Der friesische Herzog Radbod will die innere schwache Situation des Nachbarlandes Franken ausnutzen und einen Feldzug gegen diese starten. Dazu braucht er die Unterstützung der anderen friesischen Fürsten. Die Lage spitzt sich zu, als Fürst Reemer seine geliebte Tochter Eila heiraten will. Radbod braucht Reemer dringend, doch seine Tochter will er nicht einfach so hergeben. Erklärt wird diese Einstellung durch Rückblenden, die Radbods Leben nacherzählen, der selbst eine politisch motivierte Hochzeit und unerfüllte Liebe erleben musste...
Die Beschreibungen der Friesen, der Zeit, der Kulturunterschiede zu den Franken, die Götter im Vergleich zum aufkommenden missionierten Christentum, die Landschaft und die Probleme mit der Nordsee... alles wirkt sehr realistisch und nachvollziehbar, gleichzeitig spannend und unterhaltsam.
Die Figuren waren ebenfalls sehr gut dargestellt. Man fiebert sofort mit Radbod mit, leidet mit ihm mit und ärgert sich mit ihm über seine Gegenspieler, wie etwa der Missionar Willibrord, ein wirklicher Unsympath.
Besonders gut dargestellt fand ich ebenfalls die Kulturunterschiede zwischen Friesen und Franken, und wie letztere immer mehr an Einfluss gewinnen.
Fazit: Ein sehr interessanter, spannender und gut geschriebener historischer Roman, den ich vorbehaltslos jedem Interessierten weiterempfehlen kann. Ich habe gleichzeitig viel über diese Zeit und die Friesen gelernt, ohne mich irgendwie "belehrt" zu fühlen. Von solchen Büchern sollte es mehr geben.