'Das Institut der letzten Wünsche' - Seiten 001 - 111

  • Mir hat der Einstieg sehr gut gefallen. Ich mag Antonia Michaelis und ihren Schreibstil sehr gern. All die kleinen Dinge, auf die sie achtet, mit wenigen Worten beschreibt sie die Figuren, sodass man sie sich wunderbar vorstellen kann.


    Mathilda ist mir überaus sympathisch. Warum sollte sie sich nicht Kindheitserinnerungen auf ihren Pullovern bewahren? Es ist doch eine Einstellungssache und die Frage, wie man lebt und leben möchte. Viele Menschen rümpfen da die Nase, aber das sind solche, die nur nach Schema F leben, und so jemand ist Mathilda bei Weitem nicht. Sie ist authentisch und steht zu dem, was sie macht und mag.


    Dass Birger kein Schönling ist, und ein ganz normaler Mann, finde ich herrlich abwechslungsreich. Mathilda sieht etwas in ihm, was andere nicht sehen.


    Daniel geht gar nicht. Allein schon, wie er mit ihr redet. Er nimmt sie doch gar nicht für voll. Musste von ihr weg, und nun, weil er sonst niemanden kennt, ist sie plötzlich wieder interessant. Dann das Gelaber darüber, dass er kaum Geld hat. Als Kardiologe wird er wohl kaum am Hungertuch knabbern.
    Sie und er, das wird nichts.


    Ingeborg mit ihren Spirallocken gefällt mir gut. "Astloch" und "aaskalt" :lacheWortschöpfungen, die etwas aussagen, ohne beleidigend zu wirken.
    Die Aktion mit Maik war ja der Brüller. Wenigstens hat er noch mal mit zwei Mädels gebadet. :grin


    Auch die Ansprache von "Gandulf" fand ich sehr bewegend im Radio.


    Mir gehts auch so, dass ich mich besser konzentrieren kann, wenn ich Gespräche in einer anderen Sprache höre.


    Wieso das Buch plötzlich auf dem Tisch von Mathilda lag, war schon eigenartig. Als sollte sie es finden. Ob Doreen wirklich noch am Leben ist?



  • Das sind die Dinge die mir auch gut gefallen. Bei dem Bad im Kanal musste ich schmunzeln. Das war auch so wunderbar lebendig beschrieben, dass man meinte dabei zu sein.

  • Ich habe gestern den ersten Abschnitt gelesen und bin erst einmal sehr angetan von dem Buch. Es ist das Erste von der Autorin für mich. Ich habe schon so viel Gutes gehört gehabt, daher wollte ich hier ja auch unbedingt mitlesen.


    Mathilda ist ja schon sehr ungewöhnlich was ich Klamotten betrifft. Das passt eigentlich nicht so recht zu ihrem Alter. Ich stelle sie mir momentan wie so ein Ökomädel vor.


    Beim Pony in der S- Bahn hätte ich brüllen können vor Lachen. :lache

  • Zitat

    Original von Findus
    Das Institut der letzten Wünsche, ob es sowas wie Sterbehilfe im positiven Sinn bedeutet?? Denn die Leute, die die Dienstleistung in Anspruch nehmen dürfen ja nicht länger als noch 6 Monate leben?? Was ist mit denen die länger leben?


    Ich habe eher an ein Hospiz gedacht und da kommen ja meinem Wissen nach nur Menschen unter, die nur noch wenige Wochen zu leben haben. Ich denke mal nicht, dass jemand da über die 6 Monate kommt.

  • Zitat

    Original von belladonna
    Was die Kosten angeht: ich nehme einfach mal an, dass die Menschen, deren letzter Wunsch erfüllt werden soll, das selbst zahlen oder vielleicht Angehörige oder Freunde, die ihnen nochmal eine Freude machen wollen.


    Ich hätte mal darauf getippt, dass das Projekt durch Spenden finanziert wird, sicher bin ich mir aber nicht. Vielleicht kann Antonia uns dazu etwas sagen?

  • Zitat

    Original von Findus


    Mir ist es fast zu blass. Aber mit der Autorenleserunde bin ich dabei. Das würde oft entstehende Fragen besser erklären, so kann man nur vermuten.


    Ich stehe normalerweise auch gar nicht auf Pastelltöne, aber trotzdem gefällt mir dieses Cover. Es hat was. Auch das quietschblassgrün des HC innendrin. Es passt irgendwie sehr schön zum Inhalt.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."


  • Diese Stellen sind so schön, dass ich sie noch einmal zitieren muss. Das liebe ich so an Leserunden. Meistens verankerns beim Lesen so schöne Formulierungen in meinem Kopf leider nicht. Ich lese sie und erfreue mich an ihnen und dann sind sie auch schon wieder weg, obwohl sie es wert wären, in Erinnerung zu bleiben. Wenn ich dann eure Kommentare in den Abschnitten lese, tauchen diese schöne Stellen wieder auf und jetzt habe ich sie im Vorderlappen und vergesse sie nicht mehr so schnell :lache

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Gucci
    ...
    Der Junge mit den blauen Haaren scheint eine wichtigere Rolle noch weiter im Buch zu spielen. Vom Alter her könnte er sogar Doreen Taubenfängers (toller Name) und Birgers Sohn sein. Doch vielleicht ist das zu einfach?
    ...


    Dieser Gedanke ist mir auch gekommen :gruebel

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Seite 43: Nach der Beschreibung ist das ja wirklich eine schöne, kleine Wohnung.
    Nur mit den Lederfleckchen vom Sofa würde ich auf keinen Fall klar kommen. :yikes


    Aber dafür gibt es doch die Tesafilmrolle. :rofl

  • Ich bin mit dem ersten Abschnitt gestern Abend fertig geworden und es gefällt mir bisher ganz gut.
    Es ist auch für mich das erste Buch der Autorin und muss sagen, der Schreibstil hat was. Ich bin gut in die Geschichte hinein gekommen und ich mag die Protagonisten.
    Mathilda scheint mir sehr sensibel zu sein, um ich glaube, wenn sie nicht so viel um die Ohren hätte, würde ihr der Job ganz schön zusetzen. An sich finde ich die Idee mit dem Institut richtig gut, denn ich glaube auch, dass gerade heutzutage die Wünsche todkranker Menschen niemanden mehr interessiert.
    Die Hinweise auf Doreen in dem Cafe fand ich sehr erstaunlich. Wie mag das Buch gerade dann auf den Tisch gekommen sein, als Mathilda von der Toilette wiederkommt. Schon etwas merkwürdig. Aber vielleicht hilft es ja tatsächlich, Doreen wiederzufinden.

  • Ich habe von Antonia Michaelis bisher nur "Der Märchenerzähler" gelesen und fand es großartig. Das Institut der letzten Wünsche beginnt ganz anders, nämlich witzig und ein wenig verrückt. Ein Pferd in der S-Bahn. Herrlich! Wo doch die BVG-Mitarbeiter schon ganz freundlich durchrufen: MIT DEM FAHRRAD NICH IN ERSTEN WAGEN! :lache


    Die Idee des Instituts gefällt mir, in den USA gibt es ja ein riesiges Unternehmen, das sich nur um sowas kümmert. Mathilda ist mir hochsympathisch, ebenso Eddie. Den Hund kann mich mir hervorragend vorstellen. Und Mathilda ist für mich so herrlich verplant, da möchte ich nicht, dass ihr was schlimmes widerfährt.


    Der Einstieg ist mir sehr einfach gefallen und bisher habe ich nicht das Gefühl, dass das Buch traurig werden könnte, trotz des dramatischen Themas. Mal sehen, was ich im nächsten Abschnitt sage.

