damit umgehen. Ich bin gespannt, ob sich Lambert noch an ihr rächt. Das würde zu ihm passen, da sie nicht vor ihm gekuscht hat.
Und zwischen Helen und Simon scheint sich etwas anzubahnen.
Schön, eigentlich fast witzig, die Szene, in der Hush-Puppy von seinem missglückten Manöver berichtet .
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Als ich die Szene in Rumänien las wurde ich fast zynisch. Schön, so ein Flachbildfernseher ist ein besseres Verhüterli als alles andere. Produzieren die wenigstens keine Kinder zum verkaufen mehr. Das ist allerdings verdammt arrogant aus guter wirtschaftlicher Lage so etwas zu schreiben. Den Menschen dort geht es teilweise so dreckig, dass sie sich wirklich nicht mehr zu helfen wissen und lieber hoffen ihre Tochter ist doch die, die Kindermädchen und nicht Frischfleisch wird.
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Ich schätze, die Leute glauben tatsächlich, den Kindern geht es in Germany gut.
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Ich sehe das anders. Das ist wie bei der letzten Leserunde zu Charlies Paralympicsbuch. Die Leute wollten glauben den Kindern geht es in den Heimen gut, sie wollten von Euthanasie nichts wissen, sie waren sich aber sehr darüber im Klaren, dass da was nicht richtig läuft und erst als tapfere Menschen deutlich nein geschrien haben konnten die Morde gestoppt werden.
Hier beschreibt Dieter durchaus, dass in Rumänien mittlerweile angekommen ist, was da den Bürgern des eigenen Staates angetan wird und das die eben nicht wie Arbeitnehmer in einem prosperierenden Land Gelder an ihre Verwandten schicken werden, die letztlich der rumänischen Volkswirtschaft zu gute kommen, sondern, dass sie in Kisten zurückkommen oder als mittellose ausgespuckte menschliche Wracks. Deshalb reagieren jetzt auch die Behörden, denen etwas illegale Arbeit ihrer Landsleute im Ausland nie graue Haare gemacht hätte.
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Ich denke auch, dass die Eltern sich durchaus bewusst sind, dass da mit diesen Verträgen etwas nicht stimmt. Sie es aber nicht wahrhaben wollen. Was mich gestört hat, war die versuchte Argumentation der Großmutter "... Wir verhungern hier." S.150 li oben. Und dann der Fernseher. DAS geht nicht.
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M.E. wußten nicht alle, was los ist. Sowohl bei Charlie in Deutschland als auch heute in Rumänien. Bis Otto Normalverbraucher mitbekommen hatte, was los war, war es zu spät.
Und in Rumänien war es ja auch so, dass gerade die ältere Bevölkerung schlecht ausgebildet war. Viele hatten - wenn überhaupt - nur einige Jahre Volksschule. Und wenn dann die Leute entsprechend "bearbeitet" wurden, dein Kind bekommt Arbeit, eine Wohnung, Essen und Trinken. Die Eltern bekamen Geld und wie hier einen Farbfernseher. Als die Internationale Polizei dann in Rumänien aktiv wurde, kam erst einmal so einiges raus.
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Zitat
Original von Kirsten S.
Schön, eigentlich fast witzig, die Szene, in der Hush-Puppy von seinem missglückten Manöver berichtet .
Und so wahr! Genau so einen Vorfall habe ich an derselben Stelle einmal beobachtet. Es war zum Fürchten! Der Kerl hat damals aber auch noch seine Frau lautstark "zur Sau" gemacht, um von seiner eigenen Unfähigkeit abzulenken. Gruselig war´s.
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Wie viel in so einem Abschnitt doch drin stecken kann.
Ich habe so über die Papkes lachen müssen, was mir dann im Halse stecken blieb, als sich der Besuch der rumänischen Polizei bei Sorinas Großmutter direkt anschließt. Mir ging es da wie Beo. Da wurde sehr gut der Finger auf eine Wunde gelegt in diesem "schönen Europa". Auch etwas wo all zu gerne weggeschaut wird.
