Dass man die Nazi-Herrschaft nicht kommen sieht - okay. Aber dass Giselher nicht einmal aufgeht, dass die jüdische Bevölkerung Schikanen ausgesetzt ist bzw. immer mehr verhasst ist, wundert mich doch sehr.
'Als der Himmel uns gehörte' - Seiten 098 - 196
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Wenn man die damalige Generation fragte: Ist euch nichts aufgefallen und habt mal hinterfragt, wurde dir gesagt, darüber wurde bzw.hat man nicht gesprochen. Was mit kritischen Stimmen geschah ist bekannt, entweder sind sie rechtzeitig emigriert oder wurden verhaftet.
Die Generation, die damals gelebt hat ist zwischenzeitlich fast ausgestorben und ich habe immer die Leute bewundert, die in der Nazi-Zeit und nach dem 2.WK ihre Stimmen erhoben haben. -
Ein schöner Abschnitt. Albi scheint mit ihrer Tierliebe echt weit zu gehen. Auf der einen Seite ist es ja gut, dass sie sich so sorgt. Auf der anderen Seite ist es schon Luxus in der Zeit, sich um ein Tier Gedanken zu machen, wenn doch ein Teil der Stadt hungert.
Karl ist vom anderen Ufer. Die arme Auguste. Ich weiß nicht, ob ich da Albis Lüge bezüglich Karls Affären nicht besser finden soll. Denn ich glaube, Auguste würde es nie verkraften zu erfahren, dass ihre große Liebe Männer liebt.
Die Überfahrt stelle ich mir toll vor. Ich wollte eigentlich zu meinem 30. Geburtstag nächstes Jahr so eine Atlantiküberquerung machen. Nun geht es ins Musical. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Jennifer und ihr Trainer....eieiei. Und dann ihr Zusammenbruch beim Lauf. Das hat mich stark überrascht, denn es gab für mich nichts unnormales. Ich bin mal gespannt, woher ihre schwachen Nerven kommen.
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Ich lese die Abschnitt mit Jennifer am liebsten. Und obwohl sie in der Gegenwart spielen, habe ich trotzdem immer das Gefühl, dass diese Abschnitt auch in der Vergangenheit spielen, vielleicht nicht ganz soweit zurück wie die anderen Abschnitte. Ich kann es aber nicht so genau greifen, woran das liegt.
ZitatOriginal von logan-lady
Jennifer und ihr Trainer....eieiei. Und dann ihr Zusammenbruch beim Lauf. Das hat mich stark überrascht, denn es gab für mich nichts unnormales. Ich bin mal gespannt, woher ihre schwachen Nerven kommen.Da bin ich auch gespannt.
Ich musste auch Schmunzeln als er Ire ihr einen baldigen Besuch bei Alberta nahelegte, weil sie ja schon so alt ist. Den Gedanken hatte ich auch als es um den Termin ging. Schade, dass der Besuch nun doch verschoben wurde...Giselher finde ich etwas anstregend.
Bin gespannt, wie es mit Guste und Karl noch weitergeht. Besonders nachdem Alberta sein Geheimnis schon entdeckt hat.ZitatOriginal von jusch
Alberta kommt mir wie eine "Pferdeflüsterin" vor. Sehr riskant von ihr, sich vor Loki zu stellen.
Der Begriff Pferdeflüsterin kam mir auch in den Sinn.Gleichzeitig ist mir Alberta etwas zu forsch und zu sehr vom Glück verwöhnt. Und der Spitzname "Albi" erinnert mich dauernd an die gleichnamige Fruchtsaftmarke....
Die Begegnung von Hannes und James fand ich sehr amüsant. Und ich konnte Hannes Ärger gut nachvollziehen.
Auf Seite 134 hat sich ein n zu viel reinbeschummelt, es müsste "für meine Beine
nmacht das keinen Unterschied" heißen. -
Zitat
Original von chiclana
Und der Spitzname "Albi" erinnert mich dauernd an die gleichnamige Fruchtsaftmarke....
Jetzt haben wir aber bald alles. Alibi, Städte, Fruchtsäfte...das arme Mädchen -
Ich bin auch mit dem 2.Abschnitt durch
Da ich nur Häppchen lese zur Zeit (aufgrund von fehlender Lesezeit) fällt es mir etwas schwer mit den ganzen Personen und Geschichten klar zu kommen
Interessant finde ich aber alle wobei ich in der Geschichte besonders gerne bei Jennifer und Gregory bin weil ich so sehr darauf warte dass sie endlich auf Alberta trifft
Ich frage mich warum Tante Alberta als Förderin des Behindertensports gilt ... das passt ja gerade gar nicht zu ihrer aktuellen Situation ... irgendwie erwarte ich schon die ganze Zeit einen Reitunfall und damit dann eine Behinderung von Hannes oder James
Wobei ich gerade gar nicht sagen könnten wen von den Männern ich für Albi besser finden würde
(ich hatte übrigens eine Tante Albi daher finde ich den Namen total normal)Interessant fand ich erst Gisels (Sorry, er ist ein Gisel und kein Giselher) Sicht über Hannes und dann lernen wir ihn kennen und er ist ganz anders als geschildert
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Ein Reitunfall? Wir haben einen Weltkrieg in der Timeline.
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Ja, ich weiß ...
Aber irgendwie warte ich trotzdem auf einen Reitunfall,
auch wenn natürlich noch sonst was passieren kannWas wohl an Loki liegt ... dessen Namen ich übrigens sehr genial finde
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Eine Tante ist die aber nicht, sondern eine Uroma.
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Hmmm, stimmt, Uroma Alberta ... werde ich mir merken
Ich kann übrigens James noch so gar nicht einschätzen
Verwöhnter Bursche aber anscheinend ein echt feiner Kerl
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Der zweite Teil flutschte ziemlich gut.
Die Figuren erscheinen mir jetzt etwas authentischer und sagen eher Sätze, die ich mir auch im wirklichen Leben vorstellen kann.
Es waren ja im ersten Abschnitt ziemlich viele Leute, die eingeführt wurden, aber nun kann man sie auch besser einschätzen.Ich persönlich mache Sport, weil ich es muss - riesig großen Spaß habe ich an meiner Joggerei leider nicht, ist eher Arbeit. Von daher war und bin ich mir nie sicher, wie ich die fanatischen und/oder Profi-Sportler finde. Die Gier auf Wettkämpfe kann ich also nicht so recht nachempfinden. Das Erfolgsgefühl hingegen schon.
Der Sport, das Leben daneben und die Menschlichkeit wird aber gut vermischt, von der Geschichte her, meine ich.
Zuerst dachte ich, Jennifers Geschichte gefiele mir besser. Aber auch das hat der zweite Abschnitt in ein Gleichgewicht gebracht. -
Zitat
Original von chiclana
Und der Spitzname "Albi" erinnert mich dauernd an die gleichnamige Fruchtsaftmarke.... ChenAh, ich dachte an ALDI, aber das war es noch nicht ganz... ja, Albi-Fruchtsaft... das war, wenn auch sehr verschwommen, auch bei mir im Hinterkopf :grin.
Ich habe den zweiten Leseabschnitt mit Spannung gelesen, mit Jennifer mitgefiebert und gelitten, als sie zusammenbrach... und ich hoffe, bald zu erfahren, wie es mit ihr weitergeht und ob sie den Iren als Trainer akzeptieren wird.
So viele Eindrücke und Gedanken zu Albi, Hannes, James, Guste, Gisel und Viola... bin leider heute zu sehr im Zeitdruck gewesen um mir meine Gedanken zu notieren, als sie noch frisch waren. Da ich meist im Liegen lese, ist das mit Notizen sowieso schwierig. Ich stelle jedoch fest, dass ihr hier eigentlich schon wieder alles geschrieben habt, was mich auch beschäftigte :-].
Bin jedenfalls auch sehr neugierig darauf, wie es mit James, Hannes und Albi weitergeht. Und das aufziehende drohende Dunkel? Am liebsten würde ich mir alle sympathischen Figuren schnappen und sie gut verstecken...
Ich schätze auch, dass es Giselher und vor allem Viola böse erwischen wird. Und Guste? Wer weiß. -
Eigentlich war ich gestern Abend ja zu müde um noch viel zu lesen, aber dann wurde es doch noch der ganze zweite Abschnitt
Im nachhinein stellt sich Albertas Lüge doch noch als gut heraus, ich glaube für Auguste ist es besser mal weg von Karl zu kommen. Vielleicht entfremdet man sich dann einfach so und ihr bietet sich was besseres. Die Erkenntnis nur als Deckblatt für die eigentlichen Vorlieben Karls zu dienen ist bestimmt nicht gut.
Hannes hat mir gut gefallen, auch wenn er noch sehr an seinem Selbstbewusstsein arbeiten muss. Irgendwie ist er da Gisel nicht unähnlich. Beide versuchen zu beweisen, dass sie bessere Menschen sind, als ihre Familien von ihnen glauben.
Ich hoffe James und Hannes werden richtig dicke Freunde. James hat all das, was Hannes nicht hat. Die ungefragte Bewunderung der Familie. Wobei ich schon sehr erstaunt war, dass er sich bewusst war, dass er den Schlag von Hannes verdient hatte. Ihm scheint also halbwegs bewusst zu sein, wie gut es ihm geht und wie viel ihm andere auch durchgehen lassen.
Auf die Verbindung zu Alberta bin ich gespannt, entweder entzweien sich die Männer an ihr oder James holt sie aus Deutschland raus um seinem Freund einen Gefallen zu tun.....
Mal sehenDie Geschichte in der Gegenwart gefällt mir ausnehmend gut. Ich weiss ja nicht, warum Jennifer zu Cyrus zurückgeht, der ja den psychologischen Aspekt komplett ignoriert. Ich denke da kann ihr Gregory viel besser weiterhelfen. Den finde ich übrigens ganz toll....
So, ich muss mal kucken, wann ich zum Weiterlesen komme, irgendwie sind meine Lesefenster zu klein um sich wirklich auf das Buch einzulassen. und dann lese ich lieber gar nix. Deswegen komm ich nicht so richtig voran Aber das Wochenende naht
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Bin soeben mit dem neuen Abschnitt fertig geworden und möchte meinen Kommentar gerne schreiben, bevor ich weiterlese und noch etwas verwechsele. Da ich aber dringend weiterlesen möchte, werde ich mich wohl was kürzer fassen müssen. :p
Also, das Buch flutscht nur so. Haber aktuell nicht viel Zeit zum Lesen und erst überlegt, ob die Leserunde überhaupt etwas für mich ist im Moment, aber auch wenn ich nicht so schnell bin wie der ein oder andere hier geht es doch recht flott voran. Das ist auf jeden Fall ein sehr gutes Zeichen, denn für Bücher, an denen ich keinen Spaß habe oder die mir zu platt sind brauche ich schon sehr lange.Ein ganz kleines bisschen zu klischeehaft sind mir noch immer die Charaktere. Es treffen nach wie vor sehr viele Klischees aufeinander, aber ich sehe auch die ersten Anzeichen von einer dreidimensionaleren Charakterentwicklung. Bei Hannes ist das zum Beispiel auch der Fall, denn zunächst haben wir ihn ja durch die Augen von Giselher eher als unsympathisch kennen gelernt, jetzt lernen wir, dass die distanzierte Art wohl eher durch das Mobbing in der Jugend (durch seine Familie und durch Gleichaltrige) zu begründen ist. Wäre schön, wenn da noch ein paar Facetten dazu kommen, sowohl bei ihm als auch bei den anderen. James ist mir zum Beispiel bisher auch noch eindeutig zu „glatt“. Habe mir von Anfang an gedacht, dass er ein „love interest“ für Alberta sein wird, jetzt wo James und Hannes sich anfreunden wird das immer wahrscheinlicher, dass es ein Dreieck geben wird. In der Tat deutet einiges darauf hin, das James das Rennen macht, aber vielleicht gibt es ja auch noch ein paar überraschende Wendungen, mal schauen. Also, diese Entwicklung gefällt mir. War ja schon vorher nicht so, dass es mir vom Spaß am Buch abgehalten hätte, aber wenn es „besser“ wird ist das ja top.
