"Kein Engel so rein" - von Michael Connelly

  • Kein Engel so rein
    Michael Connelly,


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Detective Bosch hat kein gutes Los gezogen. Als in unzugänglichem Gelände menschliche Knochen gefunden werden, muss er in einem Mordfall ermitteln, der mehr als 20 Jahre zurückliegt. Kein Engel so rein erweist sich als subtiler, fesselnder und höchst lesenswerter Polizei-Thriller.
    Harry Boschs richtiger Vorname lautet Hieronymus, und sein Name ist Programm. Der Held des exzellenten amerikanischen Autors Michael Connelly wird von Gespenstern heimgesucht wie sein Namensvetter. Eines der unangenehmsten peinigt ihn mit der existenziellen Frage nach dem Sinn oder der Sinnlosigkeit des eigenen Tuns. Bosch ist Polizist mit Leib und Seele, dennoch reibt ihn sein Dasein als moderner Sisyphos mehr und mehr auf. Als in einem abgelegenen Tal an der Peripherie von Los Angeles Knochen gefunden werden, die sich bei näherer Untersuchung als menschliche Kinderknochen herausstellen, hat er einen Fall am Hals, der mehr als 20 Jahre zurückliegt. Die Ermittlungen stürzen ihn in größere Selbstzweifel denn je. Ein Unschuldiger stirbt und seine Kollegin und Freundin Julia Brasher wird bei einer Verhaftung schwer verletzt. Bosch gibt sich die Schuld und seine Ermittlungsmethoden bringen ihn wieder einmal in Konflikt mit seinen Vorgesetzten. Aber Bosch macht das grausame Schicksal des Opfers zu seiner persönlichen Angelegenheit.


    Wenig geschieht in Michael Connellys Thriller. Action ist hier Fehlanzeige. Dennoch zeichnet sich der Roman durch vibrierende Spannung aus. Connelly vermag aus einem Routinefall das besondere, das menschliche Element zu destillieren. Subtilität setzt Connelly gegen Plakatives, starke innere Monologe gegen Geschwätz und eine faszinierende Hauptfigur gegen Abziehbilder. Hier produziert keiner in Serie, hier ist jede Geschichte dem Autor wichtig, hier wird kein Leser mit dem ewig Gleichen gelangweilt. Unbedingt lesenswert! --Ulrich Deurer -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Gebundene Ausgabe.


    Kurzbeschreibung
    Ein Knochenfund in den Hügeln über Hollywood bringt Detective Harry Bosch auf die Spur eines seit vielen Jahren vermissten Jungen. Dessen Schicksal erinnert ihn schmerzlich an seine eigene Kindheit. Obwohl die Akte über den Jungen schon längst geschlossen ist, will Bosch gegen den Widerstand einiger Kollegen herausfinden, wie das Kind ums Leben kam.



    Meine (wenn auch kurze) Meinung:
    Ich war natürlich neugierig, als ich den Titel las, und auch, weil ich den Autor noch nicht gelesen hatte.


    Die ersten paar Kapitel waren noch relativ spannend.
    Die Knochen wurden gefunden (wie ja im Klappentext) angegeben,
    die Ermittlung begann. Auch der Detective Bosch war mir irgendwie symphatisch.
    Aber alles in allem fand ich das Buch sehr kitschig, fast alle erdenkbaren Klischees waren vorhanden. Zuviele Möglichkeiten wurden mit hineingeschrieben, zu viel spekuliert. Auch der Täter war (jedenfalls mir) schnell ermittelt.
    Ich hab's zwar fertig gelesen (ich weiß, ist Zwang), aber ich war enttäuscht.


    liebe Grüße,
    Kathrin

  • Also mir geht's bei Connelly überhaupt nicht so wie dir!


    Ich finde gerade diesen Titel äußerst gelungen:
    Conelly, der in seinen Büchern immer auch einen kritischen Blick auf die amerikanische Gesellschaft wirft, hat dieses Mal ja die Medien im Visier, die, kaum dass eine Nachricht durch den Polizeifunk geht, vor Ort sind und den Tatort regelrecht belagern. Was jedoch noch schwerer wiegt, ist der Rufmord, den sie - nur um eine Schlagzeile zu haben - begehen, in diesem Fall endet dies tödlich.


    Vielleicht muss man einfach aber auch nur seinen Stil mögen, und seine etwas desillusionierten, abgewrackten Protagonisten...

    Die Welt besteht aus Optimisten und Pessimisten. Letzlich liegen beide falsch,
    aber der Optimist lebt glücklicher.
    (Kofi Annan)

  • Hallo zusammen,


    mh, ist gut, dass es da andere Meinungen gibt.
    Denn irgendwie hat mir Bosch schon gefallen, also er war mir sympathisch, ich fand halt die Geschichte drum herum mistig.
    Denn die Sensationsgeilheit, die hab ich jetzt zum Xten- Male gelesen, und langsam hab ich halt einfach genug davon.
    Ich fand auch das mit Brascher dumm, irgendwie. War mir zu schnulzig, zu klisscheebedeckt.


    Und auch die Hintergründe überhaupt, das mit der Familie.
    Neene, nichts für mich...


    Was gibt es denn noch von Bosch?


    liebe Grüße,
    Kathrin

  • Also ich habe schon eine Menge von Connelly gelesen, angefangen habe ich mit -Im Schatten des Mondes-. Dieses Buch hat mit Harry Bosch und dem anderen Protagonisten -mir fällt im Moment der Name nicht ein- nichts zu tun. Es liest sich einfach klasse und war sehr spannend. Besonders gut hat mir dann noch -Das zweite Herz- gefallen, da wird der Profiler vorgestellt, der in anderen Bänden auch noch mitspielt. Versuchs mal damit.


    LG
    Tinker

  • Für mich war es einer der besten Krimis die ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich mag Harry Bosch und wurde noch von keinem Band der Reihe enttäuscht.


    LG

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein