Das Buch ist in vier Abschnitte aufgeteilt, die jeweils in einer anderen Stadt am Meer in Frankreich spielen. Zwischen den Abschnitten liegen jeweils 10 Jahre, beginnend im Jahr 1972 mit der Geschichte des kleinen Philippe Avril, der den Urlaub wie jedes Jahr mit seinen Eltern am Meer verbringt. Er wäre so gerne auch im Mickey Mouse Club, wo die anderen Kinder scheinbar so viel Spaß haben, doch er muss sich alleine am Strand beschäftigen, während seine Eltern unter dem Sonnenschirm liegen.
Zeitgleich schlendert die schöne Danielle am gleichen Strand entlang um unter dem Namen Natascha auf Männerjagd zu gehen, damit sie ihren Schmerz vergisst ...
In jedem Zeitfenster gibt es fünf Kurzgeschichten, die jeweils von einer anderen Person handeln, die sich gerade an einem der Urlaubsorte befindet. Es sind immer nur Momentaufnahmen, die einen Blick hinter die Fassade gewähren und oft erschreckend wahr sind. Der Autor schildert seine genauen Beobachtungen und schafft es, dass der Leser sich in die Situationen und das Kaleidoskop der Gefühle hineinversetzen kann, egal ob es um Enttäuschung, Liebe, Träume, Ignoranz oder Gleichgültigkeit geht.
Und so ist das Buch mal beschwingt und leicht und dann wieder traurig und fast schmerzlich.
Ein besonderes Kunststück ist dem Autor gelungen, indem er die Personen alle miteinander verknüpft. Auf die ein oder andere Weise sind sie alle jemandem aus den vorangegangenen Kapiteln begegnet, manchmal ohne dass es ihnen bewusst ist.
So ist z.B. Danielle/Natascha eine Bekannte von Philippes Mutter und eine weitere Geschichte handelt von einem der Männer, der zu ihren Eroberungen gehört.
Nicht immer sind diese Querverbindungen offensichtlich und es war stellenweise eine Herausforderung die einzelnen Puzzleteile zusammenzusetzen.
Am Ende des Buches gibt es vier Schriftstücke die einen Einblick in die Zukunft einzelner Beteiligter gewähren.
Fazit: Ein bunter Strauß aus Lebenseindrücken, der mir ein kurzweiliges Leseerlebnis beschert hat.
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