Titel: Das Antlitz der Ehre
Autor/in: Ulrike Schweikert
Seiten: 480
erschienen am: 19. März 2012
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag
Über die Autorin:
Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem fulminanten Romandebüt »Die Tochter des Salzsieders« ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane. Ihr Markenzeichen: faszinierende, lebensnahe Heldinnen. Nach ihren beiden großen historischen Jugendromanen »Das Jahr der Verschwörer« und »Die Maske der Verräter« hat die vielseitige Autorin inzwischen ihre erste Fantasy-Saga für Jugendliche verfasst, die auf Anhieb ein Erfolg wurde: »Die Erben der Nacht«. Ulrike Schweikert lebt und schreibt in der Nähe von Stuttgart.
Kurzbeschreibung:
Würzburg um 1430: Mit der Absetzung des Fürstbischofs Johann II. von Brunn hat sich die Stadt aus der eisernen Faust des verschwenderischen Herrschers befreit, aber nicht zur Ruhe gefunden. Der Kampf um die Macht ist entbrannt, und wider Willen findet sich Elisabeth, die Tochter des entmachteten Bischofs, inmitten der politischen Wirren. Ohne es zu wissen, wird sie zum Spielball der Interessen ihres Vaters und ihrer großen Liebe, Albrecht von Wertheim, dem sie versprochen ist. Doch dann stimmt Albrecht zu, Nachfolger ihres Vaters zu werden – und wäre damit für ein weltliches Leben und Elisabeth verloren. Elisabeth muss sich entscheiden, wem sie ihr Vertrauen und ihr Herz schenkt, und erst im letzten Moment erkennt sie, dass Albrecht seinen Schwur gebrochen hat, um ihre Ehre zu retten …
Meine Meinung:
Von Beginn an hat mich Ulrike Schweikert mit ihrem Buch "Das Antlitz der Ehre" gebannt. Ich wollte stets wissen wie es weitergeht und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Man muss nicht unbedingt "Die Dirne und der Bischof" gelesen haben um einen Zusammenhang zwischen den beiden Büchern herstellen zu können. Die Geschehnisse aus dem ersten Teil werden in diesem Buch nochmals wiedergegeben, was ich gar nicht schlecht finde.
Elisabeth wirkt in diesem Buch ein wenig kindlich und naiv, was ihr Gret (ihre Magd) auch stets unter die Nase reibt. Nach ihren Erfahrungen müsste sie doch gewachsen sein und die Welt mit anderen Augen sehen. Aber damals war dies sicherlich so und eine körperliche Nähe zwischen Mann und Frau ohne Gewalt ist für Elisabeth nur schwer vorstellbar. Es ist schön mit den drei Frauen zu reisen und das Mittelalter zu erkunden.
Georg (der Bruder von Elisabeth) spielt in diesem Buch auch eine sehr wichtige Rolle. Er und sein Freund und Apotheker Meister Thomas sind die Beschützer unserer drei Frauen. Vor allem Meister Thomas findet Gefallen an Elisabeth und sie ist sehr interessiert an seiner Arbeit. Er bringt ihr bei, wie man verschiedene Essenzen mischt, Kräuter und Gewächse zum heilen von Krankheiten nutzt. Die beiden nähern sich an und vertrauen sich.
Johann von Brunn und sein Gehilfe / Narr Friedlein sind in diesem Buch das Schlechte in Persona. Ab und zu kann man für Friedlein Mitleid und Verständnis empfinden, doch für Johann von Brunn bleibt nur Hass und Verständnislosigkeit übrig. Er ist nur auf sich bedacht – sein Wohl und seine Macht. Selbst vor seinen Kindern macht er nicht Halt und nutzt diese für seine Machenschaften aus.
Es ist ein schönes Buch und es ist für jeden eine Person dabei, mit der man sich irgendwie verbunden fühlt. Meine beiden liebsten Protagonisten waren Meister Thomas und Elisabeth. Sie sind so authentisch und so liebevoll. Ich konnte für beide Personen so viel Verständnis aufbringen und mich so gut mit ihnen verbinden. Meister Thomas ist ein starker Mann, der jedoch nie den Blick für das Wahre verliert. Elisabeth ein wenig naiv, jedoch stets darauf bedacht für ihre Liebsten das Beste zu wollen und zu erreichen.
Ich vergebe 10 von 10 Punkten für das Buch. Es hat mich von Anfang bis Ende gepackt und ich werde definitiv weitere Bücher der Autorin lesen.