Inhalt
Die verträumte Mathilda arbeitet für eine Organisation, die sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche erfüllt. Ein letztes Mal Schneeflocken spüren mitten im Hochsommer, Maria Callas live erleben oder in einem stillgelegten Vergnügungspark Riesenrad fahren – alles kein Problem, kleine Tricks inbegriffen. Das ändert sich, als Mathilda Birger begegnet. Denn er wünscht sich, vor seinem Tod noch einmal seine große Liebe Doreen und ihr gemeinsames Kind wiederzusehen. Mathilda soll sie für ihn suchen – nur will sie Doreen eigentlich gar nicht finden, denn sie hat sich auf den ersten Blick in Birger verliebt.
Die Autorin
Antonia Michaelis wurde in Kiel geboren und ist in Augsburg aufgewachsen. Sie hat in Greifswald Medizin studiert und unter anderem in Indien, Nepal und Peru gearbeitet. Heute lebt sie mit Mann und zwei Töchtern gegenüber der Insel Usedom im Nichts, wo sie zwischen Seeadlern, Reet und Brennnesseln in einem alten Haus lauter abstruse Geschichten schreibt.
Meine Meinung
Als Erstes möchte ich mich ganz herzlich bei Wolke und dem Verlag für dieses tolle Buch bedanken, das ich hier in einer Leserunde lesen durfte.
Ingeborg, eine Ärztin, und Mathilda, ehemalige Medizinstudentin, gründen ein Institut – Das Institut der letzten Wünsche. Sie wollen Klienten, die innerhalb der nächsten 6 Monate sterben werden, einen letzten Herzenswunsch erfüllen. Je nach Art der jeweiligen Wünsche, sind der Kreativität der beiden Frauen keine Grenzen gesetzt.
Schwierig wird es, als der ehemalige Rechtsanwalt Birger Raavenstein das Institut kontaktiert. Der Todkranke möchte seine alte Liebe Doreen und das gemeinsame Kind wiederfinden. Vor 15 Jahren verschwand die damals schwangere Doreen spurlos.
Mathilda setzt alle Hebel in Bewegung um Birger diesen Wunsch zu erfüllen, was sich aber als nicht einfach erweist, auch aus persönlichen Gründen.
Als Leser lernt man viele Personen kennen, einige sympathisch, einige unsympathisch und einige recht skurril, aber alle werden als echte Persönlichkeiten dargestellt, beeindruckend ist auch die bildhafte Handlung, die sehr berührt – wen wundert's - schließlich setzt sich das Buch mit dem Thema Tod auseinander.
Der Autorin gelang es mühelos mich zum Weinen und zum Schmunzeln zu bringen.
Eine leise Melancholie zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, immer wieder unterbrochen von amüsanten und skurrilen Szenen.
Aber nicht nur der Tod wird thematisiert, es wird auch die Frage aufgeworfen, wo die Kreativität endet und die Lüge beginnt, ist es wirklich immer so einfach, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden?
Mich hat dieses berührende, herzerfrischende, und auch noch eine Überraschung bereithaltende Buch total begeistert und ich hoffe, dass viele Leser hier zugreifen werden!
Von mir gibt es auf jeden Fall die volle Punktzahl