Auch der Abschiedsbrief hat mich sehr berührt. Die Verknüpfung dieses ernsten Themas mit dem norddeutschen Humor gefällt mir sehr. -
Ich finde das mit dem Fernseher eigentlich sehr stimmig. Da versucht jemand, ein Stück vom Kuchen, vom Luxus der Länder Mitteleuropas für sich zu erobern. Da ist der Fernseher zum einen Statussymbol, Zeichen dafür, jetzt auch in der modernen, technisierten Zeit angekommen zu sein, und zum anderen natürlich auch eine Ablenkung vom eigenen Alltag. Beobachtet man hier ja im kleinen auch - selbst Leute mit wenig Geld investieren das gern in Smartphones, am Auto wird festgehalten, auch wo es eigentlich nicht nötig ist und die Finanzen es eher nicht hergeben. Eigentlich nur menschlich...
Dieter, ich finde es toll, wie du so ernste Themen in einen Regionalkrimi packen kannst, ohne, dass der überfrachtet wirkt - und ihn trotzdem noch mit Humor auflockern kannst, ohne, dass der deplatziert wirkt.
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Zitat
Original von Ellemir
Dieter, ich finde es toll, wie du so ernste Themen in einen Regionalkrimi packen kannst, ohne, dass der überfrachtet wirkt - und ihn trotzdem noch mit Humor auflockern kannst, ohne, dass der deplatziert wirkt.
Das ist ein schönes Lob, für das ich herzlich danke. Denn genau darum geht es meiner Ansicht nach bei guter Unterhaltungsliteratur: Spannende Unterhaltung, nicht bierernst und immer ohne erhobenen Zeigefinger schreiben, sondern den Finger besser in eine offene Wunde der Gesellschaft legen. Nicht missionarisch, aber dicht an der Realität und dennoch genug Raum für eigene Gedanken und Schlussfolgerungen der LeserInnen lassen.
Wenn mir das - und so verstehe ich deinen Satz - hier einigermaßen gelungen ist, bin ich sehr glücklich. Danke.
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Original von Saiya
Wie viel in so einem Abschnitt doch drin stecken kann. (...) Die Verknüpfung dieses ernsten Themas mit dem norddeutschen Humor gefällt mir sehr.Danke für diese Bemerkung, Saiya. Schön, sowas lesen zu dürfen, denn genau das macht für mich gute Unterhaltungsliteratur aus. Nach diesem Grundmuster sind auch die kommenden Helene-Christ-Romane gebaut.
Freu mich, dass das gut ankommt!
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Original von Dieter Neumann
Das ist ein schönes Lob, für das ich herzlich danke. Denn genau darum geht es meiner Ansicht nach bei guter Unterhaltungsliteratur: Spannende Unterhaltung, nicht bierernst und immer ohne erhobenen Zeigefinger schreiben, sondern den Finger besser in eine offene Wunde der Gesellschaft legen. Nicht missionarisch, aber dicht an der Realität und dennoch genug Raum für eigene Gedanken und Schlussfolgerungen der LeserInnen lassen.
Wenn mir das - und so verstehe ich deinen Satz - hier einigermaßen gelungen ist, bin ich sehr glücklich. Danke.
Du hast mich völlig richtig verstanden.
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Lambert ist also tatsächlich der große Bösewicht und Chef des Mädchenrings. Was für ein kaltschnäuziger Typ! Der scheint ja völlig herzlos. Wie konnte Lisa Simonsen nur auf den reinfallen, war wohl anfangs gehörig geblendet von den Maßanzügen und dem arroganten Selbstbewusstsein.
Zu blöd für Lambert, dass er sich mit ein paar weniger raffinierten Kleinkriminellen einlassen muss und Kevin ihn möglicherweise echt in Schwierigkeiten bringt, weil er Olsen in die polizeilichen Ermittlungen verwickelt hat. Wäre ja schön, wenn der Verbrecherring dadurch entlarvt würde, dass Lambert nun zum Mordverdächtigen geworden ist und zusätzlich seine anderen Machenschaften nochmal genauer untersucht werden.
Was die Familien in Rumänien da tun? Ich kann mir gut vorstellen, dass man viele Dinge einfach nicht kritisch hinterfragt, weil man sie einerseits nicht wahrhaben will oder es einfach nicht glauben kann. Und weil man andererseits dann auf das Geld verzichten müsste. Und da gibt es ja immer noch die kleine Chance, dass es den Kindern im Ausland wirklich besser geht, daran hält man sich fest. Solche Rückmeldungen wie Sorinas Brief wird man als Familie nicht oft bekommen. Der war ja richtig schlimm ...
Schimmel ist ja doch nicht so träge und dumm wie ich befürchtet habe. Er macht in diesem Abschnitt ordentliche Polizeiarbeit.
Und die Seeschwalbe findet auch wieder zu Simon zurück.
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Ich bin sehr erstaunt, wie viel in diesen "wenigen Seiten" passiert.
Simon scheint auf dem Weg zu sein, wieder mit sich selbst ins Reine zu kommen. Das er die Seeschwalbe wieder unter seine Fittiche bekommt, ist sicher ein kleines Licht am Horizont für ihn. Und auch die Sympathie zwischen ihm und Helene macht Hoffnung auf ein persönliches Happy End.
Tjark wird von einem Unbekannten gefangen gehalten. Lambert?
Kommissar Schimmel hat sich positiv gedreht. Vielleicht brauchte sein Ermittlerinstinkt einfach einen kleinen Anschubser.Das freut mich sehr. Er und Helene könnte ich mich schon als super Team vorstellen. Und Helene ist einfach klasse!
Bleibenden Eindruck hat auf jeden Fall Sorinas Brief und die Befragung ihrer Großmutter hinterlassen. Da merkt man mal wieder, auf welch hohem Niveau wir manchmal jammern
ZitatOriginal von Ellemir
Dieter, ich finde es toll, wie du so ernste Themen in einen Regionalkrimi packen kannst, ohne, dass der überfrachtet wirkt - und ihn trotzdem noch mit Humor auflockern kannst, ohne, dass der deplatziert wirkt.100 %
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Und was denkt ihr wer der Mörder ist? Ich bin noch nicht so weit deswegen habe ich Eure Post noch nicht gelesen.
Aber Lambert kommt für mich auch schon in die engere Auswahl..
Dr. Feder ist sehr sympathisch und ich sehe Beo in ihm.
Simon ist auch nett den mag ich und das er natürlich jetzt auf eigene Faust ermittelt ist klar..
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Oh, ich habe hier ja noch gar nichts geschrieben. Ich habe gestern Abend den Abschnitt gelesen. Lambert kommt für mich als Täter auch in die engere Wahl.
Nett fand ich die Szenen am Strand mit den Bernsteinsuchern und auch das Telefonat mit dem Berliner "Püppi-Dilettanten".Dass Menschenhandel in dieser Form existiert, ist ja schon sehr lange bekannt und leider sehr schwer zu bekämpfen, besonders wenn einflussreiche Personen daran beteiligt sind.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich an der Stelle - Schimmel lässt sich das so erklären und wirkt so, als habe er noch nie von dieser Art Menschenhandel gehört und das kann ich mir von einem Kripobeamten nicht vorstellen, wo das doch inzwischen jede Omi weiß, die einen TV besitzt oder Zeitung liest. Vielleicht war es ja eine Möglichkeit, das Ganze für den Leser zu erklären, aber es wirkte auf mich zu sehr nach Erklärbär, weil die Unterhaltung von Fachleuten gefürht wurde, die sich mit diesem Thema auskennen. Damuss niemand dem anderen noch etwas erklären...
Gefährlich wird es nun für Simon, bzw. für Helene. Wird sie ihrem Beschützerinstinkt nachgeben, oder professionell bleiben? Ich bin gespannt...
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Ich komm auch jetzt erst dazu in Ruhe zu posten, obwohl ich schon seit Freitag durch bin mit dem Abschnitt.
Es zeichnet sich immer klarer ab, dass Lambert mächtig Dreck am Stecken hat. Er ist ganz groß im Menschenhandel-Geschäft tätig und trägt nach außen das Gesicht des großen Wohltäters. So ein richtig aalglatter Drecksack (harmlos ausgedrückt). Der Tod von Lisa scheint ihn ja nicht groß zu kümmern, aber ist er deshalb auch wirklich der Mörder? Auch wenn er veranlasst hat, dass ein Zeuge Simon belasten soll. Letzten Endes ist es ja auch so, dass ihr Tod unnötig Aufmerksamkeit auf ihn lenkt. Ich bin mir sicher, dass er weiß, dass er unter Beobachtung steht. Da wäre das ja schon auch ziemlich dumm.Und was hat es mit dem maskierten Kerl auf sich? Ich habe so das Gefühl, dass der nicht von Lambert kommt, da der bei dem Telefonat mit "Kevin" nicht den Anschein erweckt als wüsste er davon etwas. Ich hab eher den Verdacht, dass könnte vielleicht ein Helfershelfer von einem Konkurrenten sein, der versucht Lambert aus dem Geschäft zu drängen?
