Der Preis der Treue - Diane Brasseur

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  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Seit einem Jahr lebt ein vierundfünfzigjähriger verheirateter Pariser Anwalt im emotionalen Ausnahmezustand: Er hat sich in die deutlich jüngere Alix verliebt. Was mit spielerischer Leichtigkeit begann – wiederentdeckte flirrende Erotik, der Reiz des Doppellebens, der Flirt mit einem Neubeginn –, wird mit der Zeit zu einer wachsenden Belastung. Sein Dilemma: Er ist nicht nur verrückt nach Alix, mit der er sich endlich wieder rundum lebendig fühlt, er liebt auch seine Frau. Eines Morgens zieht er sich in sein Arbeitszimmer zurück, in der festen Absicht, endlich eine Entscheidung zu treffen.


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Diane Brasseur, 1980 geboren, ist in Straßburg aufgewachsen und hat einen Teil ihrer Schulzeit in Großbritannien verbracht. Nach ihrem Filmstudium in Paris begann sie, als Script Supervisor zu arbeiten, unter anderem für bekannte Regisseure wie Albert Dupontel und Olivier Marchal. Diane Brasseur lebt in Paris.


    meine Meinung
    Ein Anwalt in den Fünfzigern, bodenständig, verheiratet und Vater betrügt seit einem Jahr seine Frau mit einer Jüngeren. Die Affäre gefällt ihm, seine Geliebte hängt an ihm und er weiß nicht, wie er es beenden soll. Oder will er es vielleicht auch gar nicht?


    "Der Preis der Treue" ist das Debüt von Diane Brasseur und dreht sich um ein mittlerweile schon fast profanes Thema: Ehebruch. Dabei lässt sie den Mann selbst zu Wort kommen und ihn seine Gedanken und Gefühle schildern. Das Buch hat mich festgehalten, doch am Ende blieb doch eine Frage: Und nun?


    Der Anwalt, der im Roman nicht mal mit Namen angesprochen wird, entführt den Leser in seine Welt. Seit einem Jahr betrügt er seine Frau mit der jüngeren Alix. Und auch nur ihr erweist er die Ehre, mit dem Namen angesprochen zu werden. Alle anderen Personen werden mit Bezeichnungen wie "meine Frau" oder "meine Tochter" abgespeist. Ein Hinweis darauf, wie er fühlt?


    Seine Erzählungen sind nicht zwingend chronologisch noch fanden sie teilweise wirklich statt. Der Ehemann gibt sich Gedankenspielen ebenso hin wie den Erinnerungen an das erste Date mit Alix. Auch sein Sexleben kommt nicht zu kurz, wobei ich mich bei den Szenen nicht wohlgefühlt habe. Dabei habe ich kein Problem mit Erotik in Büchern, aber hier wirkte das Ganze mechanisch, steril, so als ob der Erzähler einfach nur noch zeigen wollte, dass er es noch kann. Das war mir dann zu wenig und zu protzig.


    Ansonsten berichtet und schildert der Anwalt, Gefühle wie Reue, wirkliche Liebe oder ähnliches finden kaum bis gar keinen Anklang. Sein Monolog wirkt eher wie eine Rechtfertigung vor sich selbst und ein Plädoyer, dass er doch alles richtig gemacht hat, als ein wirkliches Resumee über das, was er tut. Das mutet zwar kaltherzig an, doch ich fand, dass es zu der Figur gepasst hat. Ich hätte mir keinen rührseligen Mann vorstellen können. Der Ehemann ist knallhart und zeigt einfach, wie es ist. Punkt! Das hat mich fasziniert.


    Das Ende ist offen, sehr offen. Und das finde ich schade. Ich hätte mir einen Abschluß gewünscht, einen Schlußstrich, irgendeine Reaktion von ihm auf sein aktuelles Leben. Doch er bleibt das, was er seit einem Jahr schon war: untätig. Das war mir zu wenig!


    Fazit: eine Novelle aus der Sicht des Ehebrechers. Kann man lesen, muss man aber nicht.

  • Der Preis der Treue - Diane Brasseur


    Mein Eindruck:
    Ich habe den Roman mit Interesse gelesen. Zwar ist das Thema der Handlung nicht so spannend, aber Romane in Monologform bieten viele Möglichkeiten.


    Überwiegendmacht sich der Erzähler Gedanken über seine Frau und über seine heimliche Geliebte und natürlich seine Situation dabei.


