'Das Institut der letzten Wünsche' - Seiten 308 - 392

  • Oh, welche eine Enttäuschung für Birger, aber irgendwie war ja klar, dass Doreen etwas zu verbergen hatte. Traurig, wenn die erste große Liebe so verloren geht. Aber bei Geld hört ja vieles auf und so mit einem Erbe zu winken, da kommt man vielleicht wirklich in Versuchung. Das Doreen das Kind abgetrieben hat, finde ich wirklich schade, aber vielleicht war sie damals auch nicht reif genug dazu ein Kind zu bekommen und eine Familie zu gründen. Es wird ja nur wenig aus ihrer Vergangenheit preis gegeben.


    Ich finde es sehr schön, das Birger sich trotz allem um Killian-Kevin sorgt und ihn unter seine Fittiche nimmt. Vielleicht gelingt es ihm ja noch, seinen "Sohn" auf den richtigen Weg zu schubsen.


    Ich bin gespannt, wie es jetzt weitergeht und befürchte ein sehr trauriges Ende.

  • Zitat

    Original von Manuela2205


    :write
    Das habe ich persönlich vor ein paar Jahren bei meiner Oma miterlebt. Im Oktober akut Krebs festgestellt, immer weiter bergab gegangen. Weihnachten wollte sie unbedingt im Kreis der Familie feiern. Es war deutlich zu spüren, dass sie da HeiligAbend von jedem Abschied genommen hat. 1. Feiertag abends wieder ins KH, 2. Feiertag gestorben.
    Haben wir sie umgebracht? Wohl eher nicht ;-) Der Zeitpunkt des Todes hat ab einer gewissen Phase des Sterbens wohl auch viel mit Loslassenkönnen zu tun. Und wenn der letzte Wunsch erfüllt ist, worauf noch Warten?


    :write

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Birger tut mir irgendwie leid, aber mir war eigentlich klar, das sowas passieren wird, denn er kann nicht erwarten das wirklich alles so war wie er es sich gedacht hat.
    Aber Doreen ist auch nicht die tollste, nur wegen dem Geld würde ich mich so nicht verhalten.
    Schön finde ich, wie sich Birger trotzdem um Kevin kümmert auch wenn ich mir noch nicht sicher bin wieso ihn jetzt alle Kilian nennen denn spätestens wenn man die Geschichte weiß könnte man damit aufhören.


    Daniel will mit dem Institut nichts zu tun haben, irgendwie kann ich ihn ja verstehen, nur für Mathilda ist es eben ihr Beruf und als Sterbehilfe würde ich es auch nicht ansehen, denn wenigstens sterben die Menschen dann glücklich und konnten vielleicht so den Absprung in ein anderes Leben finden.


    So nun werde ich mich an den letzten Abschnitt machen und erfahren wie alles ausgehen wird.

  • Birger hat schon gemerkt, dass was faul war. Der ist ja kein Blödmann. Noch immer verwirrt mich, dass er immer da ist. Sogar im Cafè hat er Mathilda und Doreen belauscht. Wie ein Geist.
    Kevin ist nicht einfach, da braucht man harte Nerven.
    Doreen Taubendreck mochte ich eh nie, natürlich wollen manche was abgreifen. Da hätte sie damals schneller sein müssen, nicht weglaufen, mit ihm reden, das hätte eine ganz andere Zukunft für beide ergeben können. Aber man kann immer sagen: Was wäre, wenn? Und wenigstens weiß sie zu unterscheiden, was Liebe ist und was nicht. Sie hätte ja Birger erhören können, um ein abgesichertes Leben zu haben. Nun will sie es, nur ohne ihn, das zeigt ihren Charakter. Schnell Geld machen, ohne sich zu verpflichten.


    Ich hoffe ja immer noch, dass Mathilda nicht ernstlich krank ist, und dass man am Ende was über ihre Vergangenheit erfährt.


    Ich fand es süß, dass Ingeborg sich offenbar zu Mathilda hingezogen fühlt. Eine tolle Frau.


    Zitat

    Original von Manuela2205
    Der Zeitpunkt des Todes hat ab einer gewissen Phase des Sterbens wohl auch viel mit Loslassenkönnen zu tun. Und wenn der letzte Wunsch erfüllt ist, worauf noch Warten?