An die Sprache habe ich mich übrigens auch gewöhnt. Die Beschreibungen fallen mir nicht mehr so negativ auf – und sind glaube ich zum Teil aber auch einfach etwas kürzer geworden, da wir einige Figuren und Settings ja jetzt schon kennen gelernt haben. Ich habe mich aber auch sicherlich wieder besser eingefunden, auch in das Deutsche, da ich ja sonst eher auf Englisch lese.
Mir gefällt auch die Wendung um den Handlungsstang mit Karl und Auguste gut. Ich bin gespannt wie Alberta reagieren wird. Im Prinzip kann man Karl und dem Tanzlehrer nicht einmal einen Vorwurf machen, aber ich nehme an Alberta wird und sollte Auguste irgendwann die Wahrheit erzählen. Die „Entzugstherapie“ wirkt ja offensichtlich nicht.Habe den Thread jetzt mal nur kurz überflogen, aber Giselher kommt bei euch ja nicht gut weg, deshalb möchte ich dazu auch nochmal kurz etwas sagen. Ja, Gisel ist ein kluger Junge gewesen und hatte gute Noten in der Schule. Er hat also den Grips, den man voraussetzen könnte, um zu merken, dass ein rauerer Wind weht. Allerdings finde ich es ganz gut, dass wir so einen Charakter in diesem Buch kennen lernen, denn auch das war damals die Realität. Meine Großeltern sind etwas jünger als die Generation in diesem Buch, aber auch nicht wesentlich und kamen zum Teil auch noch aus derselben Gegend. Ich hatte das Glück, dass ich von ihnen noch einiges aus erster Hand erfahren durfte. Menschen die so aufgewachsen sind wie Giselher sind wohl auch so durch das Leben gegangen. Und davon gab es eben sehr viele. Uns kommt das jetzt naiv, ungebildet und etwas dämlich vor, aber leider lässt sich das aus zeitlicher Distanz heraus immer leicht sagen. Die meisten Menschen waren keine aufständischen, oder hatten keine Ahnung, oder aber wollte es einfach nicht wahr haben, oder sie hatten Angst. Das sind nicht die Menschen die unsere historischen Vorbilder sind und natürlich sollten wir die Geschichten von den Scholl-Geschwistern oder von Anne Frank oder von Stauffenberg an die Nachfolgenden Generationen weitergeben, aber meiner Meinung nach versteht man die Machtergreifung Hitlers und die Möglichkeit des Holocaust halt erst so richtig, wenn alle Facetten, alle Geschichten gehört hat und da gehörten solche Menschen eben auch dazu.
Ich bin gespannt wie es weitergeht – nicht nur mit Giselher sondern mit allen Charakteren, denn irgendwann wird es für die Figuren unmöglich sein, die politischen Ereignisse auszublenden und bisher wurde die Ausgangslage für verschiedene Facetten geschaffen.