  • Zitat

    Original von logan-lady
    Die Idee des Instituts gefällt mir, in den USA gibt es ja ein riesiges Unternehmen, das sich nur um sowas kümmert. Mathilda ist mir hochsympathisch, ebenso Eddie. Den Hund kann mich mir hervorragend vorstellen. Und Mathilda ist für mich so herrlich verplant, da möchte ich nicht, dass ihr was schlimmes widerfährt.


    Ich höre parallel "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" und darin kommt eine dieser amerikanischen Organisationen vor, die todkranken Kindern ihren letzten Wunsch erfüllen :wave

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Ich stehe normalerweise auch gar nicht auf Pastelltöne, aber trotzdem gefällt mir dieses Cover. Es hat was. Auch das quietschblassgrün des HC innendrin. Es passt irgendwie sehr schön zum Inhalt.


    Mir gefällt es auch. Auch wenn es um den Tod geht, hätte hier ein dunkles, tristes Cover nicht gepasst. Die letzten Wünsche sollen doch etwas Schönes sein, wenn man von dieser Welt geht. Und man soll sich daran erfreuen, deswegen mag ich das Cover.

  • Wegen Ostern verspätet gestartet, aber mit dem ersten Abschnitt bin ich fast durch.
    Das ein bisschen verrückt angehauchte von diesem Buch gefällt mir noch besser als Der Märchenerzähler. Das Pony in der U-Bahn war wirklich zum Wiehern.
    Das meiste habt ihr ja schon gesagt. Der Junge mit den blauen Haaren ist mir auch aufgefallen und ich habe mich gefragt, ob er das gesuchte Kind sein könnte. Denn wer sagt denn, dass er wirklich eine Tochter bekommen hat??
    Und noch eine Idee spukt mir im Hinterkopf rum: Könnte auch Mathilda dem Tode geweiht sein, ohne dass sie es weiß? Diese Kopfschmerzen... :gruebel

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Zitat

    Original von Manuela2205
    Und noch eine Idee spukt mir im Hinterkopf rum: Könnte auch Mathilda dem Tode geweiht sein, ohne dass sie es weiß? Diese Kopfschmerzen... :gruebel


    Den Gedanken hatte ich auch.

  • Zitat

    Original von nicigirl85


    Ich habe eher an ein Hospiz gedacht und da kommen ja meinem Wissen nach nur Menschen unter, die nur noch wenige Wochen zu leben haben. Ich denke mal nicht, dass jemand da über die 6 Monate kommt.


    Ich habe das so verstanden, dass sie sich momentan nur auf die letzten Wünsche von Leuten konzentrieren wollen/können, bei denen ein Ableben innerhalb von einem halben Jahr aus medizinischer Sicht gesichert erscheint.
    Das soll eine Art "Schwelle" für die Wunschanmeldung sein.
    Sollte sich dann herausstellen, dass jemand wider Erwarten doch länger lebt, denke ich nicht, dass das dann Konsequenzen hat.
    Der Einstieg mit dem Pony gefiel mir auch gut, ebenso der Stil.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Dies ist mein erstes Buch der Autorin, die mich jedoch sofort schon überzeugen konnte. Die Idee dieses Buches, der Sprachstil und ihr Wortwitz treffen genau meinen Geschmack!


    In diesem ersten Abschnitt gibt es allein eine Bemängelung meinerseits: es ist völlig unrealistisch, dass irgendwer über zwei Formulare hinweg nicht bemerkt, dass der Kulli nicht mehr schreibt! Entweder Mathilda selbst oder aber ihr Gegenüber hätten das doch relativ rasch bemerken müssen. Wer schreibt denn schon gänzlich ohne hinzuschauen?


    Ich weiß natürlich, dieser Umstand soll darstellen, wie sehr angetan Mathilda von dem neuen Klienten des Institutes ist, aber dennoch: das war mein Kopfschüttler bisher.


    Ähnlich wie andere Leser hier mache ich mir so meine Gedanken um Mathildas Tabletten-Konsum. Gesundheitlich auch nicht ganz auf der Höhe - nicht, dass wir noch von ihrem letzten Wunsch lesen müssen?