    :write


    Stimmt, was hat man dann noch zu verlieren?
    Daniel ist ja auf das Institut auf Krawall gebürstet, weil die Ärzte eher oder mehr was zu tun bekommen als gedacht. Er würde ihr immer Vorwürfe machen.

  • Zitat

    Original von belladonna
    Bücherfreund
    Doreen und das Institut auf eine Stufe zu stellen, ist mir zu einfach. Bei Doreen sehe ich da eher die "niederen Beweggründe", sie will an das Erbe, um sich finanziell zu sanieren. Ingeborg und Mathilda verdienen mit dem Institut zwar auch Geld, aber reich werden sie damit bestimmt nicht. Und ich glaube, ihnen ist der Gedanke, die Sterbenden noch ein letztes Mal glücklich zu machen und sei es mit einer Illusion, wichtiger als der Verdienst. Wobei ich mich eh frage, ob sich das so rechnet bei dem Aufwand, den die beiden teilweise betreiben... :gruebel



    LG, Bella


    Seh ich auch so..
    Manchmal geht es den Sterbenden in erster Linie bestimmt auch nicht nur um die Erfüllung ihrer Wünsche, sondern dass sie beachtet werden du nicht nur ihre Krankheit bzw ihr Alter.

  • Zitat

    Original von Bücherfreund


    Aber machen denn Ingeborg und Mathilda wirklich so viel anders? Sie gaukeln doch ihren Klienten teilweise auch etwas vor, was es in Wirklichkeit gar nicht gibt, wie z.B. das Callas Konzert, oder die Reise nach Italien. Und auch die beiden machen das um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und nicht unbedingt aus reiner Nächstenliebe - sie bieten schlichtweg eine Dienstleistung an.
    Das soll jetzt allerdings nicht heissen, dass ich Doreens Verhalten in Ordnung finde, aber manchmal ist es schwierig zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden.


    ?


    Also dass es für Ingeborg "nur" eine Dienstleistung ist, mit der man Geld verdienen kann, glaube ich nun wirklich nicht.
    Die war Ärztin in der Onkologie und wird mit Sicherheit so einiges Trauriges erlebt haben. Sie wirkt auf mich nicht wie jemand, der sich bereichern will, ich glaube ja sogar nach wie vor, dass sie ihr eigenes Erspartes einsetzt um zb Mathilda zu bezahlen .

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Dass ausgerechnet der Spieleabend sich mangels Statisten nicht verwirklichen lassen will, finde ich ebenfalls merkwürdig.
    .


    Das finde ich auch mega merkwürdig.
    1. Es soll gar keine Studenten in Berlin geben, die sich auf sowas einlassen ? Kann ich mir in Berlin gar nicht vorstellen....
    2. Bisher hatten die Zwei immer iwelche Statisten in der Hinterhand und seihen es bezahlte Schauspieler und jetzt verlassen sie sich auf Studenten ?
    Spätestens nach der dritten Absage hätte ich eine Alternative auf die Beine gestellt- handhaben sie doch die ganze Zeit so bei schweren Fällen...


  • Ich glaube das liegt vll auch an seinem Alter- der ist doch grad erst fertig mit studieren, ich denke da hat man noch die Einstellung dass man alles retten kann/sollte, vll ändert sich das ja, wie bei Ingeborg, im Laufe seiner Karriere noch.

  • Die letzten Tage waren bei mir jobtechnisch etwas stressig, weshalb ich erst jetzt wieder zum Posten komme.


    Je mehr ich lese, desto mehr saugt mich das Buch ein und ich denke, dass auch der letzte Abschnitt meinen überaus positiven Eindruck nicht mehr schmälern kann.


    Birger hat mir hier richtig Leid getan, wie konnte Doreen nur so hinterhältig sein? Na ja Geld verdirbt oftmals den Charakter.


    Zu Mathilda bin ich immer noch nicht schlauer, ich hoffe ernsthaft, dass sich das im letzten Abschnitt noch klärt, denn ich bin darauf schon sehr neugierig.


    Ich wünsche mir ja ehrlich gesagt ein gutes Ende für Mathilda, mal sehen ob es dazu kommt...