Gleichzeitig gefällt mir, dass die politischen Themen aktuell wie ein Schatten über dem Geschehen liegen und man als Leser natürlich weiß, was unaufhaltsam passieren wird, das Ganze aber nicht vom Plot ablenkt. Leider gehen sehr viele Bücher, die zu dieser Zeit spielen mit erhobenem Zeigefinger n diese Sache ran und das ist hier nicht so der Fall. Das finde ich wirklich super und macht für mich die Kritikpunkte die ich zum Teil weiter oben genannt habe auf jeden Fall wett.ZitatOriginal von Findus
Giselher ist ja der Eigentümer Farfallas ( erinnert mich ja an die Nudel Farfalle :grin)
Farfalla ist italienisch für Schmetterling und die Nudeln sehen aus wie.... genau. Toller Name für ein Springpferd, wie ich finde.
Ich habe noch eine Frage an Charly, aber wenn du sie schon irgendwo beantwortet hast musst du das natürlich nicht nochmal tun. Es hat auch nicht direkt etwas mit dem Abschnitt zu tun. Aber du hast ja im Vorwort erwähnt, wieso Alberta keine Fechterin ist und bist auf das Bogenschießen eingegangen. Aber wieso hast du die beiden anderen Haupt-Sportarten in diesem Buch gewählt: Reiten und Laufen? Verbindet dich etwas mit denen, oder übst du diese selber aus oder sind die Einblicke, die wir von dir in die Innenwelt der Athleten bekommen alle Ergebnisse von ausgiebiger Recherche-Arbeit?
Mir gefällt übrigens die Kombination dieses Sportarten in einer Geschichte und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede bieten auch tollen Stoff finde ich. Ich bin selber Jahre lang geritten, auch auf Turnieren und finde Bogenschießen ist ein wunderbarer Sport, habe ich immer mal wieder unregelmäßig auch selber gemacht. Aber 10.000 m Lauf wäre ja so gar nicht meins.
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Ich bin in juengeren Jahren zehntausend gelaufen, jetzt aber auf Marathon umgestiegen.
Gesprungen bin ich auch, reite seit zehn Jahren aber so gut wie nur noch Dressur, obwohl wir unser Pferd noch als Springpferd gekauft haben.
Bogenschiessen machen mein Mann und mein Sohn intensiv, ich aus Zeitgruenden nur ab und an. Wir schiessen aber auf long bow.Urspruenglich sollten die Maenner in diesem Buch zwei Marathonlaeufer sein. Das gefiel aber meinem Agenten nicht, der meinte, Marathon sei "unerotisch". Fand ich nicht so nett, aber was soll's.
Meine Verlegerin ist auch Reiterin, da war schon eine gewisse Tendenz da, und nach der Grundrecherche haben wir uns dann fuer zwei Reiter entschieden. -
Zitat
Original von ScoobyDoo
Habe den Thread jetzt mal nur kurz überflogen, aber Giselher kommt bei euch ja nicht gut weg, deshalb möchte ich dazu auch nochmal kurz etwas sagen. Ja, Gisel ist ein kluger Junge gewesen und hatte gute Noten in der Schule. Er hat also den Grips, den man voraussetzen könnte, um zu merken, dass ein rauerer Wind weht. Allerdings finde ich es ganz gut, dass wir so einen Charakter in diesem Buch kennen lernen, denn auch das war damals die Realität.
Die meisten Menschen waren keine aufständischen, oder hatten keine Ahnung, oder aber wollte es einfach nicht wahr haben, oder sie hatten Angst. Das sind nicht die Menschen die unsere historischen Vorbilder sind und natürlich sollten wir die Geschichten von den Scholl-Geschwistern oder von Anne Frank oder von Stauffenberg an die Nachfolgenden Generationen weitergeben, aber meiner Meinung nach versteht man die Machtergreifung Hitlers und die Möglichkeit des Holocaust halt erst so richtig, wenn alle Facetten, alle Geschichten gehört hat und da gehörten solche Menschen eben auch dazu.Farfalla ist italienisch für Schmetterling und die Nudeln sehen aus wie.... genau. Toller Name für ein Springpferd, wie ich finde.