    Es ist eine literarische Methode, die es ermöglicht, dass der Erzähler in seinem Selbstgespräch völlig offen seine Gedanken und Vorstellungen aussprechen kann. Dadurch entsteht eine schonungslose Ehrlichkeit und Direktheit. Sicher, Sympathiepunkte sammelt dieser Pariser Anwalt mit seinem großen Ego nicht, aber seine Art der Gedankengänge sind ungewöhnlich. So gibt es viele Szenen nur in seiner Vorstellung, als Gedankenspiele. Eine Art literarisches Experiment. Das kann leicht schiefgehen. Im Debütroman der filmisch geschulten französischen Schriftstellerin Diane Brasseur funktioniert es aber überwiegend, vielleicht auch, weil der Roman kurz ist. Bei einem längeren Text hätten noch andere Elemente hinzukommen müssen, aber dann wäre es auch ein ganz anderer Roman geworden.


    Die Gedanken des Erzählers sind subjektiv gehalten. Das er dabei den anderen Figuren nicht gerecht wird, ist nur logisch und eine Folge der Erzählmethode.


    Tatsächlich ist der Roman ziemlich kühl gehalten und alles andere als romantisch. Erwähnenswert ist auch noch das bemerkenswerte Cover!


    Ich bin gespannt, was die Autorin als nächstes schreiben wird, den ihr Stil ist bemerkenswert und sollte noch einige Möglichkeiten und Potenziale bieten.

  • Diane Brasseur beschreibt in ihrem Roman "Der Preis der Treue" die Gedanken und Überlegungen eines Mannes, der seine Frau seit rund einem Jahr betrügt.
    Und nun steht er, ein erfolgreicher Pariser Anwalt, vor einer Art Bestandsaufnahme.
    Liebt er beide Frauen? Seine Frau und seine Geliebte?
    Möchte er so weitermachen? Ahnt seine Frau etwas? Was erwartet Alix, seine Freundin? Wir sie ihn verlassen, wenn er sich nicht von seiner Frau trennt?
    Man erfäht in vielen Rückblenden etwas über die Art der Beziehung zu seiner Freundin. Er malt sich Zukunftsszenarien aus........was könnte passieren, wenn?
    Beschrieben wird dies sehr lesenswert und für mich kurzweilig und unterhaltsam.
    Zudem kann ich die Gefühle des Mannes tatsächlich irgendwie nachvollziehen. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass es eine Entscheidung geben wird. Am liebsten von einer der Frauen. Denn er wird wohl keine treffen.
    Aber ich hatte so das Gefühl, dass ihm langsam klar wird, dass es so nicht weitergehen kann/wird.
    Und das wäre nur gut so. Denn verdient haben das weder seine Frau noch seine Freundin.
    Mitleid mit ihm hatte ich in keiner Sekunde, dazu kommt er doch zu egoistisch rüber.
    Erwähnenswert finde ich das gelungene Cover und den Titel, über den es sich nachzudenken lohnt.


    Für mich ein gelungenes Buch - ich würde weitere Bücher von Diane Brasseur auf jden Fall lesen.

  • Und wieder ein Buch vom Büchereulentreffen.


    Der Preis der Treue beschreibt die Gedanken und Gefühle eines 54-jährigen Mannes, der seit einem Jahr eine Affäre mit einer wesentlich jüngeren Frau hat und eigentlich eine Entscheidung treffen will, was nun geschehen soll, schließlich kann es so nicht weitergehen.


    In Ich-Form gehalten ist der Leser sehr nah dran. Mich hat die Erzählung teilweise verwirrt, da der Erzähler sehr hin und her springt in seinen Gedanken und Vorstellungen, was gewesen ist und was sein könnte.


    Es liest sich interessant, zumal der Roman von einer Frau geschrieben wurde, was ein Mann sich so denken könnte, der hin- und hergerissen ist in seinen Wünschen und Vorstellungen.


    Das Ende ließ mich allerdings enttäuscht zurück.


    Von mir gibt es 7 Punkte

  • Der Preis der Treue ist 10,40€ oder in Deutschland 9,90 € - jedenfalls für die Taschenbuchausgabe die ichgelesen habe. Mehr fällt mir zu diesem Monolog eines alternden Egomanen nicht ein. Da betrügt ein Mann Anfang 50 seine Frau mit der er seit 19 Jahren verheiratet ist und macht sich selbsbstverliebt Gedanken über die Schmerzen, die eine Trennung von der Frau oder der Gliebten bei ihm auslösen würde. Kotz.