  • Zitat

    Original von Minusch
    Kevin ist nicht einfach, da braucht man harte Nerven.


    Ja Nerven wie Drahtseile. Ich wüsste nicht, ob ich die hätte.


    Zitat

    Original von Minusch
    Ich hoffe ja immer noch, dass Mathilda nicht ernstlich krank ist, und dass man am Ende was über ihre Vergangenheit erfährt.


    Ja das hoffe ich auch. Mit ihr soll alles gut werden.

  • Ich bin wohl die einzige, die sich mit dem Buch schwer tut. Ich finde es ziemlich langatmig. Am Anfang war die Idee des Instituts und die etwas verrückte Art von Mathilda ja noch witzig. Aber so langsam nervt mich das ein wenig. Schön erzählt finde ich es aber nach wie vor. Daniel mag ich übrigens immer noch. Von den jungen Leuten ist er der einzige, der "normal" ist und er ist für mich neben Ingeborg die authentischste Figur. Mit Mathilda kann ich nicht so viel anfangen, deshalb berührt mich das Buch wohl auch nicht so. Ihre Gedanken und ihre Gefühlswelt bleibt für ich so einfach zu oberflächlich.
    Mal sehen, wie die Geschichte endet.

  • Das Buch liest sich weiterhin sehr schön, obwohl es mir nun manchmal doch etwas "zuviel" wird mit den "besonderen Bemerkungen". Also dem Schreibstil, z.B. Seite 386 "Glücklicherweise ging dort kein Spaziergänger vorbei. Nur eine Spaziergängerin." Sowas fand ich am Anfang vom Buch wirklich besonders und witzig - aber mit der Zeit lässt meine Begeisterung dafür merklich nach.


    Ich bin auch gespannt, wie es mit Birger und Kevin weitergeht.
    Ob Mathilda noch ihren Kuß bekommt.
    Daniel ist mir weiterhin sympathisch und ich kann seine Gedanken/Handlungen nachvollziehen.
    Wobei ich dem Institut keine Sterbehilfe vorwerfen würde. Für mich ist es irgendwie logisch, dass viele Menschen nach der Erfüllung ihres letzten Wunsches "gehen".

  • Dieser Abschnitt ist geschafft und das Buch gefällt mir weiterhin recht gut.
    Das Birger von Doreenvon Beginn an belogen wurde, ist schon ein starkes Stück. Doll kann das ja mit ihrer Liebe wirklich nicht gewesen sein, wenn sie sichbauchbso aus dem Staub macht. Dann aber wieder aus der Versenkung aufzutauchen, wenn es was zu Erben gibt. Ist schon ganz schön dreist.
    Mathilda tut mir ziemlich leid, sie steht unter starken emotionalen Stress. Ich hoffe mal, dass sich für sie noch etwas Postives aus der ganzen Geschichte entwickelt.

  • Daniels Metapher mit den Seifenblasen hat sich in diesem Abschnitt bewahrheitet... So schwer es in dem Moment dann erscheint, ist es gleichzeitig möglicherweise auch wichtig, dass sich die eine oder andere Illusion in Luft auflöst. Würde ich lieber in einer schönen Illusion oder in Konfrontation mit der Wahrheit die Welt verlassen? :gruebel


    Ich glaube, ich kann diese Frage gar nicht so klar beantworten. Das käme wohl auf die Illusion als auch auf die Wahrheit drauf an. Auch eine ungemütliche Wahrheit kann heilsam sein, oder? :gruebel


    Jedenfalls hat mich dieses Buch immer wieder ins Grübeln gebracht, was für mich die grosse Stärke der Geschichte ausmacht. :fingerhoch


    Zitat

    Original von Saiya
    Ich bin wohl die einzige, die sich mit dem Buch schwer tut. Ich finde es ziemlich langatmig. ...


    Richtig schwer tat ich mich mit dem Buch tatsächlich nicht. Dennoch empfand ich die Geschichte an einigen Stellen - gerade auch in diesem vorletzten Abschnitt - als etwas langwierig. So schön das Buch ausformuliert ist, war es für mich als Leser zeitweise auch anstrengend. Möglicherweise hat es auch etwas mit dem Grundthema zu tun, dass mir aus verschiedenen Gründen sehr an die Nieren ging.