Dass Farfalla Schmetterling heißt wusste ich ja und das mit der Nudelform auch, nur hatte ich den Namen eben mit der Nudel assoziiert.
Zu Giselher, bzw, deinem Schluss dazu, das fand ich in dem Buch eben so gut beschrieben, wie man als normaler Bürger dazu kam Gefallen an den Nationalsozialisten zu finden oder, wenn nicht, warum jeder doch seinen Stiefel weiter gemacht hat in der Hoffnung es geht ja bald vorbei.
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Wirklich toll fand ich in diesem Abschnitt das Rennen in Birningham. Wie ginger ale konnte ich so richtig mit Jennifer mitfiebern und mitlaufen, habe ihr wider besseren Wissens sämtliche Daumen gedrückt und bin erschöpft zusammengebrochen! Ich glaube ja, sie hat ein weit größeres Problem als anfangs vermutet und der vorgeschlagene Psychotherapeut wäre wohl dringend nötig. Aber vielleicht kann ja auch Oma Alberta helfen.
Sowieso gefallen mir momentan die Gegenwartsszenen besser als die Vergangenheit. Wobei ich mich wirklich gefreut habe, als endlich die Reise losging! Diese Gisleher-Pferde-Geschichte finde ich nicht so prickelnd. Außerdem verstehe ich auch überhaupt nicht, wie Alberta darauf kommt, unbedingt einen Käufer für Farfalla finden zu müssen! Giselher hat sich so nie geäußerst (oder habe ich da was überlesen?) - nein, im Gegenteil, er hat sich sofort bereit erklärt, das Pferd fachkundig vor Ort behandeln zu lassen und dies zu bezahlen. An seiner Stelle hätte ich mein Pferd gepackt und wäre ab damit! Alberta ist in dieser Hinsicht ja völlig fixiert!
ZitatOriginal von ScoobyDoo
Ein ganz kleines bisschen zu klischeehaft sind mir noch immer die Charaktere. Es treffen nach wie vor sehr viele Klischees aufeinander, aber ich sehe auch die ersten Anzeichen von einer dreidimensionaleren Charakterentwicklung. Bei Hannes ist das zum Beispiel auch der Fall, denn zunächst haben wir ihn ja durch die Augen von Giselher eher als unsympathisch kennen gelernt, jetzt lernen wir, dass die distanzierte Art wohl eher durch das Mobbing in der Jugend (durch seine Familie und durch Gleichaltrige) zu begründen ist. Wäre schön, wenn da noch ein paar Facetten dazu kommen, sowohl bei ihm als auch bei den anderen. James ist mir zum Beispiel bisher auch noch eindeutig zu „glatt“.Im ersten Abschnitt hatte ich dieses Gefühl überhaupt nicht, in diesem aber leider schon. Erst Pechvogel Gisel, dann Opfer Hannes und dann auch noch verhätschelter Überflieger James - das ist mir dann doch etwas zu einseitig. Ich hoffe, die werden noch etwas anders!