Die Stelle als das Messer gefunden wird, war jetzt nicht ganz so günstig. Hätte es sich tatsächlich um die Tatwaffe gehandelt, hätte Simon doch klar sein müssen, dass das neuen Verdacht auf ihn lenkt, weil er den Spieß umdreht und dem Hauptbelastungzeugen die Tatwaffe "unterjubeln" wird und sie dann günstigerweise auch noch selber findet. Immerhin deutet Helene auch an, dass zumindest Schimmel diese Theorie vermutlich verfolgt hätte.
Ach ja, und dann die Sache mit Frau Sörensen. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass es ironisch von Simon gemeint war, dass er ihr beigebracht hat Messer und Sägen nur am Griff aufzunehmen. Weil, wenn ich meinen Hund schon dahingehend schule, dann doch wohl eher dass er solche Sachen GAR NICHT in den Mund nimmt.Immerhin was das Boot angeht, zeichnet sich für Simon ein Happy End ab. War wohl doch kein so schlechter Kerl, der Herr Hush Puppy.
Die Großmutter in Rumänien tat mir zuerst mal sehr leid, weil die Polizisten so ruppig mit ihr umgingen und sie auch angeschrieben haben. Aber so nach und nach bekommt man doch den Eindruck, dass sie vielleicht insgeheim doch gewusst hat was Sache ist (wie der Rest der Familie) und einfach nur die Scheuklappen aufgesetzt hat. Der Familie geht's erst mal etwas besser und vielleicht hat das Mädchen ja doch Glück und schafft es im Ausland. Es gibt ja einen Vertrag. Ich glaube auch, dass es schwer ist, aus unserer Situation zu beurteilen wie diese Leute "sich zu verhalten haben", aber eben genau das Beispiel mit dem neuen Fernseher zeigt auch, dass dieses Geld ja offenbar nicht zum Überleben nötig war oder etwa in eine bessere Zukunft für die anderen Geschwister investiert wurde. Eine sehr traurige Geschichte.
Dann geht's jetzt also auf in den letzten Abschnitt...
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Meine Vermutung, dass Lambert mit dem Menschenhandel zu tun hat, erwies sich also als richtig, nur konnte ihm leider nie etwas nachgewiesen werden. Ich hoffe, Helene und Edgar ( den mag ich inzwischen richtig gern!) finden genug Beweise um ihn wegzusperren!
Ich denke auch, das Lisa etwas mitbekommen hat und deshalb sterben musste. Ob Lambert sie selbst getötet hat oder einer seiner Handlanger? Ich tippe mal auf ihn selbst.
Er ist auch zu eiskalt für einen "trauernden" Lebensgefährten. Sein Verhalten Helene gegenüber deutet für mich darauf hin, dass Lisa für ihn nur Mittel zum Zweck war. Als Mensch war sie ihm sicher Scheißegal.Noch rätselhaft ist der Unbekannte, der Tjark gefangen hält. Ich glaube irgendwie nicht, dass er mit Lambert und Konsorten zu tun hat...
Die Szene in Rumänien fand ich heftig. Ich denke, insgeheim ahnen die Leute doch was mit den Kindern passiert. So weltfremd kann man doch nicht sein! Die Geschichte mit Sorina hat mich ebenfalls schlucken lassen - schlimm das sowas überall in der Welt immer noch tagtäglich passiert...
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Zitat
Original von Ellemir
Dieter, ich finde es toll, wie du so ernste Themen in einen Regionalkrimi packen kannst, ohne, dass der überfrachtet wirkt - und ihn trotzdem noch mit Humor auflockern kannst, ohne, dass der deplatziert wirkt.Dem kann ich mich nur anschließen, besser kann man das nicht sagen!