  • Das es doch ein abgekartetes Spiel war, was von Doreen geschickt gespielt und ins Rollen gebracht wurde, war ja leider zu erahnen. Und dann nimmt zieht sie noch einen 15 jährigen Ausreißer mit rein.


    Dass Kevin irgendwann auspackt, hatte ich gehofft. Denn es ist schon eine Last.


    Birger tut mir auch leid. Verdient hat das keiner. Und auf der anderen Seite kann ich ihn auch ein bisschen verstehen, dass er die Wahrheit gar nicht wissen wollte. Er wollte das Glück genießen. Auch wenn ich mich frage, was das für Glück ist.....



    Ich kann kaum glauben, dass sich für Jakob wirklich keine Studenten-WG findet, die mit ihm einen Spieleabend macht. Sind die Studenten wirklich so dumm und glauben, dass der Tod auf sie überspringt und sie die nächsten sind? Oder das der "alte Herr" plötzlich umkippt sie und sie die Leiche im Haus haben? :rolleyes


    Zitat

    Original von Manuela2205


    :write
    Das habe ich persönlich vor ein paar Jahren bei meiner Oma miterlebt. Im Oktober akut Krebs festgestellt, immer weiter bergab gegangen. Weihnachten wollte sie unbedingt im Kreis der Familie feiern. Es war deutlich zu spüren, dass sie da HeiligAbend von jedem Abschied genommen hat. 1. Feiertag abends wieder ins KH, 2. Feiertag gestorben.
    Haben wir sie umgebracht? Wohl eher nicht ;-) Der Zeitpunkt des Todes hat ab einer gewissen Phase des Sterbens wohl auch viel mit Loslassenkönnen zu tun. Und wenn der letzte Wunsch erfüllt ist, worauf noch Warten?


    Manche Menschen brauchen halt einen Abschluss um loslassen zu können. Ich kenne da ganz verschiedene Situationen. Es ist völlig ok! Warum nicht auf die Bedürfnisse und letzten Wünsche der Person eingehen, die bald stirbt? Wenn man ihr doch eine Freude machen kann, warum nicht? Ich finde das toll!

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Zitat

    Original von Gucci
    Es ist aufgeklärt ein Stück weit: Doreen und Kevin/Kilian haben sich zusammengetan um Birgers verlorene Familie zu spielen. Finanz. Interessen...


    Auf diese Variante wäre ich persönlich nicht gekommen! Ich dachte durchweg, es läge etwas 'Größeres' hinter Doreens Verschwinden damals. Dachte zwischenzeitlich schon, sie sei eine Spionin gewesen... Und auch als Auflösung der kleinen Schnitzeljagd für Mathilda hatte ich mir etwas Anderes vorgestellt - weiß selber nicht genau was eigentlich, aber so etwas bodenständiges und triviales wie Geldnot eher nicht!

  • Zitat

    Original von Minusch


    Ich hoffe ja immer noch, dass Mathilda nicht ernstlich krank ist, und dass man am Ende was über ihre Vergangenheit erfährt.


    Diese immer wieder Erwähnung findenden Kopfschmerztabletten machen mich auch nach wie vor sehr stutzig!

  • Mir gefällt die Geschichte zwar weiterhin sehr gut, allerdings fand ich den Anfang irgendwie besser. Kann auch gar nicht genau sagen woran das liegt. In diesem Abschnitt passiert auch gar nicht viel Neues - eigentlich nur, dass Birger bereits wusste, dass Kilian oder Kevin nicht sein Sohn ist. Und trotzdem wollte er die Fassade aufrecht erhalten - irgendwie hatte Doreen ja dann doch Recht, dass man ihm in dem Glauben lassen sollte...


    Ich bin wirklich gespannt wie alles ausgeht. Für Birger wird es definitiv kein Ende geben - aber was passiert mit Kilian? Auch kann ich mir gut vorstellen, dass Mathilda noch als Erbin eingetragen wird...

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von Ayasha


    So schön das Buch ausformuliert ist, war es für mich als Leser zeitweise auch anstrengend. Möglicherweise hat es auch etwas mit dem Grundthema zu tun, dass mir aus verschiedenen Gründen sehr an die Nieren ging.


    :knuddel :knuddel