ZitatOriginal von ScoobyDoo
Habe den Thread jetzt mal nur kurz überflogen, aber Giselher kommt bei euch ja nicht gut weg, deshalb möchte ich dazu auch nochmal kurz etwas sagen. Ja, Gisel ist ein kluger Junge gewesen und hatte gute Noten in der Schule. Er hat also den Grips, den man voraussetzen könnte, um zu merken, dass ein rauerer Wind weht. Allerdings finde ich es ganz gut, dass wir so einen Charakter in diesem Buch kennen lernen, denn auch das war damals die Realität. Meine Großeltern sind etwas jünger als die Generation in diesem Buch, aber auch nicht wesentlich und kamen zum Teil auch noch aus derselben Gegend. Ich hatte das Glück, dass ich von ihnen noch einiges aus erster Hand erfahren durfte. Menschen die so aufgewachsen sind wie Giselher sind wohl auch so durch das Leben gegangen. Und davon gab es eben sehr viele. Uns kommt das jetzt naiv, ungebildet und etwas dämlich vor, aber leider lässt sich das aus zeitlicher Distanz heraus immer leicht sagen. Die meisten Menschen waren keine aufständischen, oder hatten keine Ahnung, oder aber wollte es einfach nicht wahr haben, oder sie hatten Angst. Das sind nicht die Menschen die unsere historischen Vorbilder sind und natürlich sollten wir die Geschichten von den Scholl-Geschwistern oder von Anne Frank oder von Stauffenberg an die Nachfolgenden Generationen weitergeben, aber meiner Meinung nach versteht man die Machtergreifung Hitlers und die Möglichkeit des Holocaust halt erst so richtig, wenn alle Facetten, alle Geschichten gehört hat und da gehörten solche Menschen eben auch dazu.Danke ScoobyDoo für deine Worte, die kann ich wirklich nur unterschreiben!!! Wir machen es uns zu einfach, aus unserer Sicht zu sagen: die Entwicklung der nächsten Jahre hätte man kommen sehen müssen. Wir sind im Jahr 1932!!!!! Das war weit vor den "schlimmen" Jahren. Ich glaube, nur ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung hat annähernd geahnt, was auf Deutschland zukommt. Deutschland ging es wirtschaftlich sehr schlecht (das klingt ja im Buch sehr deutlich an) und für viele war Hitler und seine Partei eine Alternative, dass es so nicht weitergehen kann.
Abgesehen davon war damals eine andere Zeit. Die Leute waren weit unkritischer erzogen als wir heute, abgesehen davon gab es nicht die Möglichkeiten, sich umfassend zu informieren. Wir dürfen nicht von heutigen Verhältnissen ausgehen - es war eine andere Zeit! Ich will wirklich niemanden in Schutz nehmen oder verteidigen, aber keiner von uns weiß, wie er damals gehandelt hätte, also sollten wir mit Schuldzuweisungen sehr sparsam umgehen!
Was anderes geht mir noch im Kopf rum. Es gibt ja wirklich einige religionsgemischte Ehen in diesem Buch (mit daraus hervorgegangenen Kindern). War das damals häufig oder eher die Ausnahme?
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Du meinst das, was im sogenannten "Blutschutzgesetz", als Mischehe bezeichnet wurde, oder?
Nach den Erhebungen, die die NSDAP 1933 vornehmen liess, gab es im Reichsgebiet etwa 35.000 Ehen, die als solche eingestuft wurden. -
Ich muss auch noch meinen Senf zu dem wissen was kommt zugeben.
Wir tun uns ja leicht zu sagen, da hätte man wacher sein müssen. Wir sind aber auch mit dem Wissen aufgewachsen, was Menschen Menschen antun können. Wir wissen was kommt und sind genau wegen dieser Zeit ganz anders erzogen als die damalige Generation.
Damals war das doch nicht vorstellbar, dass da einer kommt und Menschen einer anderen Religion Millionenfach umbringen lässt.
Noch dazu war politische Mitbestimmung erst seit einer sehr kurzen Zeit möglich und der normale arbeitende Mensch war mehr damit beschäftigt sich selber über die Runden zu bringen. Gerade während der Wirtschaftskrise.Von daher kann ich durchaus verstehen, dass viele Menschen einfach gesagt haben, was interessiert mich die Politik, betrifft mich ja eh eher nur am Rande.
Mal davon abgesehen, dass es heute sehr viele nicht anders machen. -
Es ist dennoch ein Unterschied zwischen ich weiß gar nichts und die Augen vor der Realität verschließen. Hinterher zu sagen, man habe ja von all dem nichts gewusst, war damals zu einfach und ist es heute immer noch. Und das ist keine Frage von politischer